BedarfsplanGrundstückssuche für neue Rettungswachen in ganz Oberberg

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Ein Rettungswagen des Oberbergischen Kreises.

Für seinen Rettungsdienst sucht der Oberbergische Kreis an mehreren Standorten Grundstücke für den Neubau von Wachen.

Die Pläne des Oberbergischen Kreises, neue Rettungswachen zu bauen, stoßen bisweilen an Grenzen.

Der Wille ist da, doch die Grundstücke fehlen noch immer an einigen Standorten. So lässt sich die Umsetzung des Rettungsdienstbedarfsplans beschreiben, den der Kreistag im Oktober 2021 auf den Weg gebracht hatte.

Einen aktuellen Sachstand zum Thema Grundstücksverfügbarkeit gab Kreisbaudezernent Felix Ammann jetzt im Bauausschuss. Sein Fazit: Große Grundstücke, wie der Kreis sie gerne hätte, stehen nicht zur Verfügung. „Wir sind fast täglich mit dem Thema unterwegs“, berichtete er.

Der Oberbergische Kreis beauftragte sogar 80 Makler für die Suche

Dabei steht der Kreis nicht nur mit den Kommunen im engen Austausch, auch an die 80 Makler wurden angeschrieben und nach passenden Angeboten gefragt. Das Ergebnis war ernüchternd: Nicht ein einziges Grundstücke sei dem Oberbergischen Kreis auf diesem Wege angeboten worden, berichtete Ammann. Also bleibe es dabei, über die örtlichen Ansprechpartner weiter zu suchen.  Und das zumindest mit einem Teilerfolg.

Drei Grundstücke wurden identifiziert, drei weitere sind laut Ammann in der engeren Auswahl. Und in Morsbach sei bereits eines erworben worden, wie der Baudezernent weiter ausführte, so dass er dann doch zu dem Schluss kam, dass der Kreis „auf einem guten Weg“ sei. Parallel zu der Grundstückssuche bereitet der Oberbergische Kreis die Planung für die künftigen Wachen vor. An den meisten Standorten müsse vorher noch Planungsrecht geschaffen werden.

Dabei erwägt der Kreis auch Grundstücke im Außenbereich zu bebauen. Ammann war im Bauausschuss zuversichtlich, dass der Bau der Rettungswachen die Anforderungen des §35 im Baugesetzbuch erfüllten. Demnach sind unter bestimmten Umständen Ausnahmen möglich. Mit der erforderlichen Sicherstellung des Rettungsdienstes sieht der Baudezernent so einen Ausnahmetatbestand als erfüllt an, wie er sagt. Eine zwischenzeitlich beauftragte Rechtsanwaltskanzlei sehe das auch so, so dass der Kreis dort, wo er über entsprechende Grundstücke verfüge, das Thema anstoßen wolle. Allerdings räumte Ammann ein, dass es immer noch ein Restrisiko gebe.

Was die späteren Gebäude angeht, ist der Kreis auch dort schon mit der Planung auf einem guten Weg. Ein Fachbüro wurde damit beauftragt, ein Entwurfskonzept für vier Standardrettungswachen zu erstellen. Diese Planungen sind so angelegt, dass sie, sobald die Grundstücke final bekannt sind, darauf angepasst werden können. „Vorteil“, so Ammann, sei, dass dieses Konzept ein hohes Maß an Standardisierung mit sich bringe. Für die Mitarbeiter bedeute das unter anderem, dass sie an vielen Standorten einsetzbar seien, weil sie die Gegebenheiten kennen würden.

Was den Ausbau des Standorts der Leitstelle und des Rettungsdienstes in Kotthausen angeht, ist der Kreis weiter im Umbruch. Der Standort soll laut Ammann langfristig entwickelt werden. Allerdings erst, wenn es die neue Leitstelle gibt. Und die soll, daran ließ der Baudezernent keinen Zweifel aufkommen, bei einer entsprechenden Erweiterung des Kreishauses in die Gummersbacher Innenstadt ziehen.


Standorte für den Neubau von Rettungswachen in Oberberg

Zum Stand der Verfahren an den Standorten berichtet Kreisbaudezernent Felix Ammann wie folgt:

Lindlar: Hier ist die Rettungswache in der Realisierung, alle Gewerke sind vergeben, die Arbeiten sind im Zeit- und Kostenrahmen. Mitte 2024 soll die neue Wache am Rathaus bezugsfertig sein.

Lindlar-Hartegasse: Der Standort ist laut Ammann recht schwierig. Der Ort sei klein, dicht bebaut und innerorts gebe es kein Grundstück. Hier strebt der Kreis eine Bebauung im Außenbereich an.

Engelskirchen: Das von der Gemeinde angebotene Grundstück ist laut Ammann zwar zu klein, aber von der Beschaffenheit her gut, sodass es genommen werden soll.

Gummersbach: Am Klinikum sollen Container für ein Materiallager aufgestellt werden. Die Fläche sei am Anschlag, doch das Klinikum selbst brauche auch jeden Quadratmeter.

Marienheide: Hier wurde mit der Gemeinde ein Grundstück in der Nachbarschaft der Feuerwache identifiziert.

Bergneustadt: In der Stadtmitte kommt das ehemalige Extra-Areal in Betracht, das dem Kreis allein aber zu groß ist, sodass die Stadt für den Rest zuständig wäre.

Waldbröl: Im Bereich des Krankenhauses ist noch ausreichend Platz. Für die Flächen bedarf es aber noch an Planungsrecht.

Morsbach: Dort hat der Kreis ein Grundstück.

Hückeswagen: Dort wurde viel geprüft, aber ohne einen Durchbruch.

Reichshof-Eckenhagen: Dort gibt es neue Vorschläge, die der Kreis noch prüfen wird.

Radevormwald: Hier wurden Flächen geprüft, die aber aus einsatztechnischen Gründen nicht in Betracht kommen.

Wiehl-Bielstein: Die bestehende Wache soll erweitert werden. 

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