1000 mitgereiste Fans erlebten im ausverkauften SAP-Garden einen 2:1-Sieg ihrer Kölner Haie beim EHC RB München. Matchwinner für den KEC war der Ex-Münchner Justin Schütz.
Kölner HaieJustin Schütz düpiert erneut seine Ex
Die Kölner Haie sind in der Deutschen Eishockey Liga weiter auf dem Vormarsch. Der achtfache deutsche Meister brachte am Freitag das Kunststück fertig, auch sein zweites Auswärtsspiel der Hauptrunde beim einstigen Angstgegner EHC RB München zu gewinnen und zog mit dem verdienten 2:1 (0:1, 1:0, 1:0) in der Tabelle an den Bayern vorbei. Kölner Siegtorschütze war ausgerechnet der Ex-Münchner Justin Schütz, der bereits beim 6:4 im Oktober Matchwinner seiner Mannschaft im neuen SAP-Garden war.
„Wir haben verstanden, wie stark dieser Gegner ist und haben entsprechend gespielt. Das ganze Team hat einen tollen Job erledigt“, freute sich Haie-Chefcoach Kari Jalonen und sieht die Entwicklung des Teams auf einem positiven Weg: „Solche Spiele wollen wir sehen. Das ist das Level dieser Liga.“
Der Finne musste nach dem Sechs-Punkte-Wochenende gegen Bremerhaven und Wolfsburg erneut umstellen. Neben Goalie Tobias Ancicka und Stürmer Alexandre Grenier fehlten mit den kurzfristig erkrankten Josh Currie und Robin van Calster zwei weitere Angreifer. Immerhin konnte Verteidiger Jan-Luca Sennhenn nach seiner Kopfblessur mitwirken. Außerdem rutschte U20-Spieler Marco Münzenberger wieder ins Line-up.
SAP Garden mit 10.796 Zuschauern ausverkauft
Jalonen stellte aufgrund der Ausfälle Youngster Hakon Hänelt in die KEC-Topreihe zu Gregor MacLeod und den Ex-Münchner Justin Schütz. Münzenberger nahm die Position von Currie in der dritten Reihe neben Juhani Tyrväinen und Parker Tuomie ein. Im Tor stand zum neunten Mal in Serie Julius Hudacek, mit dem die Haie bislang in jedem seiner Spiele punkten konnten.
In dem mit 10.796 ausverkauften neuen Münchner SAP-Garden fanden auch rund 1000 Kölner Fans Platz.700 von ihnen waren mit einem Sonderzug in die bayerische Landeshauptstadt angereist. Sie sahen ein solides erstes Drittel ihres Teams, das defensiv kompakt stand und den im Aufwind befindlichen Gastgebern kaum Chancen zubilligte. Auf der anderen Seite hätte Adam Almquist die Kölner beinahe in Führung gebracht (10.). Der Verteidiger brachte die Scheibe aber nicht an EHC-Goalie Mathias Niederberger vorbei.
Der Nationaltorhüter stand im Gegensatz zum 6:4-Erfolg der Haie bei ihrem ersten Saisonauftritt im SAP Garden wieder für den jungen Simon Wolf zwischen den Pfosten und brachte die Kölner weiter zur Verzweiflung. Mit Justin Schütz, Gregor MacLeod und Kapitän Moritz Müller scheiterten in einer Szene gleich drei Haie am Münchner Keeper (19.).
Kölner kassieren Shorthander durch Markus Eisenschmid
Das Team von Kari Jalonen lag zu diesem Zeitpunkt bereits zurück. Im ersten und einzigen KEC-Powerplay des ersten Abschnitts verlor Tim Wohlgemuth den Puck an Konrad Abeltshauser. Die Roten Bullen fuhren danach über Yasin Ehliz einen blitzsauberen Unterzahlkonter, den Markus Eisenschmid mit dem 1:0 krönte (14.).
Verhinderte Niederberger in den ersten 20 Minuten noch ein Kölner Tor, half er beim 1:1 kräftig mit. Parker Tuomie hatte die Scheibe frei stehend am Tor vorbeigeschossen. Das Spielgerät prallte von der Bande aber zurück und Niederberger legte es sich bedrängt von Münzenberger mit dem Fanghandschuh zum Ausgleich ins eigene Netz (22.). Der Treffer hielt auch der Überprüfung durch den Videobeweis stand.
Das 1:1 war verdient, denn die abwehrstarken Haie generierten mehr Torschüsse als München. Der KEC hatte bei einem Pfostentreffer der Hausherren zwar das nötige Glück (28.) und benötigte Hudaceks Können gegen Eisenschmid (32.), verzeichnete durch Louis-Marc Aubry (27.) und Parker Tuomie (33.) aber auch sehr gute Chancen. Der Kölner Torschütze war schließlich auch derjenige, der für den Gleichstand bei den Pfostentreffern sorgte, als er nach einem schönen Solo nur das rechte Gestänge traf (37.).
Die Partie war ausgeglichen und blieb es auch. Aber Köln hat mit Justin Schütz eben einen echten München-Experten in seinen Reihen. Nicht nur, weil der Nationalspieler schon für den EHC gespielt hat, sondern auch, weil er beim 6:4 im ersten Hauptrundenvergleich gleich vier Tore erzielte. Und das „Schütz-Fest“ setzte sich am Freitag fort. Die Nummer zehn der Haie klaute eine Scheibe im gegnerischen Drittel, kam ins volle Tempo und tunnelte zum Abschluss seiner Aktion Mathias Niederberger zum 1:2 (52.). Der achte Saisontreffer des 25-Jährigen und sein fünfter gegen den Ex-Club auf dem Eis des SAP Garden.
Jalones Team bewies nach dem 2:1 wie schon in Bremerhaven (2:0) und gegen Wolfsburg (2:1), dass die Defensive aktuell das Prunkstück ist. Trotz wütender Angriffe der Münchner retteten die Haie ihren zweiten Saisonsieg gegen den Meisterschaftsanwärter über die Zeit. Auch, weil Julius Hudacek 30 Sekunden vor dem Ende gegen Chris DeSousa auf dem Posten war (60.).
„Wir haben zuletzt am meisten an unserer Defensive gearbeitet, nachdem wir zu Saisonbeginn dort unsere Schwierigkeiten hatten. Es hat eine Weile gedauert, aber inzwischen findet sich jeder in seiner Rolle besser zurecht. So müssen wir weitermachen“, freute sich Justin Schütz. Schon am Sonntag (19.15 Uhr/Magenta Sport) geht es für die Haie weiter. Im letzten Spiel vor der Deutschland Cup-Pause tritt das Team von Trainer Kari Jalonen bei den Iserlohn Roosters an, wo es vor zwei Wochen beim 1:2 nach Penaltyschießen die bislang letzte Niederlage gab.
Statistik:
Kölner Haie: Hudacek; Vittasmäki, Bailen; Almquist, Glötzl; Müller, Austin; Sennhenn; Schütz, MacLeod, Hänelt; Kammerer, Aubry, Storm; Tuomie, Tyrväinen, Münzenberger; Niedenz, Wohlgemuth, Lindner. – SR.: Kohlmüller/Rohatsch. – Zuschauer: 10.796 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Eisenschmid (13:23/SH1), 1:1 Tuomie (21:47/Tyrväinen, Austin), 1:2 Schütz (51:06/MacLeod). - Strafminuten: München 4; Köln 4.