Die Bauarbeiten an der Kreuzung werden wohl aber erst 2025 starten. Ein Überblick über die wichtigsten Fakten.
Alle Details im ÜberblickDie überlastete Kreuzung am Ende der A560 in Hennef wird ausgebaut
Eine „Verkehrsqualität der Stufe mangelhaft“ bescheinigten Experten dieser Ampelkreuzung schon Anfang 2016. Im März 2015 waren morgens und nachmittags jeweils rund 3500 Fahrzeuge gezählt worden, die den als Unfallhäufungsstelle geltenden Knoten von A560/ B8/L333 und Wingenshof pro Stunde passierten. Es bilden sich gefährliche Rückstaus am dicken Ende der Autobahn.
Was ist das Projektziel?
Die Großkreuzung soll durch einen Ausbau leistungsfähiger werden. Oft läuft die Linksabbiegerspur voll, die von der Autobahn auf die Europaallee (L333) ins Siegtal führt, so dass die letzten Autofahrer, die sich links einordnen, die Geradeausspur blockieren. Zur Lösung des Problems soll eine zusätzliche Abbiegespur angelegt und die Europaallee im ersten Abschnitt verbreitert werden.
In den Stoßzeiten staut es sich außerdem am Wingenshof. Mitunter stehen die Autos schon in der Kapellenstraße Schlange, um in die Straße einbiegen zu können, die zur Kreuzung führt. Bis man die Autobahn erreicht, vergehen mehrere Rotphasen. Ein Problem, das auch die dortige Rettungswache betrifft.
Entlastung soll zum einen eine separate Rechtsabbiegerspur vom Wingenshof auf die B8 in Richtung Uckerath bringen, zum anderen die Möglichkeit, nach entsprechender Ummarkierung auch über die Geradeausspur (Richtung Europaallee) nach links auf die Autobahn abbiegen zu können.
Was ist der Planungsstand?
Um schneller voranzukommen, hatte im Herbst 2016 die Stadt Hennef nach einer Verwaltungsvereinbarung federführend die Planung des Kreuzungsausbaus vom Landesbetrieb Straßenbau NRW übernommen.
Im Mai dieses Jahres legte die Stadt einen Vorentwurf vor. „Dieser befindet sich derzeit in der Prüfung“, teilte der Landesbetrieb auf Anfrage mit. „Wenn er genehmigt ist, wird damit das Verfahren zum Bebauungsplan 1.39 bei der Stadt Hennef weitergeführt.“
Ein Planfeststellungsverfahren ist nicht notwendig. Eine erneute Fahrzeugzählung gab es nicht. Beim Verkehrsaufkommen geht man von den Erhebungen und Prognosen von 2015 (Zunahme bis zum Jahr 2030 bis zu 300 Autos in der Morgenspitze und 350 nachmittags) aus.
Welche Probleme gab es?
Auf dem Areal im südlichen Winkel der Kreuzung soll das Gewerbegebiet Kleinfeldchen entstehen. Die Idee, das Gebiet über die B8 zu erschließen, scheiterte am Einspruch der Landesplaner. Dies sei zu gefährlich. Die Zu- und Abfahrt muss daher über den Wingenshof erfolgen.
Da diese Straße zeitweise jetzt schon überlastet ist, ruht die Entwicklung von Kleinfeldchen, bis die Kreuzung ausgebaut ist. Der Landesbetrieb spricht von einer „komplexen Abhängigkeit beider Projekte“, die zu einem erhöhten Zeitaufwand im Planungsprozess geführt habe.
Im Umfeld von Kleinfeldchen bildete sich eine Bürgerinitiative, die auch mit Protestaktionen auf den drohenden Verkehrskollaps am Wingenshof durch das Gewerbegebiet hinwies. Die Einwände wurden bei der Öffentlichkeitsbeteiligung im Zuge des Bebauungsplanverfahrens vorgebracht. „Dann waren die Pandemie sowie Personalprobleme bei der Stadt verantwortlich dafür, dass die abgestimmte Planung zunächst nicht abgeschlossen werden konnte“, heißt von Seiten des Landesbetriebs.
Wie geht es weiter?
Die Erarbeitung der Ausführungsplanung erfolgt nach Vorliegen des Baurechts. Ein genauer Zeitpunkt könne dafür nicht genannt werden, so die Auskunft des Landesbetriebs.
Was kostet die Maßnahme?
Die Kosten des Kreuzungsausbaus wurden Anfang 2016 auf 2,36 Millionen Euro geschätzt, der Anteil der Stadt (für die städtische Straße Wingenshof) auf 464.200 Euro. Inzwischen gibt es eine neue Rechnung. „Die Kosten belaufen sich nach aktueller Schätzung auf insgesamt 5,48 Millionen Euro“, teilt der Landesbetrieb Straßenbau mit. Der Anteil der Stadt betrage nunmehr 1,4 Millionen Euro.
Wann wird gebaut?
Einen möglichen Zeitpunkt des Baubeginns nennt der Landesbetrieb nicht: Hierzu könne noch keine verlässliche Aussage getroffen werden. „Frühestens Ende 2024“, sagt dagegen der Hennefer Bürgermeister Mario Dahm, um anzufügen: „Das ist dann sehr optimistisch.“ Die Bauzeit wird auf 15 bis 20 Monate geschätzt.