In Bergisch Gladbach-Refrath soll eine Sofortschule gegen den Platzmangel in den Grundschulen helfen.
„Eingesperrt wie in einem Affenkäfig“Refrather protestieren bei Versammlung zu Notschulen
„Wir sind eingesperrt wie in einem Affenkäfig“, beschwert sich eine Anwohnerin der Schwerfelstraße in Refrath darüber, von Bauzäunen umzingelt zu sein. Bei dem Treffen der Bewohner des Viertels rund die Grundschule In der Auen mit Vertretern der städtischen Schulbau GmbH geht es um die unschönen Dinge, die passieren, wenn in Kürze dort die Notschule errichtet wird. Bäume müssen gefällt werden. Zwei Spielplätze sind schon abgebaut. Die Schwerfelstraße wird im April für zwei Wochen komplett gesperrt.
Es hat sich einiges aufgestaut. Aber eines sei leider klar, schickt Sebastian Rolko, Geschäftsführer der Schulbau GmbH, gleich am Anfang voraus. „Jeder Tag zählt. Bis Ende Juli muss der Neubau stehen“, betont er den immensen Zeitdruck, in Refrath dringend benötigte Schulplätze zu schaffen. In die sogenannte Sofortschule in Modulbauweise soll schon im neuen Schuljahr eine Klasse einziehen. Die Investitionssumme beträgt rund sechs Millionen Euro.
Bergisch Gladbach: Schwerfelstraße muss gesperrt werden
Etwa 30 Interessierte sind in den Saal der WHB, Wohnhaus für Behinderte, gekommen – darunter auch Vertreter der Politik. Der Zeitplan ist straff bis auf die letzte Deadline-Minute: Ab Montag, 17. April, nach den Osterferien geht es in die heiße Bauphase. „Die Schwerfelstraße muss teilweise für zwei Wochen komplett gesperrt werden“, kündigt Projektleiter Stephan Hinzen an.
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Bei Eltern ist die Sorge groß, ob die Kinder sicher zur Schule kommen: „Mein Sohn geht jeden Tag alleine“, befürchtet eine Mutter Gefahren durch den geänderten Schulweg und den Schwerlastverkehr. „Ich wohne gegenüber und fürchte um jedes Kind. Dagegen ist jeder Krimi langweilig“, schüttelt eine Anwohnerin verständnislos den Kopf.
Die Anregung aus dem Publikum, dass die Bauarbeiten erst nach Schulbeginn um 8.15 Uhr beginnen, hält Hinzen für unrealistisch: „Das wird nicht durchzuhalten sein.“ Eine Anwohnerin wünscht sich eine Perspektive für das Wohnviertel.
Da kann Rolko zumindest in einem Punkt liefern: „Auf dem Schulgelände haben wir einen Platz gefunden, wo wir einen der beiden Spielplätze wiederaufbauen zu können.“ Das ist dringend benötigter Bewegungsraum, wie Eltern im Saal betonen und eine schnelle Umsetzung fordern: „Die Kinder vegetieren vor sich hin“, sagt eine aufgebrachte Mutter.
Die Fällgenehmigungen für acht Bäume liegen vor. Ihre Baumwurzeln ragen in das Fundament hinein. „Wir haben größtmögliche Sorgfalt walten lassen, um möglichst viele Bäume zu schonen“, erläutert Rolko. So seien eigens Suchgräben ausgehoben worden, um zu klären, ob Wurzeln durch das Betonfundament gekappt werden. Zwei Bäume stehen abseits des Neubaus. Sie müssen den Weg freimachen für die Feuerwehrzufahrt.
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