TennislegendeBoris und Lilly Becker trennen sich nach 13 Jahren
Köln – Die vergangenen Monate waren für Boris Becker wahrlich ungemütlich – auch wenn er nach außen hin stets sein aufgesetzt-weltmännisches Auftreten bewahrt hat. Meldungen über seine finanzielle Situation und über mögliche Beziehungsprobleme sorgten permanent für Schlagzeilen.
Nun gibt es zumindest bei einem Thema eine definitive Aussage: Boris Becker und seine Ehefrau Lilly haben sich getrennt. Das teilte der Anwalt des dreifachen Wimbledon-Siegers am Dienstag in Berlin mit. Der Presseerklärung nach erfolgte die Trennung „einvernehmlich und freundschaftlich“.
„Frau und Herrn Becker ist diese gemeinsame Entscheidung nach 13 Jahren Beziehung und über neun Ehejahren nicht leichtgefallen. Am wichtigsten ist beiden Mandanten das Wohlergehen des gemeinsamen Sohnes Amadeus.“
Boris Becker und die Frauen
Becker (50) und das niederländische Model Sharlely „Lilly“ Kerssenberg (41) hatten sich 2005 kennengelernt und 2009 geheiratet. Für Becker eine relativ lange Beziehung.
Boris Becker und die Frauen – kaum ein anderer deutscher Promi stand und steht mit seinen Liebesangelegenheiten so in der Öffentlichkeit wie er. Aus Naivität, Geltungssucht oder Eitelkeit – das ist nicht immer ganz klar. Natürlich auch deshalb, weil die Öffentlichkeit stets wissen wollte, was „unser Bobbele“, der mit 17 Jahren Wimbledon gewann, privat so macht. Der Sportler präsentierte zeitweise in kurzer Abfolge neue Freundinnen. Ruhe schien er in den 90er Jahren in seiner ersten Ehe mit Barbara Becker gefunden zu haben.
Doch 1999, als seine Frau mit dem zweiten Kind schwanger war, kam es zur verhängnisvollen Besenkammer-Affäre. Aus einer flüchtigen Begegnung mit dem russischen Model Angela Ermakowa im Londoner Nobelrestaurant Nobu ging Tochter Anna hervor. Barbara Becker ließ sich nach acht Jahren Ehe scheiden. Boris Beckers Ruf war schwer beschädigt.
Von da an verlief der Weg holprig. Die deutsche Rapperin Sabrina Setlur, Managerin Patrice Farameh, Tänzerin Caroline Rocher wurden an seiner Seite gesehen. Auch die Beziehung zu Lilly Kerssenberg wurde vor der pompösen Hochzeit des Paares auf eine schwere Prüfung gestellt. Becker hatte das Model eigentlich verlassen – und sich überraschend mit der blonden Sandy Meyer-Wölden, Tochter seines ehemaligen Managers, verlobt.
Nach drei Monaten löste er diese Verbindung aber wieder – und kehrte zu Lilly zurück. Den Heiratsantrag machte er ihr live bei „Wetten, dass..?“.
Lilly Kerssenberg hat im Alter von drei Jahren ihre Mutter – die aus der ehemaligen holländischen Kolonie Surinam stammte – bei einem Autounfall verloren. Sie wuchs bei der Großmutter auf. Sie schien Spaß an Luxus zu haben. Und Spaß daran, in der Öffentlichkeit zu stehen. Sie machte bei TV-Shows wie „Let's Dance“ und „Global Gladiators“ mit. Angeblich war sie auch fürs „Dschungelcamp“ im Gespräch.
Lillys öffentliche Liebeserklärung zum 50. Geburtstag
Zum 50. Geburtstag Beckers im vergangenen November hatte Lilly ihrem Mann noch eine öffentliche Liebeserklärung gemacht: „Du hast mir ein Leben geschenkt, von dem wahrscheinlich alle Mädchen träumen“, schrieb sie in einem Brief, den die Zeitschrift „Bunte“ veröffentlichte. Lilly Becker erwähnte darin „emotionale Dinge wie tiefe Liebe und Vertrauen, aber auch Materielles wie luxuriöse Reisen im Privatjet, elegante Designermode, noble Autos, exklusive Veranstaltungen und noch vieles mehr“. Für all das könne sie ihm gar nicht genug danken. Ihr im Februar 2010 geborener Sohn Amadeus sei das allergrößte und wichtigste Geschenk.
Lilly Becker gibt lange Zeit die starke Frau an seiner Seite – scheinbar voller Verständnis für einen Menschen, der lange Jahre Liebling der Deutschen war, später aber auch Kopfschütteln erntet für den einen oder anderen missratenen Auftritt in der Öffentlichkeit. Doch irgendwann scheint das nicht mehr zu funktionieren. „Er hat diese Borderline-Wut, but he is fine“, sagt Lilly vor kurzem in einem Text von Benjamin von Stuckrad-Barre, den er in seinem Buch „Remix“ veröffentlichte.
Boris und Lilly Becker lebten in London, im Tennis-Stadtteil Wimbledon. Boris Becker ist seit vergangenem Jahr als Head of Men’s Tennis beim Deutschen Tennis Bund engagiert. Derzeit ist er zudem als TV-Experte bei den French Open in Paris für Eurosport im Einsatz. Wenn schon nicht mehr auf, dann wenigstens neben dem Platz, wird Becker immer noch geschätzt.
Just als die Nachricht von der Trennung durchsickerte, fing es in Paris an zu regnen und die Partien der French Open mussten unterbrochen werden.