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Filmbeiträge aus der Sturm- und Drangzeit

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KALL. In Erinnerungen schwelgten am Samstagabend die Mitglieder des Rallye-Club-Nordeifel, die im Saal der Gaststätte Gier in Kall das 40-jähriges Bestehen feierten. Aus den vielen tausend Filmminuten, die Clubmitglied Erich Jakobs in der Sturm- und Drangzeit der RCN-Gründerjahre gedreht hatte, schnitten die Mitglieder für die Jubiläumsveranstaltung mehrere kleine Beiträge zusammen.

Teils waren sich die Clubmitglieder auf dem Film selbst „fremd“ geworden, denn damals trugen viele Vollbärte oder hatten noch volles Haar auf dem Haupt. Besonders die Jugendlichen im Saal kamen amüsierten sich, als sie ihre Väter mit Bart erkannten.

Die Höhepunkte der digitalisierten Filmbeiträge begannen mit der ersten RCN-Rallye auf dem Bundeswehrgelände in Mechernich, die trotz Schnee durchgezogen wurden. Unvergessen sind die Leistungsprüfungen von 1967 bis 1977 auf dem Natoübungsplatz in Vogelsang.

In dem Film wurden „Eifelveteranen“ lebendig wie der ehemalige Kaller Bürgermeister Werner Schumacher, der mit der Gemünder Ärztin Dr. Renate Florian im Sportwagen an den Start ging.

WM-Teilnehmer

Adi Heinrichs

Auch der damalige WM-Teilnehmer Adi Heinrichs mit seinem Spannmann Richard Wegener gaben mit ihrem Seitenwagen-Rennmotorrad auf der Panzerstraße eine Kostprobe ihres Könnens. Ferrarifahrer Peter Klein aus Oberhausen fegte wie besessen über die Piste, wo sonst nur Militärfahrzeuge fuhren.

Dem damaligen belgischen Komandanten Victor Neels verdankt der RCN die Rennstrecke in Vogelsang in der Nähe des Walberhofs, wo damals noch Flugbetrieb herrschte. Clubmitglied Gerd Willi Breda, der leider wenig später auf der Binz bei einem Schulungsflug in einer zweimotorigen Maschine tödlich verunglückte, war im Film mit seinem Flugzeug zu sehen. Auch der Kaller Fotograf Charly Pauly war in Aktion und lief mit einem „Handy“ in der Größe eines Schultornisters über die Rennstrecke.

Der RCN war damals auch verkehrserzieherisch tätig und lud zu Schleuderkursen in die Westdeutsche Schleuderschule nach Grefrath ein: „Die Schleuderschule auf dem Nürburgring gab es damals noch nicht“, sagte Schriftführer Reiner Züll. Es gab regelmäßig Podiumsgespräche, Verkehrstage und Kraftfahrerweiterbildungen.

Vereinsmitglied Jürgen Gräper führte durch das Programm der Jubiläumsfeier. Jürgen Gräper und Rüdiger Altenhofen zählen zu den geistigen Vätern des Vereins und luden an Buß- und Bettag 1965 zur Gründungsversammlung ein. Präsident wurde der Arzt Dr. Max Fesenmeyer. Mit 19 Leuten ging es los, schon wenige Monate später waren es 84.

Geehrt wurden jetzt in Kall für 30 Jahre Mitgliedschaft Wolfgang Schmidt, Udo Schmidt, Rainer Hackbarth, Helmut Krause und für 25 Jahre Resi Nicolai und Jörg Schmidt. 20 Jahre dabei sind Karl-Heinz Kloska und Werner Neunzig. 40 Jahre dabei und somit Vereinsgründer sind Alfred Krause (RCN-Vorsitzender), Rolf Kröwe, Peter Klein, Rüdiger Altenhofen und Heinz-Josef Voihs.

Zu Ehrenmitglieder wurden ernannt: Peter Klein und Rüdiger Altenhofen. Mit Oberst a.D. Victor Neels und Erich Jacobs hat der Club nun vier Ehrenmitglieder.

Für die Gründungsmitglieder hat der Verein sich etwas besonders einfallen lassen. Für sie gab es vergoldete Vergaser, Kurbelwellen und Getriebe als Geschenk. Sie stammen aus der Werkstatt von Udo Schmidt, der sie aus alten Autos ausbaute.