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Mehr Platz schaffenBlankenheim investiert sechs Millionen Euro in die Ahr-Grundschule

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Ein Standort der Ahr-Grundschule ist in Dollendorf. Dort entsteht vor dem linken Trakt ein Anbau.

Ein zweigeschossiger Neubau wird in Dollendorf vor dem linken Trakt der Grundschule entstehen.

Deutlich mehr Schüler werden bald die Ahr-Grundschule besuchen. Für sie wird in Blankenheim und Dollendorf mit Anbauten Platz geschaffen.

Kaum hat die Gemeinde ihre Ahr-Grundschule am Standort Blankenheim mit einer Vorzeige-Sporthalle ausgestattet, stehen schon die nächsten Investitionen an – dieses Mal auch am Standort Dollendorf. Für rund sechs Millionen Euro muss die Schule mit Blick auf die prognostizierten Schülerzahlen vierzügig werden. Zudem muss Platz für die Offene Ganztagsschule (OGS) geschaffen werden. Ab 2026 besteht dort ein gesetzlicher Anspruch auf einen Platz.

„Wir wollen bei der Grundschule mal vor der Zeit sein, nicht wie beim Kindergartenbau dahinter.“ Bürgermeisterin Jennifer Meuren wirkt entschlossen, als sie die Pläne für die anstehende Investition in die Ahr-Grundschule an den beiden Standorten erläutert. Zum Schuljahr 2024/25 wird in der Gemeinde erstmals eine Vierzügigkeit der Grundschule erwartet, dann muss vor allem in Dollendorf Raum geschaffen sein.

Klassische Klassenzimmer gibt es an der Ahr-Grundschule künftig nicht

Derzeit ist nur eine Dreizügigkeit der Grundschule mit zwei Jahrgangsklassen in Blankenheim und einer in Dollendorf gegeben. Der Fachausschuss für Generationen, öffentliche Sicherheit und Bildung, kurz GöSiB, sieht das genauso und stimmte den Plänen mit Mehrheit zu.

Dazu hatte die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie und ein pädagogisches Konzept erstellen lassen. Die Ergebnisse bedeuten das Ende des herkömmlichen Klassenzimmer-Begriffs. Stattdessen wird es je Jahrgangsklasse einen Heimatraum/Tagesraum geben, einen Differenzierungsraum und eine Flex-Zone. Die bisherige räumliche Trennung zwischen Schule und OGS wird aufgehoben. „Wir werden den aktuellen Stand der Pädagogik umsetzen“, so Meuren.

Die Blankenheimer hoffen zur Finanzierung auf Fördermittel

Mit voraussichtlich rund 3,7 Millionen Euro wird die Investition in Dollendorf am größten sein. Ein zweigeschossiger Neubau wird links vom Eingangsbereich vor das vorhandene Gebäude gestellt. Zudem wird Platz für einen Verwaltungstrakt geschaffen. Bisher ist das Sekretariat in Blankenheim. In Dollendorf fehlt eine solche Anlaufadresse. 1200 zusätzliche Quadratmeter werden in Dollendorf durch Neubau und Umnutzung bestehender Räume geschaffen.

700 Quadratmeter – zwei bis zweieinhalb Millionen Euro teuer – sind es in Blankenheim, wo es schon die Zweizügigkeit gibt. Hier soll wie in Dollendorf das neue Raumkonzept umgesetzt werden. Dazu wird ebenfalls ein zweigeschossiger Neubau nötig, der in Verlängerung der neuen Sporthalle gebaut wird. Baubeginn auch hier: 2024.

So dringend die Investition ist – noch ist unklar, wie sie finanziert wird. Mit Blick auf die Planung und das Genehmigungsverfahren kann die Gemeinde allerdings nicht mehr lange warten. Fördergelder könnten wie in vergleichbaren Fällen von Land und Bund kommen, doch bewilligt ist noch nichts.


Die Schulplanung in Blankenheim

Mehr Wohnungsbau, mehr Familien, die ins Gemeindegebiet ziehen – das bedeutet absehbar auch mehr benötigte Plätze in den Kitas und Schulen. Die Rechnung ist auch in Blankenheim so einfach wie in den meisten anderen Kommunen des Kreisgebietes. Und auch so kostenintensiv. Für Blankenheim bedeuten die gesetzlichen Richtwerte der Klassenstärken für den Einschulungsjahrgang 2023/24 mit 70 Kindern noch die Dreizügigkeit in der Ahr-Grundschule.

Doch schon im Folgeschuljahr 2024/25 wird erstmals die Vierzügigkeit erreicht: 90 Kinder bedeuten laut den Vorgaben für 82 bis 104 Kinder vier Jahrgangsklassen. 2025/26 wiederum lässt die Zahl der Erstklässler mit 70 Kindern für einen Schuljahrgang zwar nach. Dann wäre nur eine dreizügige Grundschule nötig, doch 2026/27 (87 Kinder) und 2027/28 (91 Kinder) sind sie wieder signifikant höher.

Das Pendel schlägt nach derzeitiger Prognose erst für das Schuljahr 2028/29 bei 68 Kindern wieder um. Alle Daten spiegeln den Stand zum 26. Januar. Natürlich können Zu- und Wegzüge die Zahlen noch verändern. Unabhängig davon bleibt ab 2026 der gesetzliche Anspruch auf einen Betreuungsplatz für die Kinder in der Offenen Ganztagsschule (OGS), der ebenfalls die Neubauplanungen nötig macht. (sli)