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Vorfall in NRWSEK stürmt falsche Wohnung – 50-Euro-Gutschein als Trost

Lesezeit 3 Minuten
SEK Symbolbild Sperrung

Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) im Einsatz. (Symbolbild)

Essen – Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben in Essen eine falsche Wohnung gestürmt und einem jungen Mann einen gehörigen Schrecken eingejagt. Als kleine Wiedergutmachung für den Irrtum habe der Einsatzleiter dem Betroffenen später einen von ihm selbst besorgten Gutschein eines Online-Handels im Wert von 50 Euro und ein offizieles Entschuldigungsschreiben zukommen lassen, sagte eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den Fall berichtet, der schon einige Tage zurückliegt.

Essen: SEK überwältigt schlafenden Studenten

Laut Polizeisprecherin stürmte das SEK am 25. Januar gegen 8.15 Uhr am Morgen eine Wohnung in der Pfeifferstraße in der Nähe der Zeche Zollverein in Essen. Wegen „widersprüchlicher Angaben zur Lage der Wohnung“ wären die Einsatzkräfte zunächst in die Wohnung in der falschen Etage eingedrungen. Nach dem Aufbrechen der Tür sei ein „Irritationskörper“ in die Wohnung geworfen worden.

Die Person - laut „Bild“ ein 25 Jahre alter Student - sei überwältigt und gefesselt worden. Da eine Personenbeschreibung vorlag, sei der Irrtum sofort aufgefallen. „Bindet ihn los, es ist der Falsche“, soll ein Polizist laut Zeitungsbericht gesagt haben. Die Einsatzkräfte hätten den Mann dann sofort losgelassen.

Einsatzleiter entschuldigte sich mit 50-Euro-Gutschein

Als der Polizei-Einsatzleiter von dem Geschehen erfuhr, habe er den Betroffenen persönlich aufgesucht, ihm ein offizielles Entschuldigungsschreiben sowie einen - von ihm privat besorgten - 50-Euro-Gutschein überreicht. „Er meinte, damit könne ein junger Mann sicher mehr anfangen als mit einem Strauß Blumen oder ähnlichem“, erläuterte die Polizeisprecherin. Zudem habe es ein längeres Gespräch zwischen den Beiden gegeben, in dem von etwaigen Verletzungen des Mannes nicht die Rede war.

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Laut Polizeisprecherin war - wie üblich bei derlei Einsätzen - ein Sanitäter mit vor Ort, der sich sofort um den fälschlicherweise überwältigten und „natürlich erschrockenen“ Mann gekümmert habe. Verletzungen seien nicht festgestellt worden.

Etwas später habe der Mann noch nach einem Rettungswagen verlangt, weil er Probleme mit dem Hören habe. Auch die Rettungskräfte hätten keine Verletzung feststellen können. Die aufgebrochene Tür sei notdürftig instand gesetzt worden und werde auf Behördenkosten repariert, so die Sprecherin.

Geschädigter will Schmerzensgeld einfordern

Laut Zeitungsbericht will sich der Geschädigte mit dem Gutschein nicht zufriedengeben. Er empfinde das als „Verhöhnung“ und verlange als Entschädigung über einen Anwalt vom Land Nordrhein-Westfalen Schmerzensgeld, schrieb die „Bild“. Seinen Angaben zufolge leide er seit dem Einsatz an Angstzuständen und Schlafstörungen.

Kurz nach dem missglückten Einsatz sei der richtige Verdächtige im selben Haus festgenommen worden, sagte die Polizeisprecherin. Dem polizeibekannten Mann werde vorgeworfen, zuvor an einer Essener Schule Menschen bedroht und mit einer Schusswaffe hantiert zu haben. (dpa)