Wladimir Putin hat ein paar richtig gute Tage erlebt. Zunächst erhielt er Besuch von Donald Trumps Spezialberater Steve Witkoff, der dem russischen Staatschef gegenüber in Ergebenheit erstarb. Dann wird publik, dass auch jener Witkoff von Moskau aus an der ungesicherten Signal-Chatrunde mit dem trinkfesten US-Verteidigungsminister Pete Hegseth und Sicherheitsberater Mike Waltz teilnahm, bei der ein Militärschlag gegen die Huthi im Jemen geplant wurde, während ein Journalist mitlesen durfte.

Herausgekommen ist natürlich nichts – bis auf eine neuerliche diplomatische Aufwertung der russischen Aggressoren. Russland schiebt Bedingungen nach, während die Ukraine fürchten muss, dass Russland seine bisher von ukrainischen Lenkflugkörpern und Seedrohnen niedergehaltene Militärmacht im Schwarzen Meer wieder aufbaut.

Ist das nur Wahnsinn, oder hat es auch Methode?

Ist das nur Wahnsinn, oder hat es auch Methode? Die Warnungen der EU- und Nato-Staaten Bulgarien und Rumänien vor einer russischen Hegemonie im Schwarzen Meer stören Trump nicht: Geht es ihm doch darum, die EU zu schädigen, wo immer möglich, und ukrainische Vermögenswerte mit Putin zu teilen.

Soweit zur Methode. Politisch wahnwitzig bleibt Trumps Kurs dennoch. Der US-Präsident kapiert nicht, dass er die größte Wirtschafts- und Militärmacht der Welt lächerlich macht und ihre Stellung untergräbt. Russland wiederum hält die USA hin, so wie Putin Trump zuletzt 70 Minuten auf das vereinbarte Telefongespräch warten ließ.

Es ist gut zwei Wochen her, da breitete Kreml-Propagandistin Olga Skabejewa im russischen Staats-TV Gerüchte aus, Trump sei in den 1980er Jahren als Sowjet-Agent angeworben worden – Deckname, passend zur orangeblonden Haarpracht: „Krasnow“, der Rote. Wäre Trump nicht so verblendet, dann hätte ihn spätestens diese Demütigung wach machen müssen. Denn in der Tat, so effektiv wie er könnte kein anderer „Krasnow“ in Moskaus Sinne agieren.