110 Jahre wird der Männerverein „Einigkeit“ Hersel-Uedorf in diesem Jahr alt. Seit seiner Gründung am 15. März 1914 setzt er sich für das Brauchtum in den beiden Rheinorten ein. Dazu gehört natürlich auch der Karneval. In den 1950er Jahren organisierten die Männer erstmals ihre große Karnevalssitzung, den „Kaffeeklatsch“. Am Sonntag war es wieder so weit: Rund 350 Gäste hatten sichtlich Spaß bei dem vielfältigen Mix aus Bands, Showtanzgruppen und Rednern, die Sitzungspräsident Wolfgang Raschke präsentieren konnte.

Mit dabei waren die Kölschrock-Bands „Boore“, „Rabaue“ und „De Halunke“, die Showtanzgruppen „Dance for Liberty“ aus Bornheim, die „Magic Girls“ aus Odendorf und die Funken Rot-Weiss-Hürth Gleuel. Traditionell kam der Regimentsspielmannszug der „Neppesser Naaksühle“ daher. Jede Menge deftige Witze mitgebracht hatten die beiden Büttenredner „Ne Schwaadlappe“ (Hermann Rheindorf) aus Rheinbach und Reiner Roos aus der Vulkaneifel, „der närrische Kommissar im Karneval“. Dank zahlreicher Sponsoren aus Hersel, Uedorf und der Region konnte eine attraktive Tombola bestückt werden. Fleißig verliehen wurde zudem der Jubiläumsorden, den der zweite Vorsitzende Uwe Halft entworfen und gesponsert hatte.

Der „Kaffeeklatsch“ ist übrigens keine Herrensitzung, darauf legt der Verein wert, auch, wenn Frauen laut Satzung dem Männerverein nicht angehören dürfen. Damit auch Senioren mitfeiern können, hatte der Verein sich seinerzeit dafür entschieden, die Sitzung bereits nachmittags beginnen zu lassen. Viele ältere Narren gehen nicht mehr gerne bis spätabends aus, erklärte Schriftführer Horst Mindt. So lässt sich der jecke Frohsinn für alle gemütlich bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen genießen. So entstand auch der Name für die Sitzung.

Natürlich werden die „Männer“ auch kommenden Sonntag wie in jeder Session beim Karnevalszug durch Hersel und Uedorf dabei sein. Wie der Wagen aussehen wird, wollte Horst Mindt noch nicht verraten. Für die Jecken am Straßenrand soll das eine Überraschung sein.