Champions LeagueTelekom Baskets: Bonns Watson scheut vor „Trash Talk“ nicht zurück

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Szene aus dem Hinspiel: Athens Joe Ragland kocht innerlich vor Wut, Bonns Glynn Watson grinst ihm frech ins Gesicht.

Szene aus dem Hinspiel: Athens Joe Ragland kocht innerlich vor Wut, Bonns Glynn Watson grinst ihm frech ins Gesicht.

In Athen wartet am Mittwoch ein heißes Pflaster auf die Baskets. Auf internationaler Bühne spielen auch kleine Provokationen eine Rolle.

Nach der 66:80-Schlappe am Samstag im Bundesligaspiel in Chemnitz richteten die Telekom Baskets ihren Blick direkt wieder nach vorne und versuchten, den misslungenen Auftritt schnell abzuhaken: „Wir haben uns nicht an unseren Gameplan gehalten. In der ersten Hälfte haben wir es zumindest versucht und der Einsatz war da, aber am Ende sind wir zu weit davon abgewichen. Dann hat Chemnitz alles bestraft, was wir ihnen gegeben haben“, fasste Center Till Pape seine Eindrücke zusammen.

Er haderte vor allem mit der Wurfausbeute: „Es ist halt von unseren Würfen nicht viel gefallen. Wir haben den Ball in den Korb gearbeitet und zu viele dumme Fehler gemacht.“ Positiv ordnete der 26-Jährige ein, dass die Bonner immer wieder versucht hätten, sich ins Spiel zurückzukämpfen: „Wenn wir etwas von dem Spiel mitnehmen wollen, dann ist es das“, bekräftigte Pape: „Den Rest schnell abhaken und Mittwoch gewinnen“, forderte er sich und seine Mitspieler auf, die Konzentration jetzt sofort auf das nächste anstehende Topspiel zu richten: Das zweite Viertelfinale in der FIBA Champions League bei Peristeri Athen (Mittwoch, 18.30 Uhr).

Telekom Baskets treffen auf Athen: Hinspielerfolg gibt Selbstvertrauen

Nach dem ersten Spiel am vergangenen Mittwoch haben die Bonner alle Trümpfe in der Hand: Sie haben nach dem 89:78-Erfolg über den Tabellendritten der griechischen Liga am Mittwoch Matchball, das heißt, sie können mit einem zweiten Erfolg den Sprung ins Final-Four-Turnier wie im Vorjahr perfekt machen.

Die Partie in Chemnitz hat aber gezeigt, dass viel von der personellen Besetzung der Bonner abhängen wird. Denn ohne Harald Frey war das Vakuum auf der Spielmacherposition doch unübersehbar. Nun hat Glynn Watson schon mehrfach in der Saison bei Ausfällen von Frey erfolgreich den Alleinunterhalter als Point Guard gegeben. Aber dann war er 28, 30 oder 31 Minuten im Einsatz. Da er am Samstag aber schon in der 16. Minute sein drittes Foul hatte und insgesamt auf nur 17 Minuten Spielzeit kam, war dies eine erhebliche Schwächung.

Es gibt aber die leise Hoffnung, dass Frey am Mittwoch wieder einsatzfähig sein könnte. Denn dass er in Chemnitz pausierte, bezeichneten die Baskets als Vorsichtsmaßnahme, da er „angeschlagen“ sei. Seine muskulären Beschwerden im Bein machten aber wohl zumindest einen Einsatz in beiden Spielen unmöglich.

Von der Atmosphäre könnte den Bonnern in Athen ein heißer Tanz bevorstehen. Denn die Peristeri-Truppe steht mit dem Rücken zur Wand, da bei einer weiteren Niederlage die internationale Saison für die Mannschaft beendet wäre. Einige Szenen zwischen beiden Teams deuteten überdies auch schon in Bonn an, dass es zwischen einzelnen Spielern „giftig“ werden könnte.

So gerieten die Spielmacher Glynn Watson (Bonn) und der mit so viel Vorschusslorbeeren bedachte Joe Ragland (Athen) mehrfach aneinander – mit dosiertem Körpereinsatz oder auch verbal. Ragland, der mit seiner Ausbeute von neun Punkte bei 14 Würfen sichtlich unzufrieden und genervt war, bekam dann wohl noch passende Kommentare von Watson, der damit bewies, dass er sich wie Ragland vor kleinen Provokationen durch „Trash Talk“ nicht scheut – Watson muss versuchen, da cool zu reagieren.

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