Im Januar sollen erste Gäste im Sternerestaurant „Schote“ speisen können. So sehen die Pläne von Starkoch Nelson Müller aus.
Jahrelanger TraumDas plant Starkoch Nelson Müller in der Diepeschrather Mühle in Bergisch Gladbach
Sternekoch Nelson Müller bekommt immer viele Posts und E-Mails – im Augenblick besonders viele aus Bergisch Gladbach. Denn die Nachricht, dass er mit seinem Team nach Bergisch Gladbach in die Diepeschrather Mühle zieht, löste vor Ort Begeisterung und Nachfragen aus.
„Die Bergisch Gladbacher Imker haben uns schon angeschrieben wegen des Honigs, den wir dort machen wollen“, erzählt Müller im Gespräch mit dieser Zeitung. Mit den hiesigen Sterneköchen - Joachim Wissler im Vendôme und Christopher Wilbrand im Odenthaler Hotel zur Post – sei er gut bekannt.
Bergisch Gladbach: Konkurrenz belebt das Geschäft
Schon im Sommer wird er als Gastkoch an der Küchenparty von Christopher Wilbrand im Odenthaler Hotel zur Post teilnehmen. Und Konkurrenz? Davon ist nichts zu spüren im Gespräch – im Gegenteil. „Je mehr gute Restaurants an einem Ort sind, umso mehr wird er zum Anziehungspunkt“, so der prominente Sternekoch, der immer wieder an den TV-Events wie „Die Küchenschlacht“ und „Lanz kocht“ beteiligt ist.
Noch ist Nelson Müller kein Hotelier, aber in dieser Woche wurde er in Paris beim Internationalen Delegiertentreffen, dem „Relais & Chateaux Rendez-Vous 2024“ von der internationalen Hotelvereinigung in Schloss Versailles mit dem neuen Landhotel als neues Mitglied aufgenommen – als einziges deutsches Hotel, sagt er.
Erste Gäste werden im Januar 2025 im Sternerestaurant „Schote“ erwartet
Der 45-jährige Starkoch zieht also nach Bergisch Gladbach in die Diepeschrather Mühle, im Wald am Rand von Hand und Paffrath. „Bereits im Januar 2025 werden wir in unserem Sternerestaurant ‚Schote‘ die ersten Gäste empfangen“, gibt er bekannt. Sein zehnköpfiges Team zieht mit. „Es folgen dann das Hotel mit 25 Superior-Zimmern und Suiten, meine Brasserie ‚Müllers in der Mühle‘ mit großzügigen Eventflächen und schließlich der Umzug der kompletten Geschäftsführung von Essen ins Landhotel Diepeschrather Mühle.“
Mitten im Naturschutzgebiet will Nelson Müller für Gourmets, Kultur- und Geschäftsreisende eine neue Dimension aus Vier-Sterne-Superior-Hotel und Spitzengastronomie schaffen – das ist seine Vision. In Kürze werden Gewächshäuser für den Gemüseanbau und ein Kräutergarten entstehen, die das Gastronomie-Konzept inklusive Kochschule nach dem Motto „from farm to table“ ergänzen.
In der Brasserie wird auch Essen für den kleinen Geldbeutel geboten
„Wir alle brauchen Essen, das die Seele umarmt“, ist das Credo des Sternekochs, der wie schon in der Essener ‚Schote‘ auch in der Gladbacher Neuauflage mit seinen Speisen und Getränken Lebensgefühl vermitteln will. Geplant sind außerdem die Champagner-Lounge „Maison Krug“. Und dann noch die Brasserie „Müllers in der Mühle“ nach dem Essener Konzept.
„Wir haben ja nicht nur Sterneküche, sondern bieten in der Brasserie auch Salat, Currywurst, Käsespätzle aus meiner schwäbischen Heimat an – was für den kleinen Geldbeutel.“ Schließlich habe die Mühle eine lange Tradition – vom Imbiss für die Wanderer bis zum heutigen Restaurant. Für Events, private und geschäftliche Feiern, gibt es schon jetzt Festsäle für jeweils bis zu 140 Personen mit Außenbereich.
Ein Hotel mit 25 Zimmern erwartet die Gäste
Komplettiert wird das Ensemble durch das Hotel mit 25 Zimmern, das der Kölner Bauunternehmer Werner Arenz, Eigentümer des Areals Diepeschrather Mühle, mit viel Liebe zum Detail und hochwertigen Materialien ausgestattet hat, das jedoch bisher nicht genutzt wurde. Es ist auf einer Waldlichtung gelegen, umgeben von einem Designergarten mit beheiztem Naturpool – Entspannung pur in der finnischen Sauna, im Dampfbad, in Ruhezonen bei Relax-Massagen, Yoga und Fitness – um Körper, Geist und Seele wieder in Balance zu bringen.
Auch rund ums Hotel ist Seele baumeln angesagt – bei Picknicks auf Sterne-Niveau oder beim Waldbaden, bei Wanderungen und Biken auf Naturerlebnispfaden. So jedenfalls heißt es in den Ankündigungen.
Nelson Müller liebäugelte 15 Jahre lang mit der Diepeschrather Mühle
Seit Jahren ist Nelson Müller mit dem Eigentümer Werner Arenz im Kontakt. „Seit über 15 Jahren – ich habe immer wieder mit dem Objekt geliebäugelt, noch bevor ich die ‚Schote‘ hatte in Essen“, erinnert sich Müller an die Anfänge. „Aber ich habe mich nicht getraut, weil die Diepeschrather Mühle doch eine bestimmte Größe hat.“
In den vergangenen Jahren habe er aber viel Erfahrungen gesammelt, viele Kochsendungen gemacht, Corona überstanden. „Mein Wunsch war immer, für meine Gäste auch eine Übernachtungsmöglichkeit zu haben. Sie kommen ja aus ganz Deutschland.“
Im vergangenen Jahr hat Müller auf Norderney ein Restaurant eröffnet
Zu seinen absoluten Lieblingsthemen haben immer schon Hochzeiten und Veranstaltungen gezählt: „Ich habe das immer außerhalb gemacht, in der Schote war das nicht möglich. Aber in der Diepeschrather Mühle geht das hervorragend.“ Er schwärmt von dem Areal: „Wenn man dort hinkommt, ist man sofort entschleunigt – das gilt nicht nur für die Gäste, sondern auch wenn man dort arbeitet.“
Der leidenschaftliche Gastro-Unternehmer und TV-Koch Nelson Müller ist auf Expansion ausgerichtet: Im vorigen Jahr hat er auf Norderney mit der Brasserie „Müller auf Norderney“ einen Ableger der Brasserie „Müllers auf der Rü“ eingerichtet. Mitte Januar 2025 ist Eröffnung des Sternerestaurants „Schote“ als Teil des Boutiquehotels Diepeschrather Mühle, die im Frühjahr 2025 ihren Betrieb aufnimmt.
Ein weiteres Hotel plant Nelson Müller in Thüringen – mit der Brasserie „Müllers in Thüringen“. Trost für die Essener: Die Brasserie „Müllers auf der Rü“ am Rüttenscheider Stern in Essen bleibt bestehen.