Der Wupperverband, als einer der großen bergischen Wasserverbände Herr der Dhünn-Talsperre, hat einen neuen Chef: Ingo Noppen aus Leichlingen.
VorstandswechselEigentümer der Großen Dhünn-Talsperre bei Kürten hat einen neuen Chef
Der Eigentümer der Großen Dhünn-Talsperre, der Wupperverband, hat einen neuen Chef: Ingo Noppen aus Leichlingen hat am 1. Juli die Nachfolge von Vorstand Georg Wulf angetreten. Wulf wechselt nach 32 Jahren im Wupperverband Ende Juli in den Ruhestand.
Mit Ingo Noppen (51) übernimmt ein Familienvater aus Rhein-Berg die Leitung des Wasserverbands. Nach dem Bauingenieurstudium an der Bergischen Universität hatte Noppen zunächst zehn Jahre in der Privatwirtschaft gearbeitet, bevor er 2009 zum Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf wechselte. Dort war er seit 2017 technischer Betriebsleiter. Der Vorstand des Wupperverbandes wird vom Verbandsrat gewählt. Eine Amtszeit beträgt fünf Jahre.
Noppens Vorgänger Wulf, studierter Jurist mit Wohnsitz in Wuppertal, war laut Verband seit 2014 Vorstand und zuvor Leiter des Geschäftsbereichs Personal und Verwaltung gewesen. Noppen wurde im November 2022 gewählt. Verbandsratsvorsitzende Claudia Fischer würdigte Noppen als „kompetenten und sehr erfahrenen Wasserwirtschaftler aus der Region“. Die Vorsitzende: „Ich bin überzeugt, dass er die Herausforderungen der Zukunft gut meistern wird.“ Vorgänger Wulf dankte sie für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünschte ihm für den Ruhestand „Gesundheit und alles Gute“.
Veränderungen nach der Hochwasser-Katastrophe von 2021
Unter der Leitung von Georg Wulf hat der Wupperverband unter anderem im Jahre 2016 nach der Großen Dhünn-Talsperre zwei weitere Trinkwassertalsperren übernommen – die Herbringhauser Talsperre und die Kerspe-Talsperre. „Dies war ein wichtiger Schritt für ein ganzheitliches Talsperrenmanagement im Wuppergebiet“, so der Verband.
Durch Renaturierungsmaßnahmen brachte der Verband die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie voran; nach dem katastrophalen Hochwasser im Juli 2021 wurde das „Zukunftsprogramm Hochwasser“ aufgestellt. „Diese umfassende Agenda befindet sich in der Umsetzung und wird kontinuierlich fortgeschrieben“, so der Verband weiter.
Bei dem 1930 gegründeten Wupperverband sind rund 400 Menschen für die Wasserwirtschaft tätig. Im 813 Quadratkilometer großen Gebiet der Wupper zwischen Marienheide, Wuppertal und Leverkusen betreibt der Verband elf Kläranlagen, eine Schlammverbrennungsanlage, 14 Talsperren (davon drei für Trinkwasser) sowie zahlreiche Regen- und Hochwasserrückhaltebecken. Auch für die Unterhaltung und naturnahe Entwicklung der mehr als 2000 Kilometer Flussläufe der Wupper und ihrer Nebenbäche ist der Verband zuständig.
Pro Jahr reinigt der Wupperverband rund 120 Millionen Kubikmeter Abwasser aus Haushalten und Betrieben. Im Wasserwirtschaftsjahr 2022 (1. November 2021 bis 31. Oktober 2022) stellte das öffentlich-rechtliche Unternehmen 46 Millionen Kubikmeter Rohwasser aus seinen Trinkwassertalsperren für die Trinkwasseraufbereitung zur Verfügung.
Der Wupperverband
Der 1930 gegründete Wupperverband kümmert sich um die Wasserwirtschaft im Gebiet der Wupper. Verbandsmitglieder sind Städte und Gemeinden, Kreise, Wasserversorgungsunternehmen, Industrie sowie Gewerbe im Wuppergebiet. Zu den Mitgliedern zählen aus Rhein-Berg sowohl der Kreis als auch sechs der acht Kommunen, nur Rösrath und Overath sind nicht dabei.
Mitglieder sind folgende Landkreise: Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Märkischer Kreis und Ennepe-Ruhr-Kreis. Folgende Städte und Gemeinden sind dabei (Stand Juli 2023): Marienheide, Kierspe, Wipperfürth, Hückeswagen, Radevormwald, Schwelm, Ennepetal, Wuppertal, Solingen, Remscheid, Wermelskirchen, Odenthal, Kürten, Burscheid, Leichlingen, Leverkusen, Bergisch Gladbach, Köln, Kierspe und Halver.