Troisdorf – Bei einem Unfall auf Burg Wissem in Troisdorf während des Herbstmarkts sind am Sonntagnachmittag etliche Personen von einer Kutsche erfasst worden. Zunächst war von 10 Verletzten die Rede. Die Stadt Troisdorf ging zwischenzeitlich davon aus, dass 17 Personen verletzt worden sein könnten, korrigierte die Angaben inzwischen aber sogar auf 22 Verletzte. Nach Polizeiangaben sind vier Personen schwer verletzt worden. In Lebensgefahr schwebt derzeitigen Erkenntnissen zufolge jedoch keine der Personen.

Ersten Informationen zufolge waren zwei Kutschenpferde gegen 16 Uhr plötzlich durchgegangen und in eine Menschenmenge galoppiert. Zahlreiche Personen wurden daraufhin von den Tieren und der Kutsche erfasst und verletzt. Augenzeugen zufolge könnten auch Kinder in den Unfall verwickelt worden sein. Mehrere Menschen berichten, dass sich auf der Kutsche Kinder befunden haben, als es zu dem Vorfall kam. Dies wurde aber noch nicht offiziell bestätigt.

Angehörige von verletzten Personen können sich bei der Feuerwache Sieglar unter der Telefonnummer 02241-96310 darüber informieren, in welches Krankenhaus die Verletzten gebracht worden sind.

Augenzeugen berichten auf Facebook

Eine Augenzeugin des Unfalls berichtet auf Facebook von dem tragischen Unfall. „Ich war mitten drin in Burg Wissem, und wenn unser Freund nicht laut gerufen hätte, hätte es uns auch erwischt“, schreibt die junge Frau auf der Facebook-Seite „Du kommst aus Troisdorf, wenn...“. Offenbar hatte sie noch gesehen, wie anschließend zwei ältere Herren von der Kutsche getroffen wurden. „Danach habe ich auch nichts mehr so richtig mitbekommen, da ich selber unter Schock stand. Ich hoffe, es war nicht so schlimm wie es aussah.“

Eine andere Frau berichtet, dass sie noch mit der Kutsche gefahren sei, kurz bevor es zu dem Unfall kam. Sie sei aber ausgestiegen, nur ein paar Sekunden später seien die Pferde dann aus einem unerfindlichen Grund plötzlich durchgedreht.

Unbekannter schützt kleines Kind im Getümmel

Von einer herzergreifenden Rettungsaktion spricht eine andere junge Frau. Offenbar war auch sie gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn mitten im Getümmel. Als der Unfall passierte riss ein ihr unbekannter junger Mann ihren Sohn mit sich zu Boden, um ihn so zu schützen. „Im Durcheinander habe ich ihn leider verloren und konnte ihm nicht danken. Falls ihn jemand kennt bzw jemand von dieser Geschichte hört, ich würde mich sehr gerne bedanken“, schreibt sie unter dem Post von der Stadt Troisdorf.

Polizei ermittelt

Auf Burg Wissem und in der Troisdorfer Fußgängerzone wird seit mehreren Jahren der bei Tausenden Besuchern beliebte Herbstmarkt veranstaltet. Einer der Höhepunkte ist die Kutschfahrt mit zwei Kaltblütern, eine Art Shuttleservice zwischen Burg Wissem und der Fußgängerzone in Troisdorf. Warum die Tiere an diesem Sonntag plötzlich wild wurden, ist noch nicht bekannt. Das Verkehrskommissariat hat mit Unterstützung der Kriminalpolizei Ermittlungen aufgenommen.