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FlutMinisterin Ina Scharrenbach zeigt sich bei Besuch in Erftstadt-Blessem beeindruckt

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt NRW-Ministerin Ina Scharrenbach im Gespräch mit dem dem Bauunternehmer Bastian Boße.

NRW-Ministerin Ina Scharrenbach besuchte in Blessem bei Bauunternehmer Bastian Boße.

NRW-Bauminister Ina Scharrenbach war zwei Jahre nach der Flut zu Besuch in Blessem. Für einen Moment suchte sie nach den richtigen Worten.

Bastian Boße neigt nicht zum Jammern. Die Lagerhalle seines Bauunternehmens stand vor zwei Jahren unter Wasser, er musste mit seiner Familie aus dem Wohnhaus fliehen. „Wir haben ja noch Glück gehabt“, meint er an Bauministerin Ina Scharrenbach gewandt. Familie Boße konnte sich durch den Wintergarten retten, die Nachbarn mussten mit Hubschraubern gerettet werden.

Zwei Wochen lang durfte er nicht in die Halle, konnte nicht nachschauen, was die Katastrophe von seiner beruflichen Existenz übrig gelassen hatte. Nach einer Woche konnte er immerhin für kurze Zeit in die Wohnung nahe der Abbruchkante. Ein Nachbar durfte das ebenfalls, dann wurde aus Sicherheitsgründen wieder alles abgesperrt. Also noch einmal: „Glück gehabt.“ Konzentriert hört Ina Scharrenbach dem Blessemer Unternehmer zu.

Bastian Boße ist nicht nur Flutopfer, sondern auch Macher beim Wiederaufbau

Mit einer Delegation des Westdeutschen Handwerkskammertags und der Handwerkskammer Köln ist sie im Flutgebiet unterwegs. Das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung und der Handwerkskammertag haben vor einem Jahr die Initiative „Handwerk im Wiederaufbau“ gegründet. Ziel war es, Handwerksbetriebe für den Wiederaufbau zu gewinnen.

Sie haben gute Arbeit beim Wiederaufbau geleistet.
Ina Scharrenbach, NRW-Bauminiterin

Gemeinsam schauten sie sich an, wie es jetzt aussieht in den Orten, die die Flut verwüstet hatte. Bastian Boße ist nicht nur Flutopfer, sondern auch Macher beim Wiederaufbau. Mauern, Betonieren, Fliesenlegen — damit sind er und seine drei Mitarbeiter gefragt, sie arbeiten in Blessem, Heimerzheim und an der Ahr. Die Ministerin belässt es nicht dabei, die Halle des Bauunternehmens Boße an der Frauenthaler Straße zu besichtigen, wo längst das Baumaterial wieder ordentlich gestapelt liegt.

Der Tross folgt ihr an die Radmacherstraße, jene Stelle, die mit dem Krater und den abgestürzten Häusern zum Sinnbild der Katastrophe geworden ist. „Sie haben gute Arbeit beim Wiederaufbau geleistet“, lobt sie die Erftstädter. Gerd Schiffer, Beauftragter der Stadt für den Wiederaufbau, und der Erste Beigeordnete Jörg Breetzmann hören es gern. Wo die Gäste stehen, war vor zwei Jahren keine Straße mehr, nur noch ein Loch, in dem der zerstörte Kanal lag.

Erftstadt-Blessem: Im Eiltempo die Fahrbahn repariert

Im Eiltempo wurde die Fahrbahn provisorisch hergerichtet. Schiffer erinnert an den emotionalen Moment, als dort im Dezember Weihnachtslieder gesungen wurden. Der Terminplan der Delegation ist eng getaktet, schon im Gehen klingelt die Ministerin an einem der Häuser. Doch das Ehepaar Grothe ist nicht zu Hause.

Scharrenbach knüpfte bei ihren diversen Besuchen Kontakte zu einigen Blessemern, sie kennt Namen und Schicksale. Welche Erinnerung ist für sie bis heute mit Blessem verknüpft? Die Ministerin zögert, überlegt: „Genau diese Straße. Und Familie Grothe. Und die Feuerwehrleute.“ Für einen Moment sucht sie nach den richtigen Worten. Dass man sich so „in die Arbeit wirft“, das habe sie beeindruckt, sagt Ina Scharrenbach.