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AltkanzlerGerhard Schröder verzichtet auf Hannovers Ehrenbürgerwürde

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Gerhard Schröder 150322 (1)

Gerhard Schröder 

Altbundeskanzler Gerhard Schröder verzichtet offenbar auf die Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Hannover. Das legt ein Post nahe, den Schröder im Business-Netzwerk LinkedIn veröffentlichte. Screenshots des Schreibens haben sich auf Social-Media-Plattformen verbreitet.

Der 77-Jährige würde mit seinem Schritt der Stadtspitze Hannovers zuvorkommen, die eine Distanzierung ihres Ehrenbürgers von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Geschäftsverbindungen nach Russland gefordert hatte.

Schröder schreibt in seinem kurzen Brief: „Ihr Schreiben vom 11. März 2022 habe ich erhalten. Danach soll der Rat der Stadt Hannover mir die Ehrenbürgerwürde entziehen.“ Weiter heißt es: „Ich verzichte unwiderruflich auf die Ehrenbürgerwürde der Stadt Hannover.“ Inhaltlich wolle er aber keine Stellung beziehen.

Ein Stadtsprecher konnte den Eingang des Briefes nicht zunächst bestätigen. Es werde juristisch geprüft, ob die Verzichtserklärung ausreicht oder ob noch ein formaler Verwaltungsakt zum Entzug der Ehrenbürgerwürde notwendig sei. Ein Beschluss sollte eigentlich am 31. März gefasst werden.

Schröder wegen Russland-Verbindungen hart kritisiert

Schröder steht derzeit in der Kritik wie kaum eine andere Person des öffentlichen Lebens in Deutschland. Er ist mit Putin persönlich befreundet und bekleidet den Aufsichtsrats-Posten beim russischen Energiekonzern Rosneft.

Auch die SPD hatte mehrfach eine Distanzierung Schröders von seinen Geschäften und von Putin gefordert – bislang vergeblich. Zuletzt war Schröder mit seiner Ehefrau Soyeon Schröder-Kim nach Moskau gereist, um im Kreml Gespräche zu führen. Es hieß, die Bitte um Vermittlung sei aus der Ukraine gekommen. Mit seiner Partei war Schröders Reise nicht abgestimmt gewesen, man hielt sich bedeckt.

Über den Inhalt von Schröders Gesprächen im Kreml ist bislang nichts bekannt. Zuletzt wurde gemeldet, er habe den Oligarchen und Putin-Vertrauten Roman Abramowitsch getroffen. (cme, mit dpa)