Die Handwerkskammer zu Köln braucht möglicherweise einen neuen Hauptgeschäftsführer. Garrelt Duin könnte an die Spitze des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wechseln.
HandwerkskammerHauptgeschäftsführer Duin kandidiert für Spitzenposten in Essen
Der frühere NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) scheint vor einem Comeback auf größerer Bühne zu stehen: Der 55-Jährige ist im Gespräch für die Nachfolge von Karola Geiß-Netthöfel (SPD) an der Spitze des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Damit hat der Politik-Profi Chancen, dem Ruhrgebiet künftig eine neue Stimme und ein markantes Gesicht zu geben.
Duin will kandidieren
Es sei gelungen, Duin für eine Kandidatur zu „begeistern“ teilten am Mittwoch Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, der auch Chef der Ruhr-SPD ist, und die SPD-Fraktionschefin im Ruhrparlament, Martina Schmück-Glock, mit. Der frühere Landesminister im Kabinett von Hannelore Kraft ist derzeit Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, wohnt aber in Essen, also in der Nähe der RVR-Zentrale.
„Wir glauben den Fraktionen im RVR damit ein Angebot im Bewerbungsverfahren unterbreiten zu können, mit dem deutlich wird, dass wir einen starken RVR und mehr Gemeinsamkeiten im Ruhrgebiet wollen“, sagten Eiskirch und Schmück-Glock. Duin werde über Parteigrenzen hinweg geschätzt und gelte als „pragmatischer Modernisierer“.
Amtsinhaberin Geiß-Netthöfel hört ein Jahr früher auf
Für Duins Kandidatur will die bisherige Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel ein Jahr früher als geplant den RVR-Chefposten räumen, also nicht 2025, sondern schon im Frühjahr 2024. Sie leitet den RVR seit zwölf Jahren, zuvor war sie Vize-Regierungspräsidentin in Arnsberg.
Am Mittwoch äußerte sich die 65-Jährige so: „Das Ende meiner Dienstzeit habe ich nie von formalen Daten abhängig gemacht. Vielmehr habe ich den Anspruch, wichtige Großprojekte vollendet oder auf die Zielgerade gebracht zu haben.“ Dazu zählten der überarbeitete Regionalplan Ruhr und die Vorbereitungen auf die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 im Ruhrgebiet.
In Geiß-Netthöfels Amtszeit fallen auch das Scheitern des ersten Regionalplans, das „RVR“-Gesetz, das es den Städten ermöglicht, Aufgaben auf den Verband zu übertragen, die erste Direktwahl des Ruhrparlamentes durch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Modernisierung der Revierparks.