Köln – Der Fußball ruht im Moment zwar, doch hinter den Kulissen laufen die Geschäfte im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des 1. FC Köln weiter. Die Art der Kommunikation hat sich jedoch gewandelt: Der Austausch zwischen den beiden Leitern Matthias Heidrich und Carsten Schiel und gemeinsam mit den Trainern erfolgt nicht wie bisher persönlich am Geißbockheim, sondern überwiegend per Videokonferenzen.
Insbesondere dort, wo ansonsten Dienstreisen fällig würden, werde das Mittel der Videokonferenz vermutlich auch nachhaltig genutzt, berichtet Heidrich von seinem Eindruck nach mehr als einem Monat der umgestellten Abläufe. Da aktuell rund ums Geißbockheim kein Fußball rollt oder fliegt, nehmen sich die Verantwortlichen stärker als sonst Zeit für konzeptionelle Arbeiten. „Wir kommen dazu in Ruhe Auswertungen und Berichte zu lesen oder auch die Arbeit der Trainer anhand von Videos anzuschauen“, berichtet Heidrich aus seinem Alltag.
Rückkehr für FC-Talente ins Internat
Ein erster Schritt zurück in Richtung Normalität erfolgte in dieser Woche, als das neben dem Stadion in Müngersdorf gelegene Sportinternat zumindest für die Schüler der Abschlussklassen aus den U19- und U17-Jahrgängen öffnete. Zehn FC-Talente können nun wieder im Internat unterkommen, nachdem sie zuvor vorübergehend zu ihren Familien zurückgekehrt waren.
Ob und wann der Spielbetrieb insbesondere in den Jugendfußball-Ligen wieder aufgenommen wird, ist jedoch weiterhin unklar. „Es muss schon einiges zusammenkommen, dass in dieser Saison noch einmal gespielt werden kann“, sieht Heidrich hohe Hürden, „die sportliche Qualität der Wettbewerbe müsste anfangs nach der Pause erst einmal schrittweise wieder erhöht werden. Aber letztlich starten hier auch alle mit dem gleichen Stand.“ Heidrich selbst würde eine Fortsetzung des Spielbetriebs begrüßen, „aber nicht um jeden Preis“.
Frühestens Mitte oder gar Ende Mai könnten in den U19- und U17-Bundesligen die Spielzeiten fortgesetzt werden, die letzten Partien liegen dann bereits über zwei Monate zurück. Allzu negativ möchte Heidrich diese Unterbrechung jedoch nicht bewerten, auch wenn er herausstellt: „Aus sportlicher Sicht ist die Pause natürlich nicht optimal, die Zeit werden wir nicht wieder aufholen können.“ Der 42-Jährige betont: „Aber es wäre zu kurz gedacht, sich nur auf diese Sicht zu beschränken.“ So böte sich den Spielern die Möglichkeit, sich auf schulische Aspekte zu konzentrieren. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Die verletzten Spieler können sich in Ruhe auskurieren, wie etwa Tim Lemperle bei der U19.
Im NLZ des FC wurden zudem wichtige Personalentscheidungen für die kommende Spielzeit getroffen, auch wenn die Beteiligten dies nach außen noch nicht kommentieren möchten. So sieht es danach aus, als ob bei der U17 wieder Martin Heck nach seinem absolvierten Fußballlehrer-Lehrgang das Ruder übernehmen würde. Der 37-Jährige gab im Sommer 2019 U17 als Meistertrainer ab, um sich seiner zeitintensiven Ausbildung in Hennef widmen zu können und fungierte seither als Assistenztrainer der U21. Der FC möchte den aktuellen U17-Trainer Markus Daun aber im Verein halten. In welcher Position und ob es tatsächlich zu einer Einigung kommt, ist noch offen.