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Clankriminalität und Rap-SzeneGroße Razzia wegen Steuerhinterziehung in Berlin

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Razzia Kleinmachnow

Auch eine Villa in Kleinmachnow wurde durchsucht.

Berlin – Wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Geldwäsche bei Managerhonoraren in der Rapper-Szene hat die Berliner Polizei eine Großrazzia gestartet. Unter Verdacht stehen vier Personen, die „teilweise dem Bereich“ der organisierten Kriminalität zuzurechnen sind, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Polizei nannte die Namen der Verdächtigen nicht. Nach dpa-Informationen sind Mitglieder eines arabischstämmigen Clans darunter.

Durchsucht wurden seit dem frühen Dienstagmorgen 18 Wohnungen, Häuser und Büroräume in Berlin, Brandenburg und der Schweiz, darunter eine Villa in Kleinmachnow südlich von Berlin. Vermögen in Höhe von mehreren Millionen Euro wurde vorläufig sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft sprach von dem Verdacht auf „Steuerstraftaten in erheblichem Umfang im Zusammenhang mit Managementleistungen innerhalb der „Rapszene““. Zudem gehe es um den Vorwurf des Betrugs im Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität, so die Polizei. Es gab keine Festnahmen.

Vermögenswerte sollen eingezogen werden

Kriminalpolizei und Steuerfahndung beschlagnahmten schriftliche Unterlagen und Datenträger. Ziel sei es, Beweise zu finden und Vermögenswerte einzuziehen, erklärte die Polizei. Zu den durchsuchten Räumen gehörten nach Berichten der „Berliner Morgenpost“ und „B.Z.“ auch ein Bürokomplex in Treptow und eine Anwaltskanzlei.

Mehr als 300 Polizisten waren im Einsatz, darunter auch ein Spezialeinsatzkommando (SEK) sowie drei Abteilungen des Landeskriminalamtes (LKA). Zwischenfälle gab es nach Angaben der Polizei nicht: „Das verlief bislang alles unproblematisch.“

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Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte die Razzia. „Die heutigen Maßnahmen sind wichtig, denn der Rechtsstaat muss immer weiter dran bleiben, um den Sumpf trocken zu legen“, teilte die GdP mit. Clans hätten in den letzten Jahren viel illegales Geld in den legalen Kreislauf gespeist und „mit Drogengeschäften, Schutzgelderpressung und anderen kriminellen Einnahmequellen Immobilien und andere Luxusgüter finanziert“.

Jährlich würden im Geldwäscheparadies Deutschland mehr als 100 Milliarden Euro rein gewaschen. Polizei und Staatsanwaltschaft bräuchten mehr Personal und gesetzliche Möglichkeiten zur Vermögensabschöpfung. (dpa)