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Neuer TrainerDaniel Farke stellt seinen Plan für Borussia Mönchengladbach vor

Lesezeit 3 Minuten
Daniel Farke

Borussia Mönchengladbachs neuer Trainer: Daniel Farke

Mönchengladbach – Seinen ersten Auftritt auf großer Bundesliga-Bühne meisterte Daniel Farke mit einem Dauerlächeln und großer Schlagfertigkeit. Gleich bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach pflegte er seinen Ruf als Menschenfänger.

„Dieser Verein hat eine wahnsinnige Tradition mit Trainer- und Spielerlegenden. Es ist eine Ehre und macht ein Stück weit demütig“, kommentierte der 45 Jahre alte Bundesliga-Debütant ohne eine Spur von Lampenfieber. Kämpferisch fügte er an: „Ich nehme nur Projekte an, von denen ich zu hundert Prozent überzeugt bin. Hoffentlich können wir diesen Verein in eine gute Zukunft führen.“

Schmerzhafte Absage von Wunschkandidat Favre

Nach der schmerzlichen Absage von Wunschkandidat Lucien Favre fiel die Wahl auf Farke. Den Bedenken, dass der mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattete Nachfolger von Adi Hütter bei vielen Fans nur als zweite Wahl gelten könnte, begegnete Farke am Sonntag bei seiner Vorstellung mit großer Gelassenheit: „Vielleicht wird aus der 1B-Lösung ja eine Dauerlösung. Als Fan dieses Vereins wäre ich enttäuscht gewesen, wenn sich die Borussia nicht mit Lucien Favre beschäftigt hätte. Er hat hier unfassbar gute Arbeit geleistet.“

Bedenken an der Trainerwahl versuchte auch Roland Virkus zu zerstreuen. „Ich hatte Gänsehaut, als ich zum ersten Mal mit Daniel telefoniert habe“, gestand der Sportdirektor. „Wir haben uns mit Lucien Favre beschäftigt. Als wir dann gemerkt haben, dass wir das nicht verwirklichen können, habe ich schnell Kontakt zu Daniel aufgenommen. Da habe ich festgestellt, dass wir sehr viele Schnittmengen haben.“

Daniel Farke trainierte mit Thomas Tuchel beim BVB

Der im westfälischen Büren geborene Farke machte sich vor allem durch die Arbeit bei Norwich City einen Namen und gilt als Freund gehobener Fußball-Kultur. Zweimal führte er die „Canaries“ in die englische Premier League. Zuletzt hatte Farke bei FK Krasnodar in Russland angeheuert, den Job aber Anfang März wegen der russischen Invasion in die Ukraine wieder aufgegeben, ohne ein Pflichtspiel mit der Mannschaft absolviert zu haben.

Farke Tuchel BVB

Saison 2016/17: Daniel Farke mit Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund

Erste Trainererfahrungen sammelte Farke zwischen 2009 und 2017 als Trainer des SV Lippstadt und der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund.

Welchen Fußball er vom neuen Trainer erwartet, hatte Virkus bereits bei der Mitgliederversammlung vor knapp einer Woche zum Ausdruck gebracht und dabei eine Abkehr vom Dogma der Leipziger Schule mit intensivem Pressing und schnellem Umschaltspiel angedeutet: „Aktivität gehört im modernen Fußball dazu, sollte aber niemals das dominante Merkmal sein. Technisch guter Fußball, viel Ballbesitz, eine hohe Spielintelligenz – das ist Borussia Mönchengladbach.“

„Gladbach steht für Ballbesitz und Dominanz auf dem Platz“

Mit dieser Vorgabe kann Farke bestens leben. „Gladbach steht für Ballbesitz und Dominanz auf dem Platz, für Kreativität und Spielfreude. Da finde ich mich mit meiner Überzeugung sehr gut wieder.“ Ein radikaler Umbau des Kaders ist zur Umsetzung dieser Philosophie nach seiner Einschätzung nicht nötig. „Ich bin davon überzeugt, dass wir eine sehr, sehr gute Basis haben. Aber natürlich brauchen wir einen guten Transfersommer und müssen gute Entscheidungen treffen.“

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Das Verpassen der europäischen Wettbewerbe könnte die avisierte Auffrischung des Kaders jedoch erschweren, weil Einnahmen fehlen. „Es ist nicht ganz einfach, mit den finanziellen Gegebenheiten sämtliche Wünsche zu erfüllen“, sagte Farke, „aber wir sind alle sehr, sehr hoffnungsfroh, dass uns das in einer guten Weise gelingen wird.“

Eine baldige Rückkehr des Tabellen-Zehnten der vergangenen Saison in das internationale Geschäft wollte Farke den Fans bei aller Aufbruchstimmung jedoch nicht versprechen: „Es wäre falsch, ein zu euphorisches Ziel auszugeben. Das steht uns nach der vergangenen Saison nicht zu.“ (dpa)