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Antrag der CDUKonsum-Umbau in Blankenheim soll neu bewertet werden

Lesezeit 3 Minuten
Vor einem alten Haus, das umgebaut wird, stehen Container.

Im Frühjahr 2022 wurde mit den Arbeiten an dem historischen Gebäude begonnen, in das nach dem Umbau das Rathaus einziehen soll.

Der ehemalige Konsum in Blankenheim wird saniert und umgebaut. Dort soll das Rathaus einziehen. Die CDU fordert nun, den Umbau neu zu bewerten - was einem Baustopp gleichkäme.

Beim Umbau des ehemaligen Konsum, des denkmalgeschützten Hauses an der Ahrstraße 50, droht neuer Streit im Gemeinderat. Die CDU-Fraktion fordert in einem Antrag faktisch einen Baustopp.

Das Wort Baustopp selbst erwähnt die Fraktion in dem Antrag, der der Redaktion vorliegt, allerdings nicht. Stattdessen fordert Herbert Daniels, Fraktionssprecher der Christdemokraten: „Der Umbau des Gebäudes zum Rathaus muss neu bewertet werden.“

Dringlichkeitsentscheidungen werden von der CDU abgelehnt

Alle am Bau Beteiligten, also Planung, Verwaltung, Unternehmen und der Denkmalschutz müssten sich deshalb zusammensetzen. Es gelte, „die Ausführungsplanung zu überdenken und einen Weg zu finden, um die vorhandene Bausubstanz nachhaltig nach heutigem Stand der Technik und Bauphysik zu einem modernen Verwaltungsgebäude auszubauen.“

Bis dahin, so heißt es in dem Antrag weiter, „sind möglichst keine weiteren Vergaben zu tätigen“. Die Fraktion lehne daher auch die am 22. Februar von der Verwaltung verschickten Dringlichkeitsentscheidungen ab, die vor allem Nachtragsangebote bezüglich der maroden Bausubstanz betreffen.

7,5 Millionen Euro sind für den Umbau eingeplant

7,5 Millionen Euro sind für den Umbau geplant, fünf Millionen davon sind eine Städtebauförderung des Landes. Mit mindestens 100.000 Euro Mehrkosten rechnen die Blankenheimer aktuell. Statische Untersuchungen hatten ergeben, dass die Mittelwand nicht stabil genug ist und massiv verstärkt werden muss. Auch geht man davon aus, dass der Umbau zum Rathaus nicht im ersten, sondern im zweiten Quartal 2024 fertig sein wird.

Zur Begründung ihres Antrages verweist die CDU auf in letzter Zeit aufgetretene Probleme. So mussten, wie berichtet, unter anderem aufgrund statischer Bedenken alle historischen Decken aus dem Gebäude herausgenommen werden.

Historisches Gebäude in Blankenheim wird derzeit komplett entkernt

Das aus dem Jahr 1738 stammende Gebäude wirkt derzeit komplett entkernt. Zudem, so die CDU, „wurde festgestellt, dass die Substanz der Bestandswände mangelhaft ist und sie einige Risse aufweisen.“ Schließlich seien andere Wände „zu großen Teilen nicht massiv gemauert“.

Kritisch könnten diese Befunde vor allen Dingen mit Blick auf den Denkmalschutz werden. Viele Schutzauflagen seien obsolet geworden, da die Wände nicht mehr vorhanden seien, so die CDU.

Gemeinderat in Blankenheim wird über CDU-Antrag entscheiden

Auch die Stellungnahme des Fördergebers, des NRW-Bauministeriums, müsse angesichts der neuen Sachlage abgewartet werden, so Daniels. Es sei vor diesem Hintergrund falsch, „auf Biegen und Brechen an der ursprünglichen Planung festzuhalten und zusätzliches Geld in marode Bausubstanz zu investieren.“

Am 16. März wird der Antrag auf der Tagesordnung des Gemeinderats stehen, der ab 18 Uhr in der Gesamtschule Eifel tagt. Die Union, die immer gegen den Konsum-Umbau zum Rathaus war, hat sich dem damaligen Mehrheitsbeschluss gebeugt. Ob sie mit ihrem Antrag Erfolg hat, bleibt abzuwarten.

Die CDU verfügt über zwölf Sitze im Gemeinderat. Die SPD hat fünf Mandate, die UWV vier, FDP drei und Bündnis 90/Die Grünen zwei. Dazu kommt die parteilose, stimmberechtigte Bürgermeisterin Jennifer Meuren. Sie verdankte ihre Kandidatur einem seinerzeitigen Bündnis aus SPD, UWV, FDP und Grünen.