Neubau wird später fertigRundgang durch die 2,1 Millionen Euro teure Rettungswache in Lindlar

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Von außen sieht das Gebäude fast fertig aus. Doch im Inneren gibt es noch jede Menge zu tun, wie Kreisbaudezernent Felix Ammann zeigt.

Von außen sieht das Gebäude fast fertig aus. Doch im Inneren gibt es noch jede Menge zu tun, wie Kreisbaudezernent Felix Ammann zeigt.

Es wird später fertig und teurer. Was für viele Bauten gilt, trifft auch auf die Rettungswache Lindlar zu. Wir durften uns einmal umsehen.

Die Ampelanlage ist noch abgedeckt, die Auffahrt zu den großen Rolltoren noch nicht gepflastert und auch im Inneren gibt es noch viel zu tun. Bei einem Rundgang durch die neue Rettungswache an der Borromäusstraße in Lindlar erläutern Kreisbaudezernent Felix Ammann und der Leiter des Amtes für Rettungsdienstes, Ralf Mühlenhaus, Architekt Jörg Weber, Kirsten-Karina Klein vom Amt für Immobilienwirtschaft den aktuellen Stand der Arbeiten, die Einrichtung und die künftigen Abläufe.

Eigentlich sollte die Rettungswache bereits in diesem Monat in Betrieb gehen, doch die Bauarbeiten haben sich um weitere rund drei Monate verzögert. Und auch die Kosten sind gestiegen, statt 1,75 Millionen Euro rechnet Ammann mit 2,1 Millionen Euro. Er hofft mit Ralf Mühlenhaus, dass der Betrieb noch vor den Sommerferien aufgenommen werden kann.

Rettungswache Lindlar: Für die Handwerker gibt es noch viel zu tun

Bis dahin haben die Handwerker noch eine Menge Arbeit. Die Versorgungstechnik ist weitgehend gelegt, die Fliesen sind verlegt, auch in den beiden großen Fahrzeughallen, rund 55 Quadratmeter ist jede groß. Eine davon ist komplett gefliest, damit die Fahrzeuge dort auch gewaschen werden können. Die Ölabscheider sind ebenso installiert wie alle Versorgungsleitungen. Die Fahrzeuge sind außerhalb der Einsatzzeiten permanent an das Stromnetz angeschlossen, da die zahlreichen Geräte viel Strom verbrauchen, erläutert Mühlenhaus.

Damit die Rettungswagen auch bei Stromausfall oder anderen Schadensereignissen einsatzbereit bleiben, wird ein eigenes Notstromaggregat installiert und auch ein Treibstoffvorrat steht im Notfall zur Verfügung.

Während die Maler Farbe an die Wände bringen, muss in den Sanitärräumen von den Duschen über die Toiletten bis zu den Waschbecken noch alles installiert werden. Auch der Trockenbau ist noch nicht abgeschlossen, da für die moderne Haustechnik noch Kabel verlegt werden müssen. Energetisch werde das Gebäude mit Isolierung, Fußbodenheizung, Wärmepumpe und Dachbegrünung auf dem neuesten Stand sein.

Das gilt auch für die Anordnung der Räume, die einen optimalen Arbeitsablauf gewährleisten soll. Schleusen sorgen für eine Trennung von Hygiene- und Aufenthaltsbereich, von der Fahrzeughalle können die drei Mitarbeiter, die 24-Stunden-Schichten haben, direkt in den Desinfektionsbereich. Von außen zugänglich ist der Medikamentenraum, dort kann auch die Wäsche abgeholt und angeliefert werden. Ganz wichtig sei, dass die Zimmer gut ausgestattet seien, damit sich die Mitarbeiter dort auch wohlfühlten, so Mühlenhaus.

Die neue Rettungswache wurde nötig, da das Herz-Jesu-Krankenhaus in Lindlar geschlossen und verkauft wurde. Mit dem neuen Eigentümer kam es zu keiner Einigung über die Nutzung der alten Rettungswache. Vorübergehend zog die Wache in ein leerstehendes Wohnhaus an der Nord-West-Allee ein. Der neue Standort wurde auf dem Parkplatz vor dem Rathaus gefunden, er liegt nur wenige Meter vom alten Standort entfernt.


Zahlen zur neuen Rettungswache in Lindlar

2,1 Millionen Euro wird die neue Rettungswache voraussichtlich kosten und damit rund 600.000 Euro mehr als geplant.

330 Quadratmeter beträgt die Nutzfläche, davon entfallen 110 Quadratmeter auf die beiden Fahrzeughallen. Es gibt drei Zimmer für die Mitarbeiter, eine Küche, einen Gemeinschaftsraum, einen Desinfektionsraum, zwei Umkleideräume, Sanitärräume und einen Technikraum sowie ein Büro für den Wachleiter.

Für 60 Jahre hat der Kreis hat das Gelände von der Gemeinde gepachtet.

35 Parkplätze fallen durch den Neubau weg und die Gemeinde musste Ersatz schaffen.

155.000 Euro hat der Kreis dafür an Lindlar gezahlt. 

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