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Mit Ballkleid im AutokinoRealschule in Bad Münstereifel feiert Abschluss

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Trotz Autokino-Atmosphäre hatten sich viele der Abschlussschüler schick gemacht. Da nur 40 Autos auf dem Schulhof genehmigt wurden, fand die Abschlussfeier dreimal hintereinander statt.

Bad Münstereifel – Mit dem Auto zur Abschlussfeier fahren, das hat wohl schon fast jeder einmal gemacht. Aber im Auto zu sitzen, während man an den Feierlichkeiten teilnimmt, das dürften wohl nicht viele erlebt haben.

„AK 20 - SO? oder So!“, hieß das Motto des diesjährigen Abschlussjahrgangs der Realschule Bad Münstereifel. Da die Abschlussfeier nicht wie gewohnt in der Aula stattfinden konnte, musste die Schule erfinderisch werden.

Die Idee mit dem Autokino

Die entscheidende Idee, die Abschlussfeier als Autokino aufzuziehen, hatte die zweite Konrektorin Dr. Stefanie Kump. „Es gab viele Autokinos während Corona“, sagte die Klassenlehrerin der 10b. Zwei Wünsche habe sie in die Feierlichkeiten integrieren wollen: „Uns war wichtig, die Schüler im Klassenverband zu verabschieden und die Eltern zu involvieren.“ Kump habe dann die Kollegen motiviert und bei denen sei die Idee gut angekommen, berichtete Schulleiterin Andrea Coßman. „Der Funke ist übergesprungen“, sagte sie.

Zwischen 10 und 18 Uhr wurden dann am Samstag die drei Abschlussklassen nacheinander verabschiedet. Da nur 40 Fahrzeuge auf dem Schulhof genehmigt seien, finde die Abschlussfeier quasi drei Mal statt, berichtete Kump. Auch für die Lehrer kein leichtes Unterfangen. Da kann die Feier zum Schulabschluss schon mal zwölf Stunden Arbeit bedeuten. „Wir sind seit sieben Uhr morgens hier und werden wohl auch noch bis sieben Uhr abbauen“, sagte Vanessa Rauch, Klassenlehrerin der 10c.

Statt Leinwand und Beamer eine Bühne

Statt Leinwand und Beamer sei vor dem Schulgelände eine Bühne aufgebaut worden, berichtete Rauch weiter. „Wie in einem echten Kino bekommt man bei der Einfahrt das Programm und Chips.“ Eine weitere Neuerung für die Schüler: Ihr Lieblingslied wurde beim Abholen des Zeugnisses gespielt. „Das war ein emotionales und individuelles Element“, sagte Schulleiterin Coßman.

Die Bürgermeisterin der Stadt, Sabine Preiser-Marian, sprach den Schulabgängern ihre Glückwünsche nur bei einer der drei Feiern persönlich aus. Für die zwei weiteren Klassen habe sie eine Audio-Nachricht eingesprochen, berichtete Kump. Ebenso hinterließen die Akteure, die unter normalen Umständen in die Feier involviert gewesen wären, den Abgängern digitale Grußworte: Gemeindereferentin Sr. M. Roswitha Fahrendorf, Pfarrerin Judith Weichsel, der ehemalige Schulleiter Burghard von zur Mühlen und der Vorstand des Fördervereins.

Kleinere Pannen

Bei der Planung der Autokino-Abschlussfeier habe es allerdings auch kleine Pannen gegeben, so Kump. „Die E-Mail mit dem Konzept wurde aus Versehen an eine Schülerin gesendet“, sagte sie. Und das, bevor die Stadt ihr endgültiges Okay gegeben hatte.

Für Stimmung während der Abschlussfeier wurde mit Musik und Trillerpfeifen gesorgt. „Hupen wollen wir wegen des Altenheims vermeiden“, erklärte Organisatorin Kump. Auch ein DJ sei organisiert worden – derselbe, der unter normalen Umständen auch die Musik auf dem Abschlussball der Schule übernommen hätte.

Da auch der obligatorische Sektempfang ausfallen musste, sei den Schülern neben ihrem Zeugnis ein Geschenkkorb mit „After work“-Secco überreicht worden, sagte Rauch.

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Anklang fand die Autokino-Feier auch bei den Eltern. „Es ist schön, dass die Kinder zusammen sind“, sagte Stefanie Frey, deren Tochter ihren Abschluss feierte. Es sei ganz anders, aber etwas Besonderes. „Die Schüler werden ein Leben lang vom Abschluss im Autokino erzählen“, sagte Lehrer Peter Kesternich, der alle Abschlüsse der bislang 17 Jahrgänge der Schule miterlebt hat. Auch die Schüler waren zufrieden. „Mir gefällt es gut“, berichtete Dana Hermans. Sogar Zuschauer gab es am Zaun des Schulgeländes an der Erft.

Doch wie jeder Hollywoodfilm geht auch eine Abschlussfeier vorbei. Am Ende wurden die Schüler von den Lehrern vom Schulhof gewunken. „Das war sehr emotional“, berichtete die Schulleiterin.