FC formuliert seine ZieleEx-Sportchef wird Berater – Gespräch mit Poldi wird gesucht
Köln – Wahlzeit ist die Zeit der Zielvorgaben und Versprechen. Das ist auf sportlicher Ebene nicht anders als in der Politik. Verständlich also, dass die Vorstandskandidaten, die der Mitgliederrat des 1. FC Köln für die Wahl in knapp vier Monaten ausgesucht hat, bereits am Tag nach ihrer Bekanntgabe begannen, sich einerseits zu präsentieren und andererseits ihre Ziele zu formulieren.
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Waren die Lebensläufe von Dr. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Dr. Jürgen Sieger sowie ihre Verbundenheit mit dem 1. FC Köln bekannt, so durfte man gespannt sein, in welche Richtung sie den Verein im Falle ihrer Wahl in den nächsten drei Jahren steuern wollen. Dazu wurden vier Punkte hervorgehoben.
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Sportliche Vision
Eine Dauerhafte, stabile Bundesliga-Zugehörigkeit müsse der Anspruch sein, heißt es in der Agenda. Mittelfristig will man den Club in der Spitzengruppe der Vereine ohne Investorenbeteiligung – also hinter München, Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim – positionieren. Das sportliche Konzept soll unabhängig von einzelnen Personen sein. Die aktuelle Entscheidungskraft im sportlichen Bereich liege „klar bei Armin Veh“.
Finanzielle Ziele
Einen Investor soll es beim Team um Dr. Werner Wolf keinesfalls geben, der Verein seine Eigenständigkeit behalten. Die finanzielle Unabhängigkeit sei das Fundament erfolgreichen Handelns, erklärte der ehemalige Chef der Bitburger Brauerei. Deshalb gelte es die Finanzkraft des FC zu stärken.
Kultur des Miteinanders
Neben transparent gemachten Entscheidungen und dem Dialog mit den Mitgliedern sowie einer engeren Zusammenarbeit mit dem Mitgliederrat wurde vor allem die Stadion-Frage angeführt. Einem Neubau auf der grünen Wiese erteilt man nicht zuletzt aus finanziellen Gründen eine Absage, will vielmehr den jetzigen Standort in Müngersdorf stärken. Deshalb soll der Dialog mit der Stadt gesucht werden, um das Rheinenergie-Stadion zu optimieren. Dafür wartet man auf das Ergebnis der zweiten Machbarkeitsstudie.
Volkssport Fußball
Da man sich gegen den Einstieg von Investoren ausgesprochen hat, unterstützt das Trio auch die Beibehaltung der 50+1 Regel im deutschen Fußball. Gleichzeitig wendet man sich gegen eine mögliche Superliga und will die nationalen Ligen sichern. Man dürfe „das Herz des Fußballs nicht wegen des schnöden Mammons gefährden“.
Jakobs als Berater
Um sich mit Fachwissen zu versorgen, soll um Dr. Jörg Jakobs herum ein Kompetenzteam zur Beratung des Vorstands aufgebaut werden. Von 2012 bis Anfang 2018 war der 48-Jährige unter anderem Sportlicher Leiter und Chef der Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln. Seit dem vergangenen Herbst hat er einen Sitz im Aufsichtsrat. Heute ist er an der Deutschen Sporthochschule tätig. Ein neues Gremium soll aber nicht eingerichtet werden, die Mitarbeit finanziell entschädigt werden.
Gespräch mit „Poldi“
Der ehemalige Publikumsliebling zeigte sich bereit, den Vorstandskandidaten nach einer Wahl zu helfen. Bis Jahresende steht er noch in Kobe unter Vertrag. In welcher Form die Hilfe geschehen könnte, sei noch offen. Man suche jetzt das Gespräch mit Lukas Podolski.
Dialog mit Vizepräsidenten
Die nach dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner noch amtierenden Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher, denen der Mitgliederrat die Neuausrichtung des Vereins nicht überlassen wollte, würde Dr. Werner Wolf gerne in die künftige Arbeit mit einbinden.
Man stehe mit ihnen in Kontakt, pflege „einen vernünftigen, fairen und freundschaftlichen Umgang“. Angedacht ist offenbar, dass Markus Ritterbach die FC-Stiftung betreut und sich Toni Schumacher weiter erfolgreich um die Mitglieder- und Fanclub-Pflege kümmert. „Unsere Türen stehen ihnen weit offen“, meinte der neue Präsidentschaftskandidat.