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Ausstellung im Dorfsaal186 Rassekaninchen in Nettersheim

Lesezeit 3 Minuten
Bruno Surrey und Rafael Konkol zeigen jeweils eines ihrer Tiere.

Bruno Surrey (l.) und Rafael Konkol landeten bei der Vereinsmeisterschaft mit ihren Tieren ganz weit vorne.

Der Zülpicher Rassekaninchenzuchtverein hatte zur Ausstellung nach Nettersheim eingeladen. Die war zugleich ein Neustart für den Verein.

Ungewöhnliche Gäste bevölkerten am Samstag den Zuschauerraum im Nettersheimer Dorfsaal. 186 Rassekaninchen waren dort bei der 40. Allgemeinen Neffeltalschau ausgestellt. Durchgeführt wurde die Veranstaltung vom Zülpicher Rassekaninchenzuchtverein. Den ganzen Tag über war die Schau für Besucher geöffnet, die sich über die verschiedenen Rassen und ihre Besonderheiten informieren konnten.

In mehrfacher Hinsicht stellte die Ausstellung eine Besonderheit dar. Zum einen war nicht zu übersehen, dass das Neffeltal und Nettersheim nicht gerade in direkter Nachbarschaft liegen. Auch soll die 40. Neffeltalschau die letzte gewesen sein, die unter diesem Namen durchgeführt wird. Zum anderen stellte die Veranstaltung schließlich einen Neustart für den Verein dar, der in den vergangenen Jahren nicht mehr so gut aufgestellt war, wie Bruno Surrey, Vorsitzender des Vereins, offen zugab.

Viele junge Mitglieder gewinnen können

1972 habe sich der Verein gegründet, berichtete er. Allerdings sei er 2008 auseinandergefallen, da er zu groß geworden war. „Wenn so ein Verein zu groß wird, funktioniert es nicht mehr“, bedauerte er. Die Vereinsaktivitäten hätten sich reduziert. Die bisher letzte Neffeltalschau habe 2017 in Schwerfen stattgefunden. „Dort waren dann nur noch 79 Tiere ausgestellt“, so Surrey.

Ursprünglich sei er in den neunziger Jahren in den Rassekaninchenzüchterverein eingetreten, doch habe er ihn später wieder verlassen. Vor zwei Jahren sei er schließlich wieder zurückgekehrt mit dem festen Willen, den Verein wieder neu aufzubauen. „Ich habe viele neue Leute gewinnen können – auch junge“, sagte er. Aktuell habe der Verein zehn Mitglieder. Im nächsten Jahr solle eine Jugendgruppe eingerichtet werden. Zudem soll ein neuer Standort gesucht werden, da Zülpich nicht mehr das Zentrum darstelle. „Ich könnte mir zum Beispiel Nettersheim vorstellen, wo wir hier in den Dorfsaal gehen durften“, sagte Surrey.

Interesse an der Kaninchenzucht geht zurück

Leider gebe es immer weniger Interesse an der Karnickelzucht, dafür aber immer höhere Auflagen. Dabei sei in der Haltung alles in Ordnung. „Besser als unsere Kaninchen kann man es nicht haben“, schwärmte er.

Die Jugend zu begeistern, sei schwer: „Die ist zu sehr auf das Handy fixiert“, bedauerte er. Dabei mache das Hobby Spaß. „Der Umgang mit Tieren und Menschen ist toll“, beschrieb er das Faszinosum. Auch sei es spannend, die Rassen weiterzubringen und vielleicht einmal ein Tier auf einer Bundes- oder Landesschau vorzuführen. „Wir wollen immer näher an den Rassestandard, ohne dass es denn Tieren schlecht geht. Die müssen es immer topp haben“, betonte er.

Vier Preisrichter nahmen die 186 Kaninchen, die 24 Rassen und Farbschlägen entstammten, genau unter die Lupe. In zwei Wettbewerben wurden die Sieger gekürt. Bei der Vereinsmeisterschaft siegte Rafal Konkol mit seinem wildfarbigen Deutschen Riesen vor Stefan Windeck mit einem Roten Neuseeländer und Bruno Surrey mit einem Blauen Holicer. Neffeltalmeister wurde Erwin Habscheid mit einem Holländer havanna-weiß vor Petya Marinova mit einem schwarz-weißen Englischen Schecken und Karla Pankte mit einem schwarz-weißen Holländer.