Kommunalwahl in BlankenheimDer Wahlabend verspricht Spannung
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Die Kommunalwahl im September wird einen personellen Umbruch im Gemeinderat mit sich bringen.
Auch der Bürgermeister wird ein neuer sein, denn Rolf Hartmann tritt nicht mehr an.
Und zudem bekommt die Eifelgemeinde auch noch ein neues Rathaus.
Blankenheim – Der neue Gemeinderat von Blankenheim wird in zahlreichen Positionen bei allen Fraktionen nicht mehr der alte sein. Und auch an der Verwaltungsspitze wird es eine Neubesetzung geben – vielleicht sogar mit Blankenheims erster Bürgermeisterin. Fest steht: Bei der Kommunalwahl am 13. September wird es in und um Blankenheim herum spannend – eine Stichwahl des Verwaltungschefs nicht ausgeschlossen.
15 Jahre lang arbeiteten sich Blankenheims Christdemokraten am parteilosen Rolf Hartmann ab, doch zweimal konnten sie seine Wiederwahl ebenso wenig verhindern wie andere Parteien. Nun tritt Hartmann nicht mehr an. Das könnte nicht nur für die bisher stärkste Fraktion im Gemeinderat einiges in Bewegung bringen.
Haushalt muss weiter konsolidiert werden
Dabei wird der neue Rat – der bei fast allen Fraktionen neue Gesichter haben wird – im Wesentlichen Projekte und Maßnahmen fortführen oder beenden, die der alte Rat beschlossen und eingeleitet hat. Immer unter der Prämisse, dass der Haushalt weiter konsolidiert werden sollte. Denn das Minus beträgt derzeit 2,1 Millionen Euro. Man muss an die Rücklage gehen, um das Defizit auszugleichen.
Aufreger-Thema Nummer eins in der Gemeinde ist derzeit der geplante Umbau des ehemaligen Konsums an der Ahrstraße zum neuen Rathaus. An der Fassade des aus dem Jahr 1738 stammenden Gebäudes hängt noch immer das „Krims Kram“-Schild.
Die CDU war strikt dagegen, fand aber gegen SPD, UWV, Bündnis 90/Die Grünen und FDP keine Mehrheit. Da die Umbaukosten nun komplett vom Land NRW gefördert werden, bleibt als Kritik die Frage nach den möglichen Baunebenkosten.
Die Antwort darauf ist naturgemäß noch offen. Direkt mit dem Umbau hat die geplante Umwidmung der Ahrstraße zu tun. Sie soll, wenn das neue Rathaus fertig ist, für 1,62 Millionen Euro zur Einbahnstraße werden, einer der großen Posten im Investitionsplan der Gemeinde, den der neue Rat abarbeiten muss – wenn er es sich nicht anders überlegt.
Gesprächsthema in der Gemeinde und im Rat ist auch der Umbau des Weiherparks, den letztlich alle wollen. Doch mit Kostensteigerungen, die ein Abspecken der ursprünglichen Pläne nötig machen? Da sind noch einige Fragen wie die, was aus dem ehemaligen Umkleidegebäude werden soll, offen.
Wie wird sich der neue Gemeinderat zu weiteren Auftragsvergaben bei dem nach derzeitigem Stand 1,8 Millionen-Euro-Projekt positionieren? Und was wird eigentlich aus dem alten Bahnhofsgebäude in Blankenheim-Wald?
Neues Feuerwehrgerätehaus ist Konsens
Anderes das ansteht und auch die zehn Orte um die Ahrquellenstadt herum betrifft, ist dafür unumstritten: Etwa der Neubau des Feuerwehrgerätehause in Lommersdorf (850.000 Euro), der Neubau des Blankenheimer Kindergartens (2,945 Millionen Euro) in Trägerschaft der Gemeinde, einer Turnhalle (2,45 Millionen Euro), der 3. Bauabschnitt an der Gesamtschule Eifel innerhalb des Gesamtschulzweckverbands Nettersheim-Blankenheim, hier auch des neuen Busbahnhofs.
„Es wird nicht langweilig werden“, prognostiziert Erwin Nelles, noch Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Damit meint er vermutlich nicht den eher rüden Umgangston, der ab und zu zwischen den Fraktionen im Gemeinderat herrschte. Einerseits.
Öfter wurden die gut vorbereiteten Vorlagen der Verwaltung flott und einstimmig durchgewinkt. Das war Manchem jetzt auch wieder zu viel Harmonie. Der – oder die – neue Verwaltungschef/Verwaltungschefin muss aber vielleicht, es wäre eine weitere Premiere, sogar den legendären „Geisterzug“ im kommenden Karneval verbieten. Wenn es die Corona-Pandemie nötig macht. Daran, das gilt für alle Fraktionen im Gemeinderat, wollen sie in Blankenheim jetzt lieber noch nicht einmal denken.