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Fall JonBenét RamseyNetflix-Doku über Mord an Kinder-Schönheitskönigin wirft Fragen auf

Lesezeit 3 Minuten
Die Kinder-Schönheitskönigin JonBenét Ramsey posiert für die Kamera.

Die Kinder-Schönheitskönigin JonBenét Ramsey posiert für die Kamera. Das sechsjährige Mädchen wurde 1996 ermordet. (Archivbild)

Das sechsjährige Mädchen wurde Weihnachten 1996 brutal ermordet. Eine neue Netflix-Dokumentation rollt den Fall neu auf.

Die Veröffentlichung der Netflix-Dokumentation „Cold Case: Who killed JonBenét Ramsey“ hat in den Vereinigten Staaten erneut die Aufmerksamkeit auf den ungelösten Mordfall der sechsjährigen JonBenét Ramsey gelenkt. Die bekannte Kinder-Schönheitskönigin wurde in der Nacht zum zweiten Weihnachtstag 1996 sexuell missbraucht, erwürgt und erschlagen im Keller ihres Hauses aufgefunden. Der Fall ist einer der meistdiskutierten Kriminalfälle in den USA.

Die dreiteilige Dokumentation wirft viele Fragen auf, darunter die, ob die zuständigen Behörden weiterhin die notwendigen Schritte unternehmen werden, um den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen und der Familie Ramsey den ersehnten Frieden zu bringen.

„Cold Case: Wer ermordete JonBenét Ramsey?“: Neue Netflix-Doku wirft Fragen auf

Die Polizei von Boulder, Colorado, hat sich zu den Vorwürfen geäußert, es gebe handfeste Beweise und Hinweise in dem Cold Case, die nicht verfolgt würden, und betont, sie sei weiterhin offen für neue Hinweise und fühle sich der Aufklärung des Falls verpflichtet. „Der Mord an JonBenét war ein unaussprechliches Verbrechen, und diese Tragödie hat unsere Herzen nie verlassen“, sagte der Polizeichef von Boulder, Steve Redfearn.

Die Dokumentation hat nach der Veröffentlichung am Montag (25. November) nicht nur bei den Strafverfolgungsbehörden, sondern auch in der Öffentlichkeit für Diskussionen gesorgt, da sie sowohl die Fehler der Polizei als auch das Medienspektakel um den Fall beleuchtet. Die Polizei von Boulder hat in einer Video- und schriftlichen Stellungnahme ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Medien und Dokumentarfilmern betont, um möglicherweise neue Hinweise zu generieren.

„Cold Case: Wer ermordete JonBenét Ramsey?“: Polizei reagiert auf Vorwürfe

Die dreiteilige Dokumentation wirft die Frage auf, ob weiterhin die zuständigen Behörden die notwendigen Schritte unternehmen werden, um den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen und der Familie Ramsey den ersehnten Frieden zu bringen. „Die Ermordung von JonBenét war ein unaussprechliches Verbrechen, und diese Tragödie hat unsere Herzen nie verlassen“, sagte Boulders Polizeichef Steve Redfearn.

Netflix-Dokumentation „Cold Case: Wer ermordete JonBenét Ramsey?“ besteht aus drei Teilen und wurde vom Oscar-nominierten Regisseur Joe Berlinger inszeniert. Der erste Teil der Serie, „Lasst eure Kinder nicht aus den Augen“, zeigt den nationalen Schock über den Mord an JonBenét und die darauf folgenden Ermittlungsfehler. Die Polizei von Boulder, die wenig Erfahrung mit Mordfällen hatte, verdächtigte schnell die Familie Ramsey, was zu einer Medienhysterie führte, die die Ramseys als Hauptverdächtige darstellte.

Brutaler Mordfall an Schönheitskönigin schockte die USA

John und Patsy Ramsey, die Eltern von JonBenét Ramsey, verlassen 2000 das Büro ihrer Anwältin Lin Wood während einer Unterbrechung des Verhörs der Ramseys durch die Behörden.

John und Patsy Ramsey, die Eltern von JonBenét Ramsey, verlassen 2000 das Büro ihrer Anwältin Lin Wood während einer Unterbrechung des Verhörs der Ramseys durch die Behörden.

Der zweite Teil, „Die Wahrheit wird siegen“, beschäftigt sich mit den widersprüchlichen Theorien, die zu Spannungen zwischen der Polizei von Boulder und der Staatsanwaltschaft führten. Ein bekannter Detektiv tritt auf den Plan und entdeckt Hinweise, die den Fall in eine neue Richtung lenken könnten.

Der dritte und letzte Teil, „Weiterhin unter Verdacht“, handelt von der Entscheidung der Grand Jury im Fall Ramsey und dem Verdacht gegen einen Fotografen der Misswahlen. Jahre später führt eine E-Mail-Korrespondenz zu einer überraschenden Verhaftung.

Insbesondere die Vorwürfe gegen die Eltern John und Patsy Ramsey, die lange Zeit verdächtigt wurden, am Tod ihrer Tochter beteiligt gewesen zu sein, belasteten die Familie. Trotz intensiver Ermittlungen und öffentlicher Spekulationen wurden die Eltern nie angeklagt. Im Jahr 2008 wurden sie durch DNA-Tests offiziell entlastet und die Staatsanwaltschaft entschuldigte sich bei der Familie für die Anschuldigungen. Für Patsy Ramsey kam dies zu spät – sie starb bereits im Juni 2006 nach jahrelangem Krebsleiden. Sie wurde an der Seite ihrer Tochter JonBenét in Marietta, Georgia, beigesetzt.