NetztestTelekom, O2 oder Vodafone – welches Handynetz ist das beste?
München/Hamburg – Verbesserungen bei allen drei Mobilfunknetzbetreibern, aber nach wie vor ein großer Unterschied zwischen Stadt und Land - insbesondere beim mobilen Surfen: Zu diesem Urteil kommt das Fachmagazin „Chip“ bei seinem jährlichen Mobilfunk-Netztest (Ausgabe 1/19).
An der Spitze der Gesamtwertung behauptet sich nach wie vor die Deutsche Telekom (Note 1,36), dicht gefolgt von Vodafone (Note 1,46), das damit erstmals in diesem Test ein „Sehr gut“ erreicht. Der Drittplatzierte O2/Telefónica (Note 2,22) wird erstmals seit der Zusammenlegung der Netze von O2 und E-Plus im Jahr 2013 insgesamt mit „Gut“ bewertet.
Großer Bedarf in Sachen Netz-Modernisierung
Obwohl die Experten binnen eines Jahres eine deutliche Verbesserung des O2-Mobilfunknetzes festgestellt haben, sehen sie trotzdem noch Nachholbedarf bei der Netz-Modernisierung. O2 habe in den Städten fleißig Punkte gesammelt, auf dem Land schwächele das Netz aber nach wie vor. Außerdem dauere der Rufaufbau mit durchschnittlich 5,82 Sekunden grundsätzlich deutlich länger als in den Netzen der Konkurrenz. Bei der Telekom steht eine Verbindung im Mittel nach 3,94, bei Vodafone fast gleichschnell nach 3,98 Sekunden.
In den vergangenen Jahren hätten sich die durchschnittlichen Down- und Upload-Geschwindigkeiten in allen Netzen kontinuierlich gesteigert. Downloads laufen dem Test zufolge grundsätzlich im Telekom-Netz am schnellsten ab, wobei das Leistungsgefälle zwischen Stadt und Land aber recht groß ist. So halbiert sich das durchschnittliche Download-Tempo im Telekom-Netz etwa, wenn man Stadt und Land vergleicht. In diesem Punkt klafft aber auch bei Vodafone und O2 die Schere auseinander.
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In Fernzügen hat sich der Empfang gebessert
Als durchschnittliche Download-Transferrate ermittelten die Tester 72,10 Megabit pro Sekunde (MBit/s) bei der Telekom, 45,91 MBit/s bei Vodafone und 31,13 MBit/s im O2-Netz.
Die Mobilfunk-Situation in Fernzügen hat sich im Vergleich zu den Vorjahrestests zwar ein wenig verbessert. Insgesamt sehen laut Zeitschrift bei diesem Szenario aber alle Netzbetreiber leistungsmäßig nicht gut aus und haben immer noch großen Nachholbedarf.
Für den Test wurden mehr als 390 000 Messwerte erhoben - mit Hilfe von Messfahrzeugen (10 540 zurückgelegte Kilometer) und Fußgänger-Teams mit Messrucksäcken, die durch Innenstädte liefen (113 Stunden) und Zug (3110 Kilometer) fuhren. Die Internet-Leistung der Netze floß mit 60 Prozent in die Gesamtbewertung ein, die Telefonie-Leistung mit 40 Prozent. (dpa/tmn)