Trauer im Duisburger Zoo: Im Koala-Haus sind insgesamt fünf der seltenen Koalas an Verdauungsproblemen gestorben.
Magen-DarmFünf Koalas in NRW-Zoo gestorben – Rettung nicht möglich
Fünf Koalas sind in den vergangenen Tagen im Duisburger Zoo an Magen-Darm-Erkrankungen gestorben. Zunächst waren drei Tiere verendet, zwei weitere Tiere kämpften Anfang der vergangenen Woche um ihr Leben. Letztlich schafften es die beiden aber auch nicht.
Die australischen Beuteltiere litten an Durchfall. Das sei bei den äußerst sensiblen Koalas lebensbedrohlich, so ein Sprecher des Duisburger Zoos am Dienstag (5. November). Pfleger und Tierärzte täten alles Menschenmögliche, aber „es ist unklar, wie es ausgeht“, sagte der Sprecher. Zu diesem Zeitpunkt bestand noch Hoffnung, zwei der Tiere retten zu können. Das Koala-Haus sei für Besucher gesperrt. Die erkrankten Tiere bräuchten viel Ruhe, heißt es vom Zoo.
Bei Facebook postete der Zoo die traurige Nachricht vom Tod der drei Tiere bereits am Montag. Alle Mitarbeitenden seien in „tiefer Trauer“, heißt es dort. Bei den toten Tieren handele es sich um Koalamännchen Tinaroo, Koalaweibchen Gooni und ein elf Monate altes Jungtier. Inzwischen wurde der Facebook-Post aktualisiert: Die beiden Weibchen Godarra und Eora seien auch gestorben. Sie hätten eingeschläfert werden müssen, nachdem sich ihr Zustand am Mittwoch (7. November) stark verschlechtert habe.
Zoodirektorin Astrid Stewin sagte, die „leidvollen Ereignisse“ müssten verarbeitet und mögliche Ursachen untersucht werden.
Der Duisburger Zoo ist europaweit Spezialist für die aufwendige Zucht und Zoo-Haltung der Koalas, die ausschließlich Eukalyptusblätter fressen – und zwar jeden Tag frische und unterschiedliche Sorten. Nach dem Tod der fünf Tiere leben nun noch vier Koalas im Duisburger Koala-Haus. Irwin, Kamaroo, Yiribana und Yunga seien gesund und zeigten keinerlei auffälliges Verhalten oder Krankheitssymptome, hieß es vom Zoo. Das Koalahaus bleibe aber weiterhin geschlossen.
Koalas: Behandlung mit CT und Ultraschall
Die Zoo-Mitarbeiter hatten den Angaben zufolge mit Blut- und Kotanalysen sowie Ultraschalluntersuchungen und Computertomographie versucht, der Erkrankung auf die Spur zu kommen. Ergebnis war, dass sich bei einigen der gestorbenen Tiere offenbar die für die Verdauung der Eukalyptusblätter überlebenswichtige Darmflora verschoben habe. Das könne passieren, habe lebensbedrohliche Auswirkungen und lasse sich nur schwer behandeln, sagte der Sprecher. Man stehe in Kontakt mit australischen Experten.
Für den Zoo und die Beschäftigten sei der Tod der Tiere sehr belastend. „Das ist eine harte Zeit für die Kollegen.“ Der Zoo habe aber Hunderte von Zuschriften mit Trost und Zuspruch bekommen, auch über soziale Medien.
Unter dem Facebook-Post des Zoos sammelten sich hunderte Kommentare. „Mein Beileid für die Pfleger und alle Zoo-Mitarbeiter“, heißt es da. Andere User schreiben betroffen, sie hätten den Zoo erst kürzlich besucht und sich am Anblick der Koalas erfreut.
Mehr als 6.800 Userinnen und User reagierten bis zum Montag (11. November) auf den Post, mehr als 680 Kommentare sammelten sich darunter.
Bei Geburt nicht größer als ein Gummibärchen
Die in Zoos äußerst selten gehaltenen Koalas sind bei der Geburt nur so groß wie ein Gummibärchen und wiegen nach den ersten Lebensmonaten nur wenige hundert Gramm. Im Duisburger Zoo werden seit 30 Jahr Koalas gehalten. Er ist nach eigenen Angaben europaweit führend bei der Zucht. (dpa, mit cme)