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Baerbock über Putin„Es geht ihm um Vernichtung – selbst von Kindern“

Lesezeit 2 Minuten
Baerbock dpa 100722

Annalena Baerbock (Grüne)

Hamburg – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bedauert, dass der Westen zum Schutz von Zivilisten nicht militärisch in den Ukraine-Krieg eingreifen kann. „Ich hätte zum Beispiel gerne versprochen, dass wir humanitäre Korridore aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine garantieren“, sagte Baerbock dem „Spiegel“. „Aber wir können das nicht leisten. Ein solches Versprechen müsste militärisch abgesichert werden.“

Deshalb habe sie auch „klar sagen“ müssen, dass es keine Flugverbotszonen geben werde, fügte die Außenministerin hinzu. „Gute Außenpolitik heißt eben auch, einen kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn das Herz brennt“, sagt Baerbock in einem gemeinsamen „Spiegel“-Gespräch mit ihrem luxemburgischen Amtskollegen Jean Asselborn. „Ertragen zu müssen, dass man nichts tun kann - das ist manchmal auch die Brutalität von Außenpolitik.“ Asselborn äußerte sich ähnlich. „Man muss die Realität des Kriegs anerkennen, auch wenn sie barbarisch ist“, sagte er.

Baerbock: „Erschüttert, wie oft ich in den ersten sechs Monaten als Außenministerin erschüttert war“

Sie sei darüber „erschüttert, wie oft ich in den ersten sechs Monaten als Außenministerin erschüttert war“, sagte Baerbock. Als einen der „schlimmsten Momente“ ihrer bisherigen Amtszeit bezeichnete die Außenministerin den Moment, als sie bei ihrem Besuch in der Ukraine Fotos erschossener Kinder gesehen habe. „Das sagt alles darüber, dass man mit diesem Putin derzeit nicht verhandeln kann“, sagte sie über den russischen Präsidenten. „Es geht ihm um Vernichtung. Selbst von Kindern.“

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Der „furchtbare Krieg“ biete jedoch auch Chance und Verantwortung, „Europa weiterzubauen“, erklärte Baerbock mit Blick auf den EU-Beitrittskandidatenstatus, den die Ukraine bekommen hat. „Aber wir müssen höllisch aufpassen, dass wir es nicht spalten“, deshalb sei die Gründung eines „exklusiven Klubs“ innerhalb der EU, wie von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vorgeschlagen, keine gute Idee, führte Baerbock aus. (das/afp)