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Interview

„Sitzungspräsident“ Volker Weininger
„Gut, dass die Rundschau-Altenhilfe Not lindern kann“

Lesezeit 3 Minuten
Volker Weininger, Der Sitzungspräsident

Volker Weininger, der „Sitzungspräsident“

Der „Sitzungspräsident“ Volker Weininger ist bei der Benefiz-Sitzung „Ärm en Ärm“ mit dabei und freut sich auf seinen Auftritt.

Volker Weininger wird in seiner Rolle als Sitzungspräsident bei der Benefiz-Sitzung „Ärm en Ärm“ zugunsten der Rundschau-Altenhilfe auf der Bühne stehen. Mit Sabrina Steiger sprach er darüber, warum bei ihm alle ihr Fett wett bekommen – egal ob Alt oder Jung.

In Ihrem aktuellen Programm „Filmriss“ suchen Sie als „Sitzungspräsident“ nach Ihrem Abschlusszeugnis der Schule und finden dabei alles Mögliche - unbezahlte Deckel, Orden, das erste Kölschglas zur Kommunion. Eine Erinnerungsreise als Vorlage für Satire natürlich, aber trotzdem: Wird der Sitzungspräsident alt?

Na, diese Assoziation hatte ich tatsächlich nicht. Ich stehe doch hoffentlich noch in der Blüte meines Lebens und meine Bühnenfigur auch.

Machen Sie sich noch gar keine Gedanken übers Älterwerden?

Zumindest bin ich mit Anfang 50 noch nicht dabei, das Haus seniorengerecht umzubauen. Aber ich reflektiere schon ab und zu, ob ich das in 20 Jahren auch noch so machen kann, was ich heute mache. Denn die Zeit vergeht schnell. Wenn ich heute 20 Jahre zurückdenke – das kommt mir gar nicht weit weg vor.

Was dachten Sie denn, als die Anfrage für „Ärm en Ärm“ kam, die neue Benefiz-Sitzung zugunsten der Rundschau-Altenhilfe?

Der Karneval hat ja eine große karitative Komponente und da mache ich immer gerne mit. Oft geht es dann um Kinder und das ist gut. Aber ich finde, dass auch die andere Seite der Lebensspanne Beachtung verdient. Wenn Menschen, die im Leben viel geleistet haben, am Ende durchs Raster fallen, ist das schade. Gut, dass die Rundschau-Altenhilfe hier Not lindern kann.

Hier gibt es Tickets für die Rundschau-Sitzung

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Bei Ihren Auftritten nehmen sie die alte Tante, die sich über die heutigen Zeiten mokiert, genauso aufs Korn wie den 16-Jährigen, der die Fertigpizza mit der Plastikhülle in den Ofen schiebt. Ihr Beitrag zur Generationengerechtigkeit?

Ja, ich finde es besser, wenn alle ihr Fett wegkriegen.

Warum?

Ich mag nicht diesen verklärenden Blick in die Vergangenheit nach dem Motto „Früher war alles besser“. Wenn man früher die Kohlen aus dem Kohlenkeller schleppen musste, war das bestimmt nicht besser. Aber das kannten schon die alten Griechen, dieses Klagen über die Jugend und die verfallenden Sitten. Ich finde, jede Generation hat viel Gutes anzubieten, von dem andere profitieren können.

Also auch die Alten von den Jungen?

Natürlich. Und umgekehrt. Wir haben viel zu viel Spaltung und brauchen mehr Miteinander.

Was kann so eine Sitzung wie „Ärm en Ärm“ dazu beitragen?

Das hört sich jetzt sehr klischeehaft an, aber es ist tatsächlich so: Im besten Falle bringt der Karneval Leute unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Alters zusammen.