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Fußball-BezirksligaSV Sötenich agiert zu zögerlich gegen die SG Voreifel

Lesezeit 6 Minuten
Blieb mit Ausnahme seines Treffers weitgehend unauffällig: Sötenichs Torjäger Dennis Jäckel.

Blieb mit Ausnahme seines Treffers weitgehend unauffällig: Sötenichs Torjäger Dennis Jäckel.

Fünf Hauptrollen gab es bei der Niederlage des SV Sötenich auf dem Ausweichplatz in Nettersheim gegen die SG Voreifel in der Fußball-Bezirksliga.

SV Sötenich – SG Voreifel 1:3 (1:1). Der Nachmittag verlief ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Heimelf, die nicht nur ihr eigenes Duell verdient verlor, sondern auch die nun punktgleiche TuS Mechernich zähneknirschend wieder vorbeiziehen lassen musste. In der auf dem Kunstrasenplatz von Nettersheim stattfindenden Begegnung kam einigen Akteuren eine besondere Rolle zu.

Jens Fischer

Dass der Routinier, der aktuell gar nicht mehr regelmäßig Fußball spielt, in den letzten fünf Minuten zum Einsatz kam, verdeutlicht die angespannte personelle Situation bei den Grün-Weißen. Zu den Langzeitverletzten gesellten sich mit Lars Knebel, Matko Samardzic und Martin Schmitz weitere Ausfälle, die der SVS – dies machte der Spielverlauf klar – in dieser Fülle nicht kompensieren kann.

Eigentlich in der A-Jugend: Torwart David Hermes.

Eigentlich in der A-Jugend: Torwart David Hermes.

David Hermes

Weil mit Lars Kreuser und Lukas Floß die beiden etatmäßigen Keeper ebenfalls nicht zur Verfügung standen, rückte A-Jugend-Torwart David Hermes zwischen die Pfosten. Der junge Schlussmann machte seine Sache richtig gut und hielt nicht nur die Bälle, die zu halten waren, sondern hinterließ insgesamt einen souveränen Eindruck. Einzig die Abschläge, die bei den Windverhältnissen kein probates Mittel waren, fanden zu selten ihr Ziel. „David hat einige Eins-gegen-eins-Situationen super entschärft“, lobte Coach Christian Hammes.

Thomas Müller

Natürlich ist es immer müßig, die „Was wäre gewesen, wenn“-Frage zu stellen, doch in diesem Fall hätte eine Szene den Sötenichern vielleicht den entscheidenden Schub geben können, um anschließend über sich selbst hinauszuwachsen. Da Thomas Müllers Kopfball auf Hereingabe von Thomas Nonnen nach sechs Minuten jedoch nicht den Weg über die Torlinie fand, sondern lediglich die Latte touchierte, blieben sowohl der Führungstreffer als auch die potenzielle Leistungsexplosion der Platzherren graue Theorie.

Dennis Jäckel

Als dem Offensivakteur nach klasse Vorarbeit seines Bruders Tim der etwas schmeichelhafte Ausgleich gelang, durften die Sötenicher Fans kurz vor dem Seitenwechsel wieder hoffen. Doch das 1:1 konnte unter dem Strich nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste wesentlich ballsicherer waren und sich auch mehr Möglichkeiten herausarbeiteten. Dagegen blieben sowohl der Torschütze als auch sein kongenialer Sturmpartner Jens Knebel ungewohnt blass, was auch mit den fehlenden Zuspielen der Teamkollegen aus dem Mittelfeld zusammenhing – das Tor blieb in dieser Hinsicht eine Ausnahme.

Sötenichs Trainer Christian Hammes.

Trainer Christian Hammes lobte den Ersatz-Ersatz-Torwart David Hermes.

Christian Hammes

So engagiert wie der Trainer gingen nicht alle seine Schützlinge über die volle Distanz zur Sache. Für eine Mannschaft, die sich über Kampf und Leidenschaft definiert, agierte der SVS in einigen Momenten viel zu zögerlich und ließ dem Kontrahenten selbst im eigenen Strafraum den nötigen Platz. Nur der Tatsache, dass die SG Voreifel mit diesen Freiheiten nur bedingt etwas anzufangen wusste, hatte man es zu verdanken, dass ein Zähler bis kurz vor dem Ende, als das 1:3 fiel, keine Utopie war. „Wir konnten vorne die Bälle nicht festmachen und in der Schlussphase nicht mehr den nötigen Druck aufbauen. Das Ergebnis geht deshalb in Ordnung“, resümierte der Sötenicher Coach.


Überraschungserfolg für die TuS Mechernich

TuS Mechernich – SC Elsdorf 3:1 (3:1). Vor der Partie hätte wohl kaum jemand den Gastgebern einen Dreier gegen den starken Aufsteiger zugetraut – zu schwach hatten sich die Schützlinge von Nico Hohn in der Vorwoche im Abstiegsduell gegen Hambach präsentiert. Diesmal jedoch sorgten drei Faktoren dafür, dass sich die Lage der Mechernicher im Tabellenkeller plötzlich wieder viel freundlicher darstellt: der Aschenplatz, die deutlich verbesserte Einstellung und der in dieser Partie nicht vorhandene Druck, gewinnen zu müssen.

„Wir haben mit einer Fünferkette verteidigt, obwohl ich eigentlich kein Freund davon bin, und auf vereinzelte, aber gezielte Nadelstiche gesetzt. Die taktischen Vorgaben hat die Mannschaft vernünftig umgesetzt“, kommentierte Hohn in seiner gewohnt sachlichen und nicht zu Superlativen neigenden Art.

Aus gutem Grund, schließlich hat die TuS trotz des Überraschungsdreiers noch nichts erreicht und belegt weiter einen Platz unterhalb der über Wohl und Wehe entscheidenden Markierung. Dafür, dass die Stimmung beim anschließenden gemeinsamen Essen hervorragend war, sorgten die erfolgreichen Abschlüsse von Tom Lengersdorf, Jens Honnef und André Beaujean.

Selbst der zwischenzeitliche Ausgleich der Gäste konnte die Mechernicher, die sich kurz schüttelten, um dann sofort zum Gegenschlag auszuholen, nicht von ihrer Linie abbringen. „Elsdorf ist auf dem ungewohnten Untergrund nicht wirklich zurechtgekommen. Wir hatten Mitte des zweiten Durchgangs noch einige Chancen, um unseren Vorsprung weiter auszubauen“, analysierte ein hochzufriedener Nico Hohn.

Zülpich vergibt wieder hochwertige Chancen

BW Kerpen – TuS Chlodwig Zülpich 1:2 (1:2). Ähnlich wie an den vergangenen Spieltagen notierte Zülpichs Coach David Sasse auch auf dem tiefen Rasenplatz des Jahnstadions wieder eine Vielzahl von erstklassigen Gelegenheiten, aus denen definitiv mehr als nur zwei Treffer resultieren mussten. „Wir sind schnell mit 2:0 in Führung gegangen, aber das erlösende dritte Tor ist leider nicht gefallen“, sagte der Übungsleiter.

Exemplarisch nannte Sasse zwei Aluminium-Anstöße von Devin Nickisch und einen von Marlon Große, jeweils aus einem ruhenden Ball, sowie die doppelte Chancen-Trilogie der Angreifer Luca Ohrem und Dominik Spies, denen die Nerven oder der herausragende Kerpener Schlussmann einen Streich spielten.

Für Unverständnis beim Trainer der Römerstädter sorgte der Gegentreffer, als der Unparteiische eine strafbare Handlung von Torwart Robin Metternich gesehen haben wollte. „Aus meiner Sicht hat Robin zuvor seine Hände auf dem Ball und wird deshalb zuerst gefoult“, kritisierte der sportliche Leiter, der bei einer Aktion gegen Spies auf der anderen Seite dann auch gerne einen Pfiff gehört hätte. „Das war für mich inkonsequent“, ärgerte sich Sasse.

Weil Zülpich nicht nachlegte, blieb die Partie – obwohl Kerpen offensiv kaum zur Entfaltung kam – spannend. Dass es letztlich zum Erfolg reichte, lag neben den beiden Toren (Nickisch und Eigentor) nach Einschätzung von Sasse auch an Robin Ritz, der in der letzten halben Stunde für Georg Salmon in die Innenverteidigung ging und dort wie eine gute Reinigungskraft zur Sache ging. „Er hat einfach alles weggeputzt“, lobte der Trainer seinen Joker.

Bessenich schießt nicht aufs Tor

SV Rhenania Bessenich – Hambacher SV 0:2 (0:1). „Wenn du nicht aufs Tor schießt, kannst du auch keine Spiele gewinnen“, lautete das traurige Resümee von Trainer Artur Mezler, der seiner Elf davon abgesehen einen ordentlichen Auftritt attestierte. Bis ins letzte Drittel hinein kombinierte der SV recht gefällig, war dann aber mit seinem Latein am Ende. Abgesehen von der fehlenden Abschlussfreudigkeit waren zwei Standards in der Endabrechnung für die Niederlage verantwortlich. Beim 0:1 kam Keeper Yunus Armutci den entscheidenden Tick zu spät und verursachte einen Foulelfmeter; das 0:2 fiel durch einen auf den kurzen Pfosten gezogenen Freistoß. Hambachs Timo Strüver durfte sich in beiden Fällen feiern lassen.

Nierfeld erst im Glück und dann im Pech

SV Kurdistan Düren – SV SW Nierfeld 4:1 (0:0). Während sich die Gäste aus dem Schleidener Tal vor der Pause glücklich schätzen durften, nicht 0:3 oder gar 0:4 hinten zu liegen, lief es in der zweiten Hälfte zunächst und dann auch für lange Zeit richtig vielversprechend. Nun wäre es zwar vollkommen vermessen, die Nierfelder Führung durch Stephen Kinnen (48.) als zwangsläufig zu beschreiben, doch dies sorgte dafür, dass die Zuschauer auf der Anlage am Jugendstadion eine abwechslungsreiche und dramatische Schlussviertelstunde erlebten.

Bis zur 74. Minute verteidigte die Truppe von Dirk Scheer den knappen Vorsprung gegen das langsam nervös werdende Spitzenteam, ehe man dann doch den Ausgleich und kurz darauf noch drei weitere Nackenschläge hinnehmen musste. „Kurz vor dem 1:1 haben wir die Chance zum 2:0 und auch danach können wir sogar erneut in Führung gehen. Erst nach dem Rückstand gingen die Köpfe runter“, beobachtete Scheer, der ansonsten guter Dinge war. „Die Jungs haben heute einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Das lässt für die nächsten Spiele hoffen.“