Der Weiberfastnachtszug in Bornheim-Roisdorf sorgte trotz des regnerischen Wetters für gute Stimmung.
KarnevalPrinzessin Maja I. aus Bornheim-Roisdorf trug die Sonne im Herzen
Die Jecken haben an Weiberfastnacht dem Wetter getrotzt: Hunderte säumten trotz starken Regens die Straßen Roisdorfs und hofften, dass es auch ordentlich Kamelle beim Karnevalszug regnen würde.
Prinzessin Maja I. (Wersuhn) konnte das Wetter ebenfalls nichts anhaben: „Ich trage die Sonne im Herzen, sonst ist mir alles egal. Ich habe in den vergangenen Wochen so viele schöne Momente erlebt, die werde ich in meinem Leben für immer mitnehmen“, erklärte sie der Rundschau. Auch Karl-Heinz Nauroth, Roisdorfs Ortsvorsteher und in diesem Jahr zum zweiten Mal als Zugleiter für den reibungslosen Ablauf des Lindwurms verantwortlich, sah es locker: „Wegen der drei Tropfen lassen wir uns nicht unterkriegen.“ Eine Zugabsage sei zu keiner Zeit eine Option gewesen. Es hätte zwar ein Notfallszenario gegeben, das hätte aber nur bei einer starken Sturmwarnung gegriffen.
400 Teilnehmer beim Zug in Roisdorf
Auch den Zugweg abzukürzen stand nicht zur Debatte: Dafür wäre der bürokratische Aufwand viel zu hoch gewesen. Überhaupt würden die Sicherheitsauflagen von Jahr zu Jahr strenger und die bürokratischen Hürden einen Karnevalszug zu organisieren, immer höher.
Rund 400 Teilnehmer verteilten sich in Roisdorf auf 27 Gruppen und acht Prunkwagen. Mit den Musikfreunden Roisdorf und der befreundeten Kapelle „Mit de Moel D´r Aa“ aus dem niederländischen Venray liefen noch zwei Musikgruppen mit. Die niederländische Kapelle trat übrigens im vergangenen Jahr sogar in Dubai beim Oktoberfest auf, erklärte Nauroth.
Wehmütig kamen die Heimatfreunde Roisdorf daher. Sie bedauerten, dass es in dem Vorgebirgsort keine Eckkneipe mehr gebe: „Wo senn se all hin, die Roisdebe Wiertschafte?“ Trotzdem: „Doch lass mer noch de Moot verliere on do, wo et noch jeht, joot fiere.“ Eine ganz andere Sause feierten die „Wilden Wiever“, sie luden nämlich ein zur Eisbärparty und hatten sich passend dazu mit Styropor-Eisschollen verkleidet. Sie wollten damit auch ein Zeichen gegen den Klimawandel setzen. Ihre Kostüme seien „plüschig und schön“, beschrieb Heike Steinkemper.
Roisdorfs diesjährige Prinzessin Maja I. bildete krönenden Abschluss
War denn gestern schon wieder Weihnachten? „Merry Christmas“ grüßte eine Gruppe um Melanie Würzer-Knauf, die als bunt kostümierte Weihnachtsbäume durchs Ober- und Unterdorf zog und passenderweise Lebkuchenherzen verschenkte. Ganz in Pink hielten es die Roisdorfer St. Sebastianus-Schützen, die sich in der Rolle von Barbies Freund Ken sehr gut gefielen.
Auch ansonsten waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Eine Schar verrückter Eulen, freche Discogirls oder knallbunte Paradiesvögel waren unterwegs. Den krönenden Abschluss bildete natürlich Roisdorfs diesjährige Prinzessin Maja I., die ihrem Gefolge auf ihrem Prunkwagen ausgeschwärmt war und ihrem Motto alle Ehre machte: „Die Maja tanzt, die Bienchen fliegen, es wird gefeiert, bis sich die Blömche biegen.“