Nach Remis gegen Hertha BSCUngeahndete Beleidigung sorgt für Diskussionen
Köln – Matheus Cunha hatte für einen Moment vergessen, dass er sich als Profi-Fußballer in einer Geisterspiel-Atmosphäre bewegt. Eine Atmosphäre, die den eher rauen Ton im Fußball-Geschäft auf und neben dem Platz in einen sensiblen Bereich versetzt haben. Jedes Wort ist Allgemeingut und über die Richtmikrofone der TV-Sender deutlich zu vernehmen. Als Cunha am Samstag die Bank des 1. FC Köln also mit einem unflätigen „Fuck you“ beschimpfte, war es hoch oben auf der Tribüne zu hören. Die Geißböcke hatten den eingewechselten Brasilianer nach einem Zweikampf mit Ellyes Skhiri zuvor wohl der Schauspielkunst bezichtigt.
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Cunhas verbaler Ausfall blieb ohne Folgen, obwohl es in solchen Fällen auch schon Rote Karten gegeben hat. Marcel Unger als Vierter Offizieller reagierte trotz eines Hinweises von FC-Coach Markus Gisdol nicht. Bruno Labbadia fand diese Reaktion genau richtig: „Wo kommen wir denn hin, wenn wir alles auf die Goldwaage legen, was Spieler oder Trainer sagen? Dann machen wir das Spiel kaputt. Es ist wichtig, sich direkt zu entschuldigen. Das hat Matheus gemacht“, nahm der Hertha-Trainer seinen Spieler in Schutz. Markus Gisdol pflichtete Labbadia nicht umfänglich bei, hielt sich aber zurück: „Ich will nicht den Polizisten spielen. Es sind keine Lämmer auf dem Sportplatz, da fällt das eine oder andere klare Wort. Wenn der Schiedsrichter es hört, kann man dann auch bestraft werden.“ (sam)