Der Schulausschuss in Wesseling stimmte einstimmig für die Installation von Hygiene-Automation in weiterführenden Schulen.
Kostenlose Tampons und BindenAusschuss in Wesseling stimmt für Hygiene-Automaten auf Schultoiletten
Seife, Toilettenpapier und Papierhandtücher auf Schultoiletten sind selbstverständlich. Doch Tampons und Binden müssen junge Menschen selbst mitbringen. Das wollen die Sozialdemokraten ändern und haben im Schulausschuss einen Antrag gestellt, dass Hygiene-Automaten mit kostenlosen Menstruationsprodukten in Schultoiletten der weiterführenden Schulen aufgestellt werden.
„Aus Gesprächen mit vielen Jugendlichen wissen wir, dass es ein Bedürfnis für kostenlose Menstruationsartikel in Schulen gibt“, sagt Christoph Schwarz, schulpolitischer Sprecher der SPD. Doch nicht nur das ist das Ziel. „Uns ist es wichtig, dass so auch die Menstruation als solche mehr enttabuisiert werden kann“, ergänzt Hannah Laubach. Grundsätzlich fand der Antrag im Schulausschuss sofort Zustimmung.
Jedoch äußerte sich beispielsweise die FDP-Fraktion skeptisch gegenüber den Automaten in den Toiletten, sie könnten mutwillig beschädigt werden. Die Menstruationsartikel sollten doch lieber im Sekretariat aufbewahrt werden und auf Nachfrage herausgegeben werden, so die FDP.
Hannah Laubach: Hemmschwellen beim Zugang zu Tampons sollen abgebaut werden
Laubach widersprach entschieden. Es gehe genau darum, diese Hemmschwelle nicht aufzubauen. „Ich finde es sehr wichtig, dass die Artikel zur Verfügung gestellt werden, ohne dass eine Person dazwischen steht. Nicht alle trauen sich, nach Tampons zu fragen.“
Trotz des Einwands der Real- und Hauptschulleiterinnen, dass Hygiene-Artikel an ihren Schulen bereits seit Jahren im Sekretariat ausgegeben würden und das gut funktioniere, stimmte der Schulausschuss einstimmig für die Automaten. „Sicher gibt es die Mädchen, die nach den Produkten fragen“, sagte Laubach. „Aber diejenigen, die sich nicht trauen, fallen hinten runter.“
Nicht nur an weiterführenden Schulen sollen die Automaten aufgestellt werden, sondern auch an den Grundschulen. Dort sollen sie jedoch in den Sekretariat stehen. „Hier sollen die Mitarbeitenden in den Schulsekretariaten als Ansprechpersonen für die Schülerinnen sensibilisiert werden“, so Laubach.
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