Bonner PleiteMiserable Trefferquote endet mit Minusrekord

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Vergeblich versuchte Trainer Roel Moors, seine Mannschaft in den Auszeiten in die Erfolgsspur zu führen.

Vergeblich versuchte Trainer Roel Moors, seine Mannschaft in den Auszeiten in die Erfolgsspur zu führen.

Baskets verlieren ohne Harald Frey beim Tabellenzweiten Chemnitz mit 66:80 Crailsheim leistet mit Sieg gegen Vechta Schützenhilfe

Im Kampf um einen direkten Play-off-Platz (Rang eins bis sechs) haben die Telekom Baskets am Samstagabend einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Nachdem sie zuletzt wettbewerbsübergreifend fünf Siege in Folge geholt hatten, erwies sich der Bundesligazweite Niners Chemnitz als zu stark und zeigte den Bonnern bei ihrer 66:80 (15:16, 18:21, 18:20, 15:23)-Niederlage die Grenzen auf, bei der sie alle vier Viertel verloren.

Das hatte seinen Grund sicher auch darin, dass Aufbauspieler Harald Frey wegen einer Muskelverletzung im Bein nicht spielen konnte. Als dann auch noch der zweite Point Guard Glynn Watson schon im zweiten Viertel sein drittes Foul kassierte und lange auf die Bank musste, fehlte es den Baskets an Spielmacherqualitäten und geordnetem Mannschaftsspiel. Sie hatten zudem auch keine Antwort auf das sehr physische Spiel der Niners.

Baskets verlieren beim Kampf um den direkten Play-off-Platz

Die Zahlen zeigen die Defizite: Die Niners kamen auf 24 Assists, die Bonner nur auf acht. Dadurch kam die gesamte Baskets-Offensive nicht in Schwung: Die Trefferquote von 37 Prozent ist ebenso miserabel wie die Ausbeute von 66 Punkten, die einen Minusrekord für die Saison markiert. Erstmals blieb die Truppe von Headcoach Roel Moors, die sonst im Schnitt 89,3 Punkte erzielt, unter 70 Punkten. In den 40 Minuten gelangen gerade mal drei Steals, Chemnitz schaffte das neunmal. Dazu kam eine Reboundunterlegenheit von 33:46.

Bei diesen Statistiken war es erstaunlich, wie lange die Baskets die Partie offen hielten. Denn kämpferisch war ihnen nichts vorzuwerfen, immer wieder rafften sie sich zu kleinen Aufholjagden auf – auch wenn die nicht von Dauer waren. Aber es hielt die Spannung hoch, dass die Baskets nach 22:35-Rückstand (17.) bis zum Anfang des dritten Abschnitts bis auf einen Zähler verkürzten (36:37) und beim 51:54 (29.) ebenfalls noch in Schlagdistanz waren. Erst als im Schlussabschnitt der Abstand zweistellig wurde, mussten die Bonner abreißen lassen, bei denen nur drei Spieler zweistellig trafen: Brian Fobbs (21 Punkte) sowie Noah Kirkwood (13) und Thomas Kennedy (10).

Inakzeptable Leistung

Moors wollte nichts schönreden: „Das war eine inakzeptable Leistung. Die Intensität war auf beiden Seiten sehr, sehr unterschiedlich. Wenn man einem guten Team, das dann auch noch mit einer unglaublichen Intensität spielt, so wenig entgegenstellt, dann hat man keine Chance zu gewinnen.“

Unerwartete Schützenhilfe im Gerangel um die Play-off-Plätze bekamen die Baskets von Crailsheim: Der Tabellenvorletzte bezwang mit dem Sechsten aus Vechta einen direkten Bonner Konkurrenten mit 102:93. Dadurch haben die Bonner weiter nur zwei Punkte Rückstand auf Vechta.

Schon am Mittwoch folgt für Bonn um 18.30 Uhr das zweite Viertelfinale der Champions League bei Peristeri Athen. Nach dem 89:78-Erfolg im ersten Spiel würden sie mit einem zweiten Sieg ins Final-Four-Turnier einziehen. Bei einer Niederlage gäbe es ein drittes Spiel in Bonn.


Baskets (Punkte/3er): Flagg (3/1), Griesel (4), Watson (7/1), Fobbs (21/3), Koch, Pape (6/1), Thiemann, Kirkwood (13/2), Sengfelder (2), Kennedy (10); Rebounds: 33 (Griesel 7); Assists: 8 (Fobbs 3); Trefferquote Feld: 37 % (23/62); Dreierquote: 31 % (8/26); Freiwurfquote: 92 % (12/13). Chemnitz (Punkte/3er): Uguak (11/1), Garrett (9/1), van Beck (10/1), Richter (16), Lansdowne (5/1), Kajami-Keane (14/1), Ongwae (6), Lockhart, Yebo (9); Rebounds: 46 (Garrett 9); Assists: 24 (Kajami-Keane 7); Trefferquote Feld: 46 % (32/69); Dreierquote: 29 % (5/17); Freiwurfquote: 58 % (11/19).

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