„Sei kein Jeck, schmeiß den Müll nicht weg“, hieß der zündende Aufruf, dem sich im Stadtbezirk viele Schulen, Kitas und Vereine anschlossen.
Köln-PorzMehr als 1000 Kinder aus Kitas und Schulen sammeln nach Karneval den Müll
Super, so eine Müllzange. Man drückt oben am Griff, unten greift die Zange herumliegenden Müll und zack, schon befördert man das Aufgesammelte in einen großen orangefarbenen Sack. Die Kinder der Pestalozzischule waren mit Feuereifer bei der Sache, als sie mit Hunderten weiterer junger Menschen im Stadtbezirk an der Müllsammelaktion nach Karneval teilnahmen.
„Sei kein Jeck, schmeiß den Müll nicht weg“, hieß der zündende Aufruf, dem sich im Stadtbezirk viele Schulen, Kitas und Vereine anschlossen. Bis zum 1. März wollen sie an vielen Orten beseitigt haben, was an Abfall auf Gehwegen, Beeten, in Büschen und im Wald liegengeblieben ist.
Schulen aus Köln-Porz-Wahn greifen zur Müllzange
Die Schulklasse von Sabeth Makrellis hatte sich einen Abschnitt des Bieselwäldchens gleich hinter der Pestalozzischule vorgenommen und wurde nur allzu fündig. Außer Fast-Food-Verpackungen, Plastikmüll und Papier fanden die Kinder eine ganze Fuhre achtlos in den Wald geschmissenen Hausabfalls. Eine gewisse Petra M. aus der Hermann-Löns-Straße kann möglicherweise bald mit Post von der Stadtverwaltung rechnen. Auf sie als Verursacherin wiesen nämlich diverse an sie adressierte Schreiben im Müll hin. Schlimmer als Briefe zu entsorgen fanden die Schülerinnen und Schüler, dass im gleichen Abfallsammelsurium auch diverse Batterien lagen. „Das geht doch nicht“, empörte sich Max, einer der fleißigen Müllsammler, „das ist ganz schlecht für die Umwelt“.
Mit vollen Müllsäcken kehrten die Sammler zur Schule zurück und bekamen ein dickes Lob. Schulleiterin Johanna Kanschat staunte über die gesammelte Menge und eine Schülerin machte deutlich, dass so etwas öfter geschehen sollte. Das Sammeln mache Spaß und es sei „einfach schön, wenn es sauber ist“.
Zur Aktion eingeladen hatte die Gemeinschaft „Porz packt an“- eine stetig wachsende Gemeinschaft von Helfern und Unterstützern. Heiko Bleike aus Wahn hat im vorigen Jahr ein großes Miteinander von Kitas, Schulen und Vereinen gegen die Vermüllung des Stadtbezirks ins Leben gerufen und ist sehr glücklich über die inzwischen unübersehbare Ausbreitung des guten Gedankens. „Wo man in diesen Tagen hinkommt, sieht man Kinder, die gruppenweise für Sauberkeit sorgen – ein Vorbild für viele Erwachsene“, sagt er. Mehr als 1000 Kinder und Jugendliche hätten mitgemacht.
Viele Helfer in Köln-Porz-Wahn beteiligt
An der Porz-weiten Verbreitung des Großreinemachens waren viele Helfer und Unternehmen beteiligt. Georg Peters vom SKM hat das einladende Plakat entworfen, Peter Lemaire und Kamil Stefanski haben mit Bleike die umfangreiche Organisation und Koordination angepackt. Mit Kuchen und Süßigkeiten für die engagierten Kinder bedanken sich diverse Einzelhandelsgeschäfte, Privatleute und Unternehmen.
Die Abfallwirtschaftsbetriebe stellten Handschuhe und Müllsäcke und der Bürgerverein Wahn, Wahnheide, Lind spendierte Greifzangen. Bleike zeigt sich dankbar für die Unterstützung durch Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und ist zuversichtlich, dass das Sammeln bei den Kindern das Bewusstsein für den Umweltschutz und die Freude an einer unvermüllten Umgebung vertieft. „Wer erfahren hat, wie mühselig es ist, Müll aus allen möglichen Ecken zu klauben, wirft selbst so schnell nichts mehr weg“, sagt er zuversichtlich. Weitere Mitwirkende und Sponsoren seien jederzeit willkommen.
Bei den Kindern, die im Bieselwald saubergemacht haben, ist die Botschaft vom Spaß an der Sauberkeit deutlich angekommen und trägt Früchte. Ein Schüler sagte: „Ich wünsche mir auch so eine Müllzange für zu Hause. Dann kann ich auf dem Spielplatz an der Straße Abfall einsammeln.“
Mitmachen kann man unter folgender Adresse: Porzpacktan@web.de
„Wie war's in der Schule?“ Abonnieren Sie hier unseren Newsletter für Familien und Lehrende in der Kölner Region – immer mittwochs.