Großalarm für die Schleidener Feuerwehr: Lichterloh brannte ein Gebäude der Flüchtlingsunterkunft in Vogelsang.
FlüchtlingsunterkunftBrand in der ZUE Vogelsang in Schleiden fordert 20 Verletzte
Meterhoch schlugen beim Eintreffen die Flammen aus dem Dach eines langgestreckten Gebäudes in der Flüchtlingsunterkunft in der Schelde von Vogelsang. Zu einem Dachstuhlbrand waren die Schleidener Feuerwehreinheiten um 10.41 Uhr in die Zentrale Unterbringungseinrichtung für Geflüchtete des Landes NRW alarmiert worden, in der aktuell 380 Bewohner untergebracht sind. Im Haus 26 war nach Ausbruch eines Feuers die Brandmeldeanlage ausgelöst worden.
18 Menschen waren in dem Gebäude untergebracht
Beim Eintreffen war aber klar, dass die Baracke, in der 18 Bewohner leben, schon im Vollbrand stand. Der betroffene Teil, so musste Einsatzleiter Sebastian Hörnchen, stellvertretender Leiter der Schleidener Feuerwehr, erkennen, war nicht mehr zu retten. Mit einer Riegelstellung versuchen die Einsatzkräfte, den hinteren Teil des Gebäudes und die benachbarten Unterkünfte zu schützen.
Da mit Verletzten zu rechnen war, löste die Rettungsleitstelle des Kreises MANV-Alarm (Massenanfall von Verletzten) aus. Daher wurden auch ein starkes Kontingent des Rettungsdienstes und ein Rettungshubschrauber an die Einsatzstelle beordert.
20 Menschen wurden bei dem Brand verletzt
Tatsächlich, so teilte Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings kurz nach 14 Uhr mit, habe der Brand aber nur fünf Leichtverletzte gefordert. Pfennings konnte wegen einer Knieverletzung nicht selbst den Brandort aufsuchen, entlastete aber die Einsatzleitung, indem er von zu Hause aus die Medieninformation übernahm.
Kurz nach 15 Uhr korrigierte er die Zahl nach oben: Der Brand forderte 20 Verletzte. Zehn von ihnen wurden vor Ort ärztlich versorgt, die übrigen zehn in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Tanklöschfahrzeuge brachten Wasser heran
Da die Versorgung mit Löschwasser in diesem Bereich problematisch ist, transportierten Tanklöschfahrzeuge Löschwasser von Morsbach aus an die Einsatzstelle. Daher wurde auch der „Zug Überörtlich Brand“ der Gemeinde Hellenthal alarmiert, um die Wasserversorgung zu sichern.
Aus dem Abrollbehälter Atemschutz des Schleidener Brandschutzzentrums wurden die eingesetzten Trupps mit Atemluftgeräten versorgt. Insgesamt waren schließlich 110 Feuerwehrleute aus Schleiden, Hellenthal und Kall im Einsatz. Hinzu kamen eine Vielzahl an Rettungskräften und Mitglieder von Hilfsorganisationen aus dem Kreis Euskirchen und der Städteregion Aachen.
Gebäude völlig zerstört, zwei weitere unbewohnbar
Gegen 14 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle, sodass Verstärkereinheiten aus den Nachbarkommunen nach und nach abrücken konnten. Das brennende Gebäude, so teilte Bürgermeister Ingo Pfennings kurz nach 14 Uhr mit, sei aber völlig zerstört worden. Zwei angrenzende Häuser seien wegen Schäden durch Löschwasser und Rauch ebenfalls nicht mehr bewohnbar.
Alle betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner, so teilte die Kölner Bezirksregierung mit, könnten durch die Bezirksregierung untergebracht werden. Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennings dankte den Einsatzkräften ausdrücklich für ihr schnelles und professionelles Handeln. Dadurch habe noch Schlimmeres verhindert werden können.
Wodurch der Brand ausgelöst wurde, ist noch unklar. Die Euskirchener Kreispolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Schon Ende Januar dieses Jahres hatte es in der ZUE Vogelsang gebrannt. Dabei ging die Polizei von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus.