Kölner HaieKommentar zum Manko des KEC-Trainers Cory Clouston

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Cory Clouston (1)

Trainer Cory Clouston beim Spiel der Haie gegen EHC Red Bull München im September.

Es gibt wenig Zweifel, dass die Kölner Haie in dieser Saison eine Mannschaft besitzen, die die Sehnsucht ihrer Anhänger nach dem ersten Meistertitel nach 16 Jahren stillen könnte. Welches Potenzial der Kader 2017/18 besitzt, deutete er in den bisherigen 19 Spielen schon einige Male an. Angesichts der individuellen Klasse aber eben auch so selten, dass sich die Antwort auf die Frage nach dem Warum bei der sportlichen Führung finden muss.

Trainer Cory Clouston ist unbestritten ein Eishockey-Fachmann und Stratege – einer von diesen Kanadiern, die ihrem Nationalsport verfallen sind und alles darüber zu wissen glauben. Gut möglich, dass im Mutterland des Eishockey solch spezifische Kenntnisse bisweilen ausreichen, um eine Mannschaft zum Erfolg zu führen. Wirklich vorstellbar ist es aber nicht, sonst hätte ein Mann wie Clouston länger als nur zwei Jahre in der NHL gecoacht oder wäre nach seiner Demission 2011 in Ottawa bei einem anderen Club in der besten Liga der Welt wieder aufgetaucht.

Der Schluss liegt nahe, dass Cloustons Manko in der komplexen Handhabung einer Mannschaft zu finden ist. Sportliche und taktische Inhalte lassen sich auf Strecke eben nur vermitteln, wenn ein Trainer kommuniziert, eine Mannschaft auch menschlich führen kann und sie deshalb in großen Teilen hinter sich weiß. Die Wankelmütigkeit der Haie in dieser Saison zeigt deutlich auf, dass Cory Clouston genau dies nicht kann. Sein Umgang mit Torwart Daniar Dshunussow, den deutschen sowie den jungen Spielern haben dazu geführt, dass der betont kühle 48-Jährige einen großen Teil seiner Mannschaft verloren hat – und zwar nicht erst in dieser Saison.

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