AboAbonnieren

Kölner BerufskollegsStandort in Gefahr – Bündnis fordert schnelles Handeln

Lesezeit 2 Minuten
Eines von 17: Das Berufskolleg Ehrenfeld. Die Kollegs sind nach den Grundschulen die zweitgrößte Schulform in Köln.

Eines von 17: Das Berufskolleg Ehrenfeld. Die Kollegs sind nach den Grundschulen die zweitgrößte Schulform in Köln.

Arbeitgeber, DGB und Kammern sehen den Standort Köln in Gefahr.

Einen Rundschau-Artikel über die Zustände in den Berufskollegs hat das Kölner Bündnis für Wirtschaft und Arbeit zum Anlass genommen, ihrer Besorgnis über die zweitgrößte Kölner Schulform noch einmal Ausdruck zu verleihen. In dem Bündnis sind unter anderem die Arbeitgeber Köln, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), die Handwerkskammer zu Köln (HWK) sowie die Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK) vertreten.

Die Rundschau hatte über mangelhafte Bausubstanz, vor allem aber über eine unzureichende Ausstattung und wechselnde Zuständigkeiten berichtet. „Die Hightech-Ausstattung in unseren Betrieben steht in krassem Widerspruch zur oft veralteten Technik in den Berufskollegs. Aber von der Qualität der dualen Ausbildung hängt unsere Zukunft ab“, erklärt der Geschäftsführer der Arbeitgeber Köln, Dirk Wasmuth.

Wir sehen dringenden Handlungsbedarf auf Seiten von Politik und Verwaltung.
Judith Gövert, DGB

Auch beim DGB läuten die Alarmglocken. „Wir sehen dringenden Handlungsbedarf auf Seiten von Politik und Verwaltung. Letztendlich geht es um nichts Geringeres als um die Wertschätzung für die duale Ausbildung,“ äußert sich Judith Gövert, Geschäftsführerin des DGB Köln-Bonn.

Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, befürchtet einen Standortnachteil zugunsten des Umlandes: „Zahlreiche Kommunen und Kreise im Kölner Umland zeigen, wie es geht. Sie investieren in Neubauten für große Berufsschulzentren, um jungen Menschen attraktive Lern- und Ausbildungsbedingungen zu bieten. Die Berufskollegs der Stadt Köln dürfen nicht abgehängt werden.“

Mehr Flexibilität für den Arbeitsmarkt

IHK-Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein fordert mehr Flexibilität ein: „Ein sich wandelnder Arbeitsmarkt erfordert schnelle schulische Lösungen. Berufskollegs müssen die Bedarfe der Wirtschaft berücksichtigen und brauchen flexible Räume, moderne Ausstattung und eine gute Lernatmosphäre.“ Der letzte Planungsbericht zu den Kölner Berufskollegs war laut einer umfassenden Stellungnahme der Stadt zu dem Thema im Jahr 2015 erschienen. Im Moment erarbeitet die Verwaltung gerade einen neuen, für den im Mai letzten Jahres ein Beteiligungsprozess an den Kollegs durchgeführt wurde. (two)