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Spaziergänge um KölnAuf den Spuren von Beethoven, Humperdinck und anderen Musikern

Lesezeit 5 Minuten
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Das Beethoven-Monument in Bonn.

Erkundungen vor der Haustür sind das Mittel der Wahl für kleine Alltagsfluchten. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, die Umgebung neu zu entdecken. Manchmal braucht es nur ein paar neue Anregungen für Spaziergänge: Diese sechs Musiker haben auf unterschiedliche Weise Spuren im Rheinland hinterlassen – wir sind ihnen gefolgt.

Mit Humperdinck durchs Homburger Ländchen

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Im Stadtmuseum in Siegburg wurde Engelbert Humperdinck geboren.

Es ist ein wenig, als wäre ihm mit dem fabelhaft anmutenden Namen seine Gabe als Märchenerzähler schon in die Wiege gelegt worden: 1854, als Engelbert Humperdinck im heutigen Stadtmuseum in Siegburg zur Welt kam, ahnte keiner, dass ihm rund 40 Jahre später mit der Märchenoper „Hänsel und Gretel“ ein Welterfolg gelingen würde. Neben Mozarts Zauberflöte ist sie die meistaufgeführte Oper der Welt. Komponiert wurde sie in Marienberghausen im Oberbergischen Land, wo Humperdinck viele Urlaubstage bei seiner Tante verbracht haben soll. Am Wanderparkplatz startet die Tour auf den Spuren des Komponisten. Die nach ihm benannte Straße führt an der Kirche vorbei, eine von fünf sehenswerten „bunten Kirchen“ im Oberbergischen. Weiter geht es neun Kilometer weit durch das Homburger Ländchen mit vielen Ausblicken auf das Wahrzeichen der Gegend, Schloss Homburg.

Anlässlich Humperdincks 100. Todestag in diesem Jahr, zeigt das Stadtmuseum Siegburg bis zum 9. Mai eine umfangreiche Ausstellung, per Anmeldung und mit negativem Test.

Länge der Strecke: 9 km

Details zur Route finden Sie unter „Schlossblicke im Homburger Ländchen“ beiwww.outdooractive.com

Mit Offenbach durch Köln

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Jüdischer Friedhof in Köln Deutz

Er ist ein Kölner Kind: 1819 kam der hochbegabte Jakob (später Jacques) als siebtes von zehn Kindern in der Domstadt zur Welt. Die ersten 14 Jahre verbrachte der spätere Erfinder der Operette und Komponist in Köln: Hier begann er Cello zu spielen, sang in der Synagoge, verdiente sein erstes Geld in Kneipen und lernte den Karneval kennen. Zum 140. Todestag vor zwei Jahren, hat die Kölner Offenbach-Gesellschaft e.V. einen musikalischen Stadtspaziergang in Form von kurzen Filmen geschaffen. Sechs Stationen des Komponisten werden digital lebendig oder laden zum Nachwandern ein. Vom Großen Griechenmarkt, Offenbachs Geburtshaus, geht es zum Wohnhaus in der Glockengasse, über den Offenbachplatz zum Dom und zum jüdischen Friedhof nach Deutz. Gleichzeitig erzählen die Orte von 1700 Jahren jüdischem Leben in Köln, der ältesten jüdischen Gemeinde nördlich der Alpen.

www.koelner-offenbach-gesellschaft.org

Zum digitalen Spaziergang - alle Videos finden Sie hier:

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Mit Beethoven durch Bonn

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Die ersten 22 Jahre seines Lebens verbrachte Beethoven am Rhein

Er ist der berühmteste Sohn der Stadt, dessen 250. Geburtstag 2020 groß gefeiert werden sollte, was wegen der Pandemie dann meist digital stattfinden musste. In Bonn geboren, verbringt Beethoven die ersten 22 Jahre seines Lebens am Rhein. Auf einem „Beethoven-Rundgang“ kommen wir dem Wunderkind ganz nah. Start ist am Beethoven-Denkmal auf dem Münsterplatz, Wahrzeichen der Stadt. In der Remigiuskirche steht sein Taufstein, wo er mit zehn Jahren die Frühmesse begleitete. Im Redoute-Schlösschen soll er für Joseph Haydn gespielt haben, seinen späteren Lehrer. Inspiration und Ausgleich fand der Meister der Musik aber in der Natur: Siebengebirge, Petersberg und Drachenfels gehörten zu den Lieblingszielen. Der Rhein bedeutete für ihn Heimat.

Beethoven-Wanderweg: 15 km Länge

Beethoven-Rundweg: Es den Rundweg auch als App für das Smartphone

www.beethoven-siebengebirge.de

Mit Clara Schumann durch Düsseldorf

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Klara Schumann am Klavier (Aquarell), Franz Seidel (1818–1903)

Sie galt als Wunderkind am Klavier und bleibt bis heute eine Ausnahme-Künstlerin, die es schwer hatte in einer von Männern geprägten Musikwelt. Mit fünf Kindern zogen Clara und ihr Mann Robert 1847 von Leipzig nach Düsseldorf.Bei einem Spaziergang durch die etwas andere Düsseldorfer Altstadt entdeckt man überall Kultur: Südlich vom Carlsplatz mit seinem bekannten Markt waren neben Heinrich Heine auch Clara und Robert Schumann zu Hause. Dreh- und Angelpunkt ist die Bilker Straße, die sich seit Juni 2020 mit dem Titel „Straße der Romantik und Revolution“ schmücken darf. Hier steht neben dem Palais Wittgenstein auch das Schumann-Haus, die letzte gemeinsame Wohnung des Künstlerpaares. Das Gebäude an der Bilker Straße 15 wird aktuell saniert und zum Museum umgebaut. Führungen wurden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Weitere Stationen des außergewöhnlichen Musikerpaares: Die Kirchen St. Lambertus (Stiftsplatz 7) und St. Maximilian (Citadellstr. 2a) in Düsseldorf, wo Robert Schumann jährlich vier Konzerte leitete, die erste Wohnung des Paares in der heutigen Heinrich-Heine-Allee 44, Ecke Trinkhaus Bank und das Hotel Breidenbacher Hof (Königsallee 11), wo die Schumanns nach ihrem Umzug logierten.

www.schumann-gesellschaft.de

Mit Heino durch die Eifel

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Heino ist in Bad Münstereifel zu hause.

Die pechschwarze Brille, das ewig blonde Haar und die tiefe Stimme sind auch mit 83 Jahren noch sein Markenzeichen: Seit über 60 Jahren steht der Volkssänger im Rampenlicht – als Kult-, Witz- und Reizfigur gleichermaßen. Ähnliches könnte man über seinen Wohnort sagen: Bad Münstereifel. „Die Versuchung direkt wieder abzuhauen, ist groß…“, schrieb eine Zeit-Autorin über das kleine Städtchen. Doch auch sie wurde von einem herausgeputzten Fachwerk-Ort mit einer Kulisse wie im Mittelalter überrascht. Und dann ist da noch Heino: Im strahlend weißen Kurhaus lebt er, wie es sich für einen Rockstar gehört, im Hotel. Im „Heino-Café“ wird außerhalb von Pandemien auch seine berühmte Haselnusstorte serviert. Stündlich fahren Züge von Köln nach Bad Münstereifel.

Wanderungen rund um Bad Münstereifel: Viele Abschnitte der Eifelschleifen-Wanderwege führen durch Heinos Heimatort.

www.outdooractive.com

www.eifel.info

Mit Ostermann durch Köln

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Kölner Kind: Willi Ostermann ruht auf Melaten

„Wenn ich su an ming Heimat denke, un sin d’r Dom su vör mir ston, mööch ich direk op Heim an schwenke, ich mööch zo Foß noh Kölle gon.“ Mehr braucht man über den großen Kölner kaum zu sagen, den Dichter der inoffiziellen Stadthymne. Es ist alles mehr so ein Jeföhl. Dennoch hat er viele Spuren hinterlassen. Heute erinnert der Ostermann-Brunnen am Alter Markt an den großen Kölner, der drei Jahre nach seinem Tod an Weiberfastnacht 1939 mit einem riesigen kölschen Volksfest eingeweiht wurde. Am Tag seiner Beisetzung säumten zehntausende Kölner den Trauerzug vom Neumarkt bis zum Melaten-Friedhof. Heute gibt es sogar einen Willi-Ostermann-Wanderweg: Auf zwölf Kilometern wandert man auf den Spuren des Heimatdichters. Start ist an seinem Geburtshaus, der heutigen Feuerwache in Mülheim, Ziel ist sein Grab auf Melaten.

Willi-Ostermann-Wanderweg: 12 Kilometer Länge

www.willi-ostermann.de

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