Das Dengue-Fieber wird von Stechmücken übertragen, die invasive Asiatische Tigermücke spielt bei der Übertragung zunehmend eine Rolle.
Invasive Mücken tragen ErregerDengue-Fieber grassiert am Gardasee – Auswärtiges Amt warnt Urlauber
In der beliebten italienischen Urlaubsregion Lombardei sind mehrere Fälle des Dengue-Fiebers festgestellt worden. Seit August sind mindestens 18 Fälle der durch Stechmücken übertragenen Krankheit bekannt geworden, teilte die Regionalverwaltung in der Lombardei mit. Von diesen Fällen des Dengue-Fiebers fallen auch sieben Fälle auf das beliebte Urlaubsziel Gardasee. Das Auswärtige Amt warnte am Montag (4. September) vor dem Dengue-Fieber mit Reisehinweisen.
Demnach ist der erste Fall des Dengue-Fiebers in der Lombardei am 18. August bestätigt worden. Bedeutend ist, dass es laut italienischer Behörde ein Fall ist, der nicht nach einer Reise entstanden ist, die betroffene Person wurde also von einer Mücke vor Ort mit dem Fieber-Erreger infiziert.
RKI weist auf Dengue-Fieber hin: Symptome häufig ähnlich einer Grippe
„Dengue ist eine von Stechmücken übertragene virale Erkrankung, die in den Tropen und Subtropen aller Kontinente auftritt“, beschreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) die Dengue-Erkrankung. Weltweit leben rund drei Milliarden Menschen in Risiko-Gebieten für das Fieber, rund 400 Millionen Menschen infizieren sich jährlich laut RKI. Auch in Europa sind die Fälle nicht ganz neu, eine Zunahme der Fälle ist aber offenbar durch invasive Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke festzustellen.
Alles zum Thema Robert Koch-Institut
- Zeckenstiche FSME-Fälle in diesem Jahr deutlich gestiegen
- In Blutspenden nachgewiesen Zahl der bekannten Infektionen mit West-Nil-Virus steigt
- Blick in die Kulissen Am Klinikum Oberberg sind Hygienefachkräfte im Dauereinsatz gegen Erreger
- Auch für Menschen gefährlich Bornavirus bei Igeln in Bayern festgestellt
- Mehr Corona-Fälle Studie erfasst die Gesundheitsdaten von Kölnerinnen und Kölnern - Teilnehmer gesucht
- RKI nennt Details Nachweis in Köln: 33-jähriger Mpox-Patient hatte Sex in Ruanda
- Mpox-Fall in Köln Das wissen wir über die Mpox-Variante – so kann man sich schützen
Die meisten Menschen erleben die Dengue-Infektion mit einem milden Verlauf, Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen sind dann die Folge. Bei schwereren Verläufen des Dengue-Fiebers kann es aber zu starken Bauschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung sowie Erschöpfung und Unruhe kommen, erklärt das RKI.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt, dass das Fieber primär von der Gelbfiebermücke übertragen wird: „Auch andere Mückenspezies können als Träger dienen, aber die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) gilt als primärer Überträger“, heißt es in einem WHO-Glossar.
An Bedeutung für die Übertragung gilt aber auch zunehmend die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die sich als invasive Art zunehmend in Europa und auch in Deutschland verbreitet. Neben dem Zika-Virus und dem Chikungunya-Virus wird sie auch für die Verbreitung des Dengue-Fiebers in Europa verantwortlich gemacht.
Dengue-Fieber in Urlaubsregionen: Auswärtiges Amt weist auf Infektions-Gefahren in Italien hin
Auf die Gefahr einer Infektion im Italien-Urlaub weist auch das Auswärtige Amt hin: „Dengue-Viren werden vereinzelt in Italien durch tagaktive Aedes-Mücken übertragen“, heißt es in dem Reisehinweis. Über aktuelle Hinweise und Warnungen weist das Amt auf seiner Homepage hin, Reisende sollten sich vor dem Urlaub über die aktuelle Lage im Urlaubsland informieren.
Das Amt weist neben einer möglichen Schutzimpfung für das Dengue-Fieber auch auf weitere Tipps zum Schutz hin: „Wichtig sind die Bekämpfung der Überträgermücken und sorgfältiger persönlicher Schutz vor Stichen auch tagsüber. Am wirksamsten ist es, den Aedes-Mücken die Brutplätze zu nehmen, indem es in der Nähe von Menschen keine stagnierenden Wasserstellen gibt.“ Das Auswärtige Amt empfiehlt außerdem Mückengitter oder Moskitonetze an Fenstern anzubringen, auch Insektenspray kann hilfreich sein.
Der Gardasee zählt zu den beliebtesten Tourismus-Zielen in Italien. Der größte italienische See bietet zahlreiche Hotels und Hostels direkt um den See, der Tourismus stellt die wichtigste Einnahmequelle dar. Das Nordufer ist vor allem bei Bergsteigern und Mountainbikern beliebt, fast an allen Orten des Sees kann man Surfer treffen, die die günstigen Winde fürs Windsurfen nutzen. Nach Angaben der Tourismus-Behörde arbeiteten rund 30.000 Beschäftigte in der Branche am Gardasee. (mab)