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Ausflugs-TippWanderung rund um Nümbrecht bietet immer wieder herrliche Ausblicke

Lesezeit 3 Minuten
Ausblick auf das Schloss Homburg

Wie aus dem Märchen entsprungen: das Schloss Homburg

Bei der „Wandertags“-Tour auf dem Weg zum Schloss Homburg sind gleich mehrere Sinne gefragt. Der Ausblick ist dann eindeutig etwas fürs Auge.

Durch die Bäume ist es schon vom Parkplatz aus zu sehen: das wie aus einem Märchen entsprungene Schloss Homburg. Der Herrschaftssitz aus dem 11. Jahrhundert prägte das Gebiet des heutigen Nümbrecht, bildete mit Wiehl, Marienberghausen und anfangs auch Waldbröl und Morsbach das „Homburger Ländchen“, wie die frühere Reichsherrschaft Homburg bis heute gerne genannt wird.

Guido  Wagner

Guido Wagner

Leiter der Redaktion Rhein-Berg von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Bergischer Landeszeitung/Kölnischer Rundschau“. Bereits während des Studiums hat er als freier Journalist gearbeitet und nach dem Exame...

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Dem kulturellen Erbe wenden wir uns unterdessen später noch zu, erst einmal geht es auf eine Entdeckungstour der Sinne – in die Natur. „Je stiller du bist, desto mehr kannst du hören“, besagt eine alte Weisheit, die auch im Wald oberhalb von Schloss Homburg gilt. Zumindest, wenn nicht gerade ein Motorrad über die nahe Schloßstraße knattert. Wie wir Geräusche wahrnehmen, wie sie entstehen und wie sie unser Leben beeinflussen, zeigt der Klangpfad, einer der 25 Themenwege des Bergischen Wanderlands, dem unsere Tour unterwegs auf einigen Abschnitten folgt.

Ausblick während der Wanderung auf Ort mit Kirchturm sowie Bäume

Die Wanderung rund um Nümbrecht bietet immer wieder schöne Ausblicke.

Aber nicht nur: Auch unser Sehsinn kommt nicht zu kurz angesichts faszinierender Ausblicke bis hin zum Siebengebirge, das wir vom Aussichtsturm Auf dem Lindchen erspähen können. Eine Entdeckungstour für die gesamte Familie – auf abwechslungsreichen Pfaden.

154 Stufen bis zur Spitze des Aussichtsturms

Nach einem Waldpfad und der Ortspassage von Spreitgen geht's auf einem Wiesenweg hinunter in ein Tal, dem wir an einem gurgelnden Bach entlang hinauf folgen. An einem der Teiche am Weg ist ein Graureiher zu sehen, in einer Wiese steht ein Reh. Die Kinder laufen vor, um den Aussichtsturm auf der Höhe als erste zu erreichen. 154 Stufen lassen sich auf dem Holzturm erklimmen, der 1974 anlässlich der Landesgartenschau in Nümbrecht errichtet wurde.

Aussichtsturm aus Holz

Der Aussichtsturm auf der Wanderroute

Der Ortskern mit der mehr als 1000 Jahre alten Kirche ist von der Aussichtsplattform gut zu sehen. Ebenso Schloss Homburg und am Horizont das Siebengebirge. Zurück auf dem Boden warten an Wochenenden und Feiertagen „Fuchs und Igel“. So heißt das Waldlokal am Fuß des Turms. Durch Wald und zwischen Weiden hindurch geht's ins schmucke Dörfchen Ödinghausen, bevor wir auf einem Wiesenweg erneut einen Bach begleiten.

In Nümbrecht lockt große Wanderer ein Abstecher ins „Haus der Kunst“, den Nachwuchs eine Stippvisite im Pfannkuchen-Haus – nicht die einzige Einkehr in der schmucken Hauptstraße des Orts. Vorbei am historischen jüdischen Friedhof geht's zurück nach Schloss Homburg, wo zum Abschluss noch eine Turmbesteigung wartet – im regionalhistorischen Museum des Oberbergischen Kreises, das sich im Schloss befindet und die Entdeckertour rund um Nümbrecht abrundet – oder zum Wiederkommen einlädt.

Der Wanderweg im Detail

  1. 1. Vom Parkplatz an Schloss Homburg zur Schloßstraße, diese überqueren und geradeaus auf Pfad mit „X“-Markierung in den Wald. Pfad durch Wald geradeaus folgen bis zu Nebensträßchen, auf diesem links.
  2. 2. Nun mit der Markierung des Klangpfads (weiße „21“ auf rotem Grund) in den Weiler Spreitgen dort geradeaus und mit Klangpfad am Ortsausgang an Gabelung links. Auf Waldweg, dann Wiesenweg ins Tal, dort rechts, an Weiher vorbei und parallel zu Spreitger Bach talauf. Nach ca. 1 km mit Klangpfad scharf rechts abbiegen, nach 700m scharf links, nach 600m mit Klangpfad auf Schotterweg rechts, an Gabelung links halten, an Aussichtsturm vorbei auf Asphaltzufahrt.
  3. 3. Wo der Klangpfad nach rechts auf Waldweg abzweigt, auf Asphaltzufahrt zum Aussichtsturm bleiben und nächsten Waldweg links abbiegen. Am Ende an T-Kreuzung rechts. Nach ca. 100m auf Querweg links. Mit Markierung „A3“ an Kreuzung geradeaus, an Tennisanlage vorbei, dann an Kreuzung links, mit A3 nach Ödinghausen, am Ortsrand entlang zur Ödinghauser Straße, an dieser links und nächste gleich wieder links (Ödinghauser Kamp). Im Ort nächste rechts, erneut zur Ödinghauser Sraße, dort links und in die nächste rechts (Zum Eulchen). Den ersten Straßenabzweig rechts liegen lassen, Bach überqueren und dann sofort rechts (!) auf Wiesenweg.
  4. 4. Der Markierung eines weißen Kreises auf schwarzem Grund talab folgen. Weiher passieren, ersten Abzweig rechts liegen lassen, am zweiten Abzweig rechts. Mit Kreis-Markierung immer geradeaus in den Ort Nümbrecht. Am Ende der Vorfahrtstraße geradeaus über Nümbrechter Straße und schräg links weiter der Jakob-Engels-Straße folgen – nun mit der Markierung X.
  5. 5. Am Haus der Kunst vorbei bis zu Kreisel, dort rechts, an Pfannkuchen-Haus vorbei, an Ev. Kirche schräg links die Hauptstraße hinauf. Vor Lkw-Durchfahrtverbotsschild (!) links abbiegen. Straße durch Rechts-Links-Kurve zur Gouvieuxstraße folgen, dort links und nach wenigen Metern rechts auf Friedhofsparkplatz und gleich wieder rechts, mit Markierung des Wanderwegs „Straße der Arbeit“ (halbes Wagenrad) über den Friedhof nach links hinunter. Am Friedhofausgang auf Straße geradeaus. Nach 400m rechts auf Vorfahrtstraße abbiegen und nach wenigen Metern links auf Wanderweg mit Markierung der Schlossblicke-Tour „G“ bergan. Wohnstraße überqueren und geradeaus auf Weg in den Wald.
  6. 6. Wegekreuzung im Wald überqueren und mit Klangpfad-Markierung zum Ausgangspunkt.

Infos zur Wanderung

Zentrum von Nümbrecht, kleine Straße mit Kirche im HIntergrund

Die Wanderung führt auch durch den Ort Nümbrecht hindurch.

Start & Ziel: Parkplatz, Schloss Homburg 1, 51588 Nümbrecht.

Anfahrt Auto: Von Köln A4 Rtg. Olpe bis AS 34 Bielstein, nach Abfahrt rechts. An Kreuzung im Tal rechts auf Weiershagener Straße. Nach 2 km rechts auf Bielsteiner Straße, über Bahnübergang, L 95 aus dem Ort folgen, nach 4 km in Kreisel geradeaus, nach 450m links auf Elsenrother Straße, nach 2,1 km an T-Kreuzung rechts, nach 700m links, nach 800m rechts auf Parkplatz am Schloss

Anfahrt ÖPNV: Von Hbf. RB 25 bis Dieringhausen, Bus 302 Rtg. Waldbröl bis Holsteinsmühle, links der Straße auf Waldweg 490m hinauf nach Schloss Homburg.

Länge/Dauer: 9,4 Kilometer lang ist diese Tour, reine Gehzeit: etwa 3 Stunden.

Profil: Zum Großteil gut befestigte Pfade, Wald und Wiesenwege, Gesamtanstieg/-abstieg: ca. 160 Höhenmeter.

Wanderkarte/GPS-Daten: Wanderkarte Bergisches Land Nr. 4, hg. v. Das Bergische; GPS-Daten im Internet: https://out.ac/ITKMJr

Besichtigung

  1. Schloss Homburg, 51588 Nümbrecht, Di – So 11-18 Uhr, www.schloss-homburg.de
  2. Aussichtsturm Auf dem Lindchen, Höhenstraße 99, 51588 Nümbrecht, tgl. 8-22 Uhr (Okt-Feb: bis 20 Uhr)

Einkehrmöglichkeiten

  1. Kais Restaurant auf Schloss Homburg, Schloss Homburg 2, 51 588 Nümbrecht, Tel. 0 22 93/ 81 55 08, geöffnet Di-Do 11-18 Uhr, Fr-So 11-21 Uhr www.kais-restaurant.de
  2. Waldlokal Fuchs und Igel am Aussichtsturm Auf dem Lindchen, Sa/So/Feiertage 11-18 Uhr, Höhenstraße 99, 51588 Nümbrecht
  3. Pfannkuchen-Haus, Hauptstraße 60, 51588 Nümbrecht, Tel: 0 22 93/35 30, Mo-Fr 12-14 Uhr und 18–22 Uhr, Sa/So 11.30 Uhr – 22 Uhr www.pfannkuchen-haus.com

Extra-Tipps

Für Bewegungshungrige gibt's unterwegs Stationen des Nümbrechter „Heilklima Walking“-Angebots. Tafeln am Weg stellen zusätzliche Übungen vor. Wer's ausprobieren möchte, sollte Walkingstöcke mitnehmen. Für Geschichtsinteressierte: Nicht nur ein Besuch des historischen Gemäuers von Schloss Homburg vom Bergfried bis zur Schlossküche ist zu empfehlen, sondern auch ein Halt am jüdischen Friedhof. Der einst dicht belegte Begräbnisplatz wurde während der NS-Zeit zerstört, Grabsteine für den Wohnungsbau zweckentfremdet. 1994 wurde der jüdische Friedhof zu einer Gedenkstätte umgestaltet. (wg)