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FestivalEifeler Metal-Heads im tiefen Schlamm von Wacken

Lesezeit 3 Minuten
Das Selfie zeigt einen jungen Mann mit Bäckermütze und das schlammige Festival-Gelände von Wacken.

„Wie Gott in Frankreich“ fühlen sich Patrick Zimmer und seine Freunde beim Metal-Festival in Wacken trotz des Schlamms.

Während viele enttäuscht abdrehen müssen, sind die Eifeler längst auf dem Festival-Gelände. Patrick Zimmer berichtet von seinen Eindrücken aus Wacken.

Für Patrick Zimmer stellt sich die Situation in Wacken unkompliziert dar. „Wir waren schon am Montag um 8.30 Uhr hier, weil wir die ganze Woche auf dem Festival verbringen wollen“, berichtet der Bäckermeister und aktuelle Brotkönig der Bäckerinnung. Und wie sieht es aus? Es seien viel weniger Leute da als in den Vorjahren. Ja, und es sei extrem schlammig. „Oberkante Stiefel“ gibt der Sistiger als aktuellen Pegel an.

Wiesen, jede Menge Wasser und viele Menschen – dass diese drei Dinge nur bedingt zusammenpassen, war bereits am Wochenende beim Zugvögel-Festival in Udenbreth zu beobachten. Weitaus größer ist nun das Problem beim Open-Air-Festival in Wacken in Schleswig-Holstein. Dort werden nicht 1000 Menschen erwartet, sondern 85.000.

In der Nacht wurden die Autos einzeln aufs Gelände in Wacken gezogen

Tausende Besucher sind am Dienstagnachmittag auf der Anfahrt von der Nachricht überrascht worden, dass sie nicht mehr mit ihrem Auto aufs Gelände können. Am Mittwochmorgen kam es noch schlimmer: Wer noch nicht auf dem Gelände ist, darf auch nicht mehr kommen. Ein Jammer für viele Metal-Fans.

Das Bild zeigt das Festival-Gelände von Wacken und einige Fans, die in Gummistiefeln durch tiefen Schlamm.

Anstrengend ist's zwar, durch den tiefen Schlamm zu waten. Doch das stört die Metal-Fans nicht wirklich.

Nicht so für die 13-köpfige Gruppe Eifeler aus Sistig, Wahlen und Blankenheimerdorf, zu der auch Patrick Zimmer gehört und die bereits am Dienstagabend zwei Bands im Landgasthof zur Post gehört hat. „Uns geht es super hier, wie Gott in Frankreich“, meldet er sich bester Laune.

Die Eifeler Gruppe ist am Montag ohne Probleme angereist

Den Frühstücks-Scotch habe er sich bereits genehmigt. Schön sei es, wenn zwischen den Regengüssen immer wieder die Sonne scheine. Doch es sei irrsinnig anstrengend, immer durch den tiefen Schlamm gehen zu müssen. Für den Weg vom zentralen Festivalgelände bis zum Campingplatz sei die doppelte Zeit notwendig.

In diesem Jahr müssen wir nicht anstehen beim Bier oder an den Toiletten. Als wäre das unser Privatfestival.
Patrick Zimmer

Doch die Anreise am Montag sei komplett problemlos verlaufen. „Unsere Anfahrt war super, kein Stau, super Wetter“, berichtet Zimmer. Wie viel schwieriger es für die geworden ist, die nach ihnen angekommen sind, hat die Eifeler Gruppe beobachten können: „Die haben hier die ganze Nacht mit einem Traktor die Autos auf das Gelände gezogen, eins nach dem anderen.“

Die Vorfreunde aufs Wacken-Festival ist trotz des Schlamms groß

Die Menschen, die jetzt draußen seien und nicht zum Festival dürften, täten ihm entsetzlich leid, bekennt er. Doch für seine Gruppe habe das auch durchaus angenehme Seiten. „In diesem Jahr müssen wir nicht anstehen beim Bier oder an den Toiletten. Als wäre das unser Privatfestival“, sieht er die Situation positiv. Nun gut, ein Privatfestival mit 50.000 anderen, die es aufs Gelände geschafft haben.

Er glaube nicht, dass die Veranstalter das Anreiseverbot leichtfertig ausgesprochen haben. „Die wollen doch auch Umsatz machen, es sind ja nur halb so viel Leute hier wie sonst“, sagt Zimmer. Da die Entscheidung mit den zuständigen Behörden getroffen worden sei, gehe er davon aus, dass es die einzig sinnvolle Maßnahme gewesen sei.

Für den Mittwoch hatte die Gruppe sich schon einiges vorgenommen. „Wir gehen jetzt zum Infield“, sagt Zimmer. Zuerst noch eine Bierpause. „Und dann werden wir erst mal Mambo Kurt hören.“ So klingt Freude auf die kommenden Stunden und Tage – welche Rolle spielen da schon Matsch und Schlamm?