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Kommentar zur SicherheitskonferenzDie Luft für die Ukraine wird dünner

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München: Teilnehmer sitzen im Saal bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Zur 60. Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof werden von Freitag bis Sonntag rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als 100 Minister aus aller Welt erwartet.

Teilnehmer sitzen im Saal bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Zur 60. Münchner Sicherheitskonferenz im Hotel Bayerischer Hof werden von Freitag bis Sonntag rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie mehr als 100 Minister aus aller Welt erwartet.

Ein Ende des Abnutzungskrieges ist nicht absehbar – zumal Russlands Präsident Wladimir Putin fester im Sattel sitzt denn je. Ein Kommentar.

In wenigen Tagen geht der Krieg in der Ukraine ins dritte Jahr. Da wundert es nicht, dass der russische Überfall auf das Land bei der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz nach wie vor ein zentrales Thema ist. Ein Ende des Abnutzungskrieges ist nicht absehbar – zumal Russlands Präsident Wladimir Putin fester im Sattel sitzt denn je. Er setzt darauf, dass Repression im Innern und der Faktor Zeit ihm auch bei der „Spezialoperation“ in die Karten spielen.

So ist es nur konsequent, dass Frankreich und Deutschland bilaterale Sicherheitsabkommen mit der Ukraine schließen. Tatsächlich ist eine solche Partnerschaft nicht mit einer Beistandsgarantie zu verwechseln, im Fall der Fälle auch deutsche oder französische Soldaten in den Kampf zu schicken, solange die Ukraine nicht zur Nato gehört. Vielmehr werden Absprachen im Sicherheitsbereich formalisiert, die es ohnehin bereits gibt. Da geht es um Cybersicherheit, das Teilen geheimdienstlicher Erkenntnisse, militärische Ausbildung und eine Kooperation in der Rüstungsproduktion.

Damit hält man den Druck auf den russischen Kriegstreiber Putin hoch und untermauert die Zusage, die Ukraine bei der Verteidigung ihres Territoriums gegen die Invasoren nicht im Stich zu lassen. Doch kann es mehr sei als ein symbolischer Motivationsschub zum Durchhalten? Schon jetzt kommen die Alliierten mit der Lieferung von Artilleriemunition nicht nach. Ob und wie sich die USA langfristig als Helfer in der Not engagieren werden, ist unsicherer denn je. Und mit Awdijiwka steht eine weitere ukrainische Stadt kurz vor der Einnahme durch russische Soldaten.

Von deutsche Seite wäre es wohl nun das Mindeste, mit den Taurus-Marschflugkörpern präzise Lenkwaffen zur Verteidigung der Ukraine zu liefern. Einem Frieden kommt man so freilich nicht näher. Putin hat sein Land auf Kriegswirtschaft umgestellt und denkt gar nicht daran, einzulenken. So bleibt am Ende die Frage: Wo führt das alles hin? Darauf wird man auch bei der Münchner Sicherheitskonferenz sicher keine Antwort finden – zumindest keine befriedigende.