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Kommentar zum E-RezeptWieso hat Lauterbach nicht für eine schnellere Einführung gesorgt?

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach

Das E-Rezept zeigt, woran Deutschland krankt: an der mangelnden Digitalisierung. Ein Kommentar

Während andere Länder wie die Niederlande, Schweden und Österreich das elektronische Rezept bereits seit einiger Zeit nutzen, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) es zum 1. Januar 2024 verpflichtend machen – der Termin wurde bereits mehrfach verschoben. Schon sein Amtsvorgänger Jens Spahn (CDU) hatte das E-Rezept zu einem seiner zentralen Projekte erkoren.

Technische Probleme, vor allem mit den Servern, Datenschutzbedenken und die schleppende Ausstattung der Apotheken – das alles bremst. Ja, Deutschland ist ein Entwicklungsland bei der Digitalisierung im Gesundheitssystem. Mit dieser Diagnose hat Lauterbach recht. Doch wenn der Minister von einer jetzt nötigen Aufholjagd spricht, kann man sich nur wundern. Was hat Lauterbach denn in den mehr als eineinhalb Jahren seit seinem Amtsantritt getan? Wieso hat er nicht längst dafür gesorgt, dass das E-Rezept und die elektronische Patientenakte schneller vorankommen? Es ist Lauterbachs Job, genau das zu tun – doch er zeigt mit dem Finger lieber auf andere.

Wieso braucht ein solches Vorhaben Jahre? Wieso geht es in anderen Ländern so viel schneller? Die Antworten bleibt Lauterbach schuldig.

Dabei liegen die Vorteile doch auf der Hand: Der Versicherte kann seine Medikamente ganz einfach mit seiner Versichertenkarte oder per App in der Apotheke abholen, das spart Zeit und Wege, es spart Papier, und die Medikamenten-Abgabe wird sicherer. Doch eines kann das E-Rezept natürlich nicht: etwas gegen die Lieferengpässe und Notstände bei vielen Medikamenten ausrichten. Das wären die Themen, um die der Minister sich dringend kümmern müsste.