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Doc-Hopper 2024:Was ihr über Endometriose wissen solltet

Lesezeit 3 Minuten

Dr. med. Daniel Gantert

Doc-Hopper Moderatorin Dr. Flojo war zu Besuch bei dem Experten für Endometriose in der Beta Klinik Bonn.

Endometriose ist eine weit verbreitete, aber oft unerkannte Erkrankung, die das Leben vieler Frauen erheblich beeinträchtigt. Sie betrifft schätzungsweise 10 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter und tritt oft bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch auf.

Was ist Endometriose?

Endometriose bezeichnet das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut-ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter, was zu schmerzhaften Symptomen und weiteren gesundheitlichen Problemen führen kann. Obwohl die Erkrankung gutartig ist, kann sie chronisch verlaufen und tritt häufig wiederkehrend auf. Frauen mit Endometriose berichten oft von einem langen Leidensweg, da die Symptome der Krankheit nicht immer eindeutig sind und es Jahre dauern kann, bis die Diagnose gestellt wird.

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Endometriose Symptome: Wie erkennen Sie die Erkrankung?

Die Symptome einer Endometriose können sehr vielfältig sein. Während einige Frauen beschwerdefrei sind, leiden viele Betroffene unter:

  1. Starken Schmerzen während der Menstruation (Dysmenorrhoe)
  1. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
  1. Chronischen Schmerzen im Unterbauch oder Rücken
  1. Unfruchtbarkeit oder Schwierigkeiten, schwanger zu werden

Auch Symptome wie Blähungen, Verdauungsbeschwerden oder ein starker Harndrang können auf Endometriose hindeuten. Besonders tückisch: Das Ausmaß der Erkrankung steht nicht immer in direktem Zusammenhang mit der Intensität der Symptome. Einige Frauen haben trotz minimaler Endometriose starke Beschwerden, während andere mit schweren Befunden symptomfrei sind.

OP-Einsatz: Dr. med. Daniel Gantert

Diagnose von Endometriose: Warum die Diagnose oft Jahre dauert

Die Vielzahl und Unspezifität der Symptome führt häufig zu einer verzögerten Diagnose. Oftmals dauert es mehrere Jahre und zahlreiche Arztbesuche, bis Betroffene Gewissheit haben. Eine endgültige Diagnose wird in der Regel durch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) gestellt, bei der das Gewebe direkt untersucht werden kann.

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Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose

Obwohl Endometriose als chronische Erkrankung gilt und nicht heilbar ist, gibt es verschiedene effektive Behandlungsmöglichkeiten, um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Hormonelle Therapie: Da das Endometriosegewebe hormonabhängig ist, kann eine Hormontherapie helfen, die Aktivität des Gewebes zu reduzieren. Dies erfolgt häufig durch hormonhaltige Tabletten, Hormonspiralen oder andere hormonelle Präparate. Diese Behandlungsmethode ist einfach anzuwenden und zeigt in vielen Fällen gute Erfolge.

Operative Behandlung: In manchen Fällen kann eine operative Entfernung des Endometriosegewebes durch eine Bauchspiegelung notwendig sein. Diese Methode kommt häufig zum Einsatz, wenn die Erkrankung starke Beschwerden verursacht oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigt.

Schmerztherapie: Da Schmerzen das Hauptsymptom bei vielen Betroffenen sind, kann eine begleitende Schmerztherapie sinnvoll sein. Hierzu gehören Medikamente, aber auch alternative Methoden wie Akupunktur oder physiotherapeutische Maßnahmen.

Dr. Daniel Gantert und sein Team gehen individuell auf ihre Patientinnen ein.

Endometriose und Kinderwunsch: Ein häufiges Hindernis

Etwa 30 bis 50 Prozent der Frauen mit Endometriose haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden. Dies liegt daran, dass die Erkrankung Verwachsungen und Entzündungen in den Fortpflanzungsorganen verursachen kann. Für Frauen mit Kinderwunsch ist es daher besonders wichtig, die richtige Therapie zu finden. In vielen Fällen kann eine Kombination aus Hormonbehandlung und chirurgischen Eingriffen die Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern.

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Fazit: Endometriose früh erkennen und behandeln

Endometriose ist eine Erkrankung, die das Leben von betroffenen Frauen stark beeinflussen kann. Umso wichtiger ist es, die Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Mit der richtigen Diagnose und einer individuell abgestimmten Therapie lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern.

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