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Rundschau-AltenhilfeSo gibt es eine Auszeit für pflegende Angehörige

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau schläft neben einem Wecker, der auf drei Uhr zeigt.

Endlich mal wieder durchschlafen - die Altenhilfe macht's möglich.

Wer Eltern oder Partner pflegt, hat kaum Zeit für eigene Bedürfnisse. Das Regionalbüro für Alter, Pflege und Demenz hilft dabei, sie zu erkennen und zu erfüllen - mit Unterstützung der Rundschau-Altenhilfe.

Endlich wieder eine Nacht durchschlafen - mehr wollte die Frau nicht, die seit Jahren ihren dementen Ehemann versorgte. Ein bescheidener Wunsch, der aber schwer zu erfüllen ist. Denn wer sollte sich um den Mann kümmern, während sie schlief?

Martina Romeike vom Regionalbüro Alter, Pflege und Demenz Köln und südliches Rheinland fand jemanden: einen Anbieter von Nachtpflege, der ins Haus kam. So musste der Kranke nicht für eine Nacht aus seinem Umfeld gerissen werden. Und die Ehefrau konnte selig schlummern. „Die war sowas von glücklich“, erinnert sich Romeike.

Bezahlen konnte Martina Romeike diese kleine Auszeit mit Geld von der Rundschau-Altenhilfe. Die unterstützt ihre Idee, pflegenden Angehörigen Erholung zu verschaffen - und sei es nur für ein paar Stunden. „Das ist supergut“, sagt Romeike,„ sonst könnten wir das nicht ermöglichen“.

Sie verlost die Auszeiten für pflegende Angehörige regelmäßig bei einer Telefonaktion zum Thema Pflege, die das Regionalbüro veranstaltet. Alle Anrufer dürfen mitmachen. Mit den Gewinnern spricht sie dann individuell ab, was ihnen helfen würde.

Die Wünsche sind meist bescheiden: einmal wieder ins Konzert gehen, ins Theater, in die Oper. Sich einen Abend lang keine Sorgen um die Mutter oder den Vater machen müssen. „Ich bin mit meinem Partner gar nicht mehr essen gegangen, seit ich meine Mutter pflege“, sagte eine Frau. Auch das ermöglichte Martina Romeike.

Das wichtigste ist dabei, eine passende Ersatzbetreuung zu finden. Romeike greift gerne auf Anbieter von Unterstützung im Alltag zurück, für die es eine Datenbank gibt. Die Anbieter sind zertifiziert und geprüft, so dass die Pflegenden ein gutes Gefühl haben. Denn die geben ihre Angehörigen nicht leichten Herzens in fremde Hände. Martina Romeike versteht das: „Oft sind sie so verantwortungsvoll, dass sie denken, es kann kein anderer als ich.“

Und deshalb geht es bei ihrer Idee nicht nur darum, den Angehörigen ein paar schöne Stunden zu machen. Sondern viel mehr darum, ihren Horizont zu erweitern. „Da kann mir jemand helfen“, oder „Ich bin ja auch noch da mit meinen Bedürfnissen“ - „wenn man das verstanden hat, ist man bereit, einen Schritt ins Hilfe-Netzwerk zu machen“, meint Romeike. Es reicht schon die Erkenntnis wie bei dem Ehepaar, das zum Essen ausging: „Das müssen wir regelmäßig machen.“