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Rundschau-AltenhilfePflegenden Angehörigen zu einer Auszeit verholfen

Lesezeit 2 Minuten
Wer Angehörige im häuslichen Umfeld pflegt, kann sich dafür teilweise von der Arbeit freistellen lassen. 

Herausfordernd und belastend ist es für viele, die ihre erkrankten Angehörigen zu Hause zu pflegen.

Seine Angehörigen zu pflegen ist eine wertvolle, aber zugleich sehr fordernde Aufgabe. Oftmals stellt man seine eigenen Bedürfnisse hintenan. Die Rundschau-Altenhilfe hat hier für Entspannung gesorgt.

Die Pflege erkrankter Angehöriger zu Hause ist eine Herausforderung, die alles abverlangen kann. Und das häufig rund um die Uhr. Das Leben der Pflegenden leidet darunter, der Rhythmus des Alltags wird diktiert von den Anforderungen der Erkrankten. Tatsächliche Auszeiten haben die Pflegenden daher selten.

Im Mai dieses Jahres hatte das Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz für Köln und das südliche Rheinland eine Telefonaktion gestartet, bei der sich Rat- und Hilfesuchende an eine Reihe von Expertinnen und Experten wenden konnten. Unter diesen Anrufern wurden dann fünf Gutscheine verlost. Mit diesen Gutscheinen konnten sich die Gewinner eine kleine Auszeit gönnen.

Pflegende möchte mal wieder eine Nacht durchschafen

Diese Aktion wurde von der Rundschau-Altenhilfe unterstützt. Sie gab das Geld für die gewünschte Freizeitaktivität und übernahm zudem die Kosten für eine qualifizierte Betreuung, die sich in dieser Zeit um die Angehörigen kümmerte. Die Wünsche indes waren eher bescheiden, berichtet Martina Romeike, Projektmitarbeiterin im Regionalbüro. Eine entspannende Massage sollte es mal sein oder der ausgedehnte Besuch eines Thermalbads. Ein paar Stunden Erholung vom täglichen Pflegestress - das war das Ziel.

Dass es nochmals bescheidener geht, zeigte sich bei der Telefonaktion selbst. Viele hatten sich gemeldet. Unter den Anruferinnen war auch eine Frau, die selbst über 60 ist und ihre betagte, an Demenz erkrankte Mutter pflegt. Sie sagte, sie wolle eigentlich nur mal wieder richtig durchschlafen können. Aber das ginge nicht, weil ihre Mutter immer wieder wach werde. Und weil auch sie selbst aus Sorge immer unruhig sei.

Hohe Kosten für die Nachtpflege sind ein Problem

Das Thema Nachtpflege beschäftige viele Pflegende, sagt Romeike. Diese Situation sei eben auch besonders belastend. „Die Lösungen sind aber rar“, sieht es Romeike, denn eine qualifizierte Betreuung sei natürlich immer mit Kosten verbunden. Da müsse man mit rund 35 Euro pro Stunde rechnen. Für den Waldspaziergang mit dem Ehemann, was sich eine weitere Anruferin, die ihre Schwiegermutter betreut, wünschte, kommen da schon mal schnell 100 Euro zusammen.

Wer aber Angehörige zu Hause pflegt, der ist oft gezwungen, beruflich kürzer zu treten mit den entsprechenden finanziellen Einbußen. Daher hätten sich viele bei der Telefonaktion auch nach Möglichkeiten für Zuschüsse erkundigt.

Rat wurde auch benötigt, bei der Frage, wie der Pflegegrad festgestellt und dann entsprechend beantragt werden kann und wie die Wohnung sich so umgestalten lässt, dass es die Pflege erleichtert.