Der Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses wurde eingestellt.
Tödlicher Schuss auf KamerafrauProzess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin überraschend eingestellt
Überraschende Wende im Prozess gegen US-Schauspieler Alec Baldwin wegen eines tödlichen Schusses auf eine Kamerafrau: Richterin Mary Marlowe Sommer hat den Prozess im US-Bundesstaat New Mexico am Freitag (Ortszeit) wegen vorenthaltener Beweise eingestellt.
Die Richterin hatte die Verhandlung im US-Bundesstaat New Mexico zunächst unterbrochen und die Geschworenen bis Montag nach Hause geschickt. Zuvor waren neue Beweismittel aufgetaucht, die der Verteidigung offenbar vorenthalten worden waren.
Alec Baldwin: Prozess eingestellt
Ursprünglich sollte der Prozess am Freitag kommender Woche abgeschlossen werden, danach sollten die Beratungen der Geschworenen beginnen. Am dritten Prozesstag nahm das Verfahren dann überraschend eine neue Wendung: Am Freitag legte Alec Baldwins Anwalt Alex Spiro Beweise dafür vor, dass der Polizei scharfe Munition im Zusammenhang mit dem tödlichen Schuss übergeben worden war, deren Existenz den Anwälten Baldwins aber nicht mitgeteilt worden sei.
Die Richterin begutachtete die Kugeln am Freitag eigenhändig im Gerichtssaal. Daraufhin entschied Richterin Mary Marlowe Sommer, dass das Vorenthalten durch die Staatsanwaltschaft vorsätzlich gewesen sei. Dies schade dem Angeklagten in hohem Maße.
Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung angeklagt
Alec Baldwin ist wegen fahrlässiger Tötung während der Dreharbeiten zu seinem Western „Rust“ im Jahr 2021 angeklagt. Dem 66-jährigen Schauspieler droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Monaten. Zu einer Haftstrafe in dieser Höhe war im April bereits die Waffenmeisterin am Filmset, Hannah Gutierrez-Reed, verurteilt worden.
Bei dem Dreh im Oktober 2021 war die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins durch eine Kugel aus einem von Baldwin gehaltenen Revolver tödlich getroffen worden. Durch dieselbe Kugel wurde der Regisseur Joel Souza verletzt.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Alec Baldwin, er habe grundlegende Waffensicherheitsgesetze missachtet und sich am Set rücksichtslos gegenüber den Kollegen verhalten. Der 66-jährige Schauspieler betont seine Unschuld und beteuert, den Abzug der Waffe nicht betätigt zu haben. (afp, dpa)